Bochum. So richtig unglücklich war bei den Bochumern niemand über das 1:1 gegen den FC St. Pauli, denn auch die Hamburger hätten gewinnen können.
Dass es wieder nichts geworden war mit dem „Dreier“, das bekümmerte Andreas Luthe am Freitagabend nach dem 1:1 gegen den FC St. Pauli nicht. „Am Ende hätte ich gerne genug Punkte“, sagte der Schlussmann des VfL Bochum und ließ dabei offen, wie viele Punkte denn nun für ihn und die übrigen Spieler „genug“ sein werden, wenn sich die Saison auf der Zielgeraden befindet.
VfL konnte sich mit dem 1:1 gegen den FC St. Pauli anfreunden
Sich die Bochumer Mannschaft anzuschauen, macht nach wie vor Spaß, nur am befreienden Schlussjubel hapert es inzwischen erheblich. Enge Spiele entscheidet die Mannschaft mit der größeren Effektivität im Abschluss für sich, und der VfL hat zuletzt eine ganze Menge liegen gelassen. Dass man sich dennoch mit dem 1:1 gegen die Hamburger anfreunden musste und konnte, war wohl Lasse Sobiechs verschossenem Elfmeter geschuldet. Der Fehlschuss des Innenverteidigers verschaffte den Bochumern noch einmal so richtig Rückenwind. Hätte Sobiech cool verwandelt, wer weiß, ob dann nicht doch die bereits im Pokalspiel gegen Kaiserslautern strapazierten Beine der Gastgeber zum Schluss ein wenig schwer geworden wären.
Ausrutscher vermeiden
Gegen die aktuellen Top drei der Zweiten Bundesliga hat der VfL Bochum inzwischen gespielt und dabei gar nicht so schlecht ausgesehen. Sieg in Freiburg, knappe Niederlage gegen Leipzig, jetzt ein Unentschieden gegen den FC St. Pauli - man kann also mithalten im gehobenen Segment, ist beileibe kein Prügelknabe.
Allerdings sind auch andere Teams keine Prügelknaben. Perspektivisch in der Spitzengruppe halten wird sich deshalb nur, wer sich die wenigsten Ausrutscher leistet und Konstanz beweist. Niederlagen wie die beim FSV Frankfurt nach komfortabler Führung oder gegen anfangs völlig verängstigte Lauterer sollten die Ausnahme bleiben. (Michael Eckardt)
Mit schweren Beinen stapfte jedenfalls Jan Simunek in die Kabine. Das glückliche Grinsen im Gesicht des Abwehrspielers bildete sozusagen den Kontrapunkt zu seiner angespannten physischen Verfassung. Simunek hatte zuvor nicht nur eine gute Figur gemacht auf einer für ihn ungewohnten Position, er hatte auch noch ein komplettes Spiel durchgehalten, obwohl es zwischendurch zwickte und zwackte und so mancher fragender Blick die Seitenlinie streifte. Immerhin lag ein ganzes Jahr zwischen seinem Comeback und dem letzten Startelf-Einsatz.
Den Tschechen ins defensive Mittelfeld zu beordern, war jedenfalls keine schlechte Idee von VfL-Trainer Gertjan Verbeek. Zwar wird der am Freitag noch gesperrte Anthony Losilla am 6. November in Karlsruhe wieder auf seinen Stammplatz vor der Abwehr zurückkehren, aber ab sofort darf Simunek als gute Alternative gelten für eine Position, die man bislang nicht mit dem Innenverteidiger in Verbindung gebracht hat. Simunek selbst will nun ohnehin - nach der langen Zwangspause - einfach nur spielen, „die Position ist mir .....egal“, führte er fröhlich lächelnd aus.
VfL-Fans registrierten Fehlpässe von Tobias Weis mit Unmut
Weniger gut drauf war der eingewechselte Tobias Weis, dessen Fehlpässe die Fans mit Unmut registrierten. Abschreiben sollte man Weis dennoch nicht, auch in der vergangenen Saison war er - nach langer Verletzungspause - nur langsam in Schwung gekommen. Jedenfalls sollte der 30-Jährige über genug Erfahrung verfügen, eine Fehlleistung wie die am Freitag professionell zu verarbeiten. An Ehrgeiz mangelt es ihm nicht.