Bochum. Andreas Luthe wird wohl doch das Tor hüten, wenn der VfL Bochum am Samstag ab 13 Uhr beim Spitzenreiter FC Ingolstadt darum kämpft, sich in der oberen Tabellenhälfte festzukrallen. Es wäre erst das dritte Mal, dass der VfL Bochum seit dem Abstieg 2010 gegen die Bayern etwas Zählbares feiern dürfte.

Er hat sich erneut spritzen lassen, er hat am Donnerstag mit der Mannschaft trainiert - und saß gestern im ICE nach Ingolstadt. Andreas Luthe will es also wissen, er will trotz seiner immer wiederkehrenden Rückenschmerzen (Blockade im Rückenwirbel) das Tor des VfL Bochum hüten am Samstag. Wenn um 13 Uhr Anpfiff ist im Audi-Park des Tabellenführers (LIVE bei uns im Ticker), will der Kapitän nicht fehlen, um Bochum in den letzten fünf Partien des Jahres in der oberen Tabellenhälfte zu halten.

Beim Spitzenreiter ist der VfL nur Außenseiter - auch wenn Ingolstadt aus den letzten drei Partien nur zwei Punkte holte und in Nürnberg seine erste, etwas unglückliche Niederlage kassierte (1:2). Das 4:0 gegen Aalen jedenfalls hat zwar Luthe, für den heute im Zweifel auch der zu Wochenbeginn noch erkrankte Michael Esser einspringen kann, einige Schmerzen bereitet, es hat aber insgesamt „die Stimmung deutlich verbessert“, wie sein Stellvertreter Patrick Fabian sagt: „Dieser Sieg hat uns allen gut getan.“ Der resolute Innenverteidiger, in Abwesenheit des spielstärkeren, aber schon lange verletzten Jan Simunek klarer Chef der Viererkette, erwartet in Ingolstadt sicher keine spielerischen Glanzstücke in Serie, wohl aber eine gute Defensivarbeit: „Wichtig ist, dass wir defensiv stabil stehen, um dann Nadelsicher setzen zu können mit unserem Kombinationsfußball, den wir in der zweiten Halbzeit gegen Aalen gezeigt haben.“

Fabian: "Wir wollen dort etwas holen“

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Respekt hat er zwar vor dem „schweren Gegner“, wie auch Rechtsverteidiger Stefano Celozzi meint, aber naturgemäß keine Angst: „Die Tabelle lügt nicht nach 14 Spielen“, sagt Fabian. „Aber wir wollen dort etwas holen.“

Es wäre erst das dritte Mal, dass der VfL Bochum in den vier gemeinsamen Zweitliga-Jahren seit dem Abstieg 2010 gegen die Bayern etwas Zählbares feiern dürfte. Neben dem 5:3-Sieg beim FCI nach 1:3 zur Pause im Oktober 2011 und dem 1:1 daheim rund ein Jahr später gab es stolze sechs Niederlagen. Zuletzt, unter Peter Neururer also, setzte es nach einem 0:1 zu Hause in Ingolstadt eine 0:3-Pleite.

Vielleicht ist das allerdings auch ein gutes Omen: Denn schon in Aue (5:1) und in Braunschweig (2:1) konnte Bochum in dieser Saison jahr(zehnte-)lange Misserfolgsserien beenden.

Fakt ist, dass sich die Startelf auf mindestens einer Position ändern wird: Michael Gregoritsch hat es nicht bis zur Abreise geschafft, in Spielform zu gelangen (Oberschenkelzerrung). Für ihn ist Marco Terrazzino zu erwarten, der schon am letzten Freitag für den verletzten Gregoritsch eingewechselt wurde und nicht nur wegen seines Treffers überzeugte.

  • So könnten sie spielen:
  • Ingolstadt: Özcan - Engel, Matip, B. Hübner, Danilo - P. Groß, Roger, R. Bauer - Mo. Hartmann, Hinterseer, Leckie
  • VfL: Luthe - Celozzi, Cacutalua, Fabian, Perthel - Losilla, Latza - Tasaka, Terrazzino - Sestak, Terodde
  • Reserve: Esser - Butscher, Bulut, Zahirovic, Weis, Gündüz, Forssell