Bochum. Den Fußball-Zweitligisten VfL Bochum plagen vor dem Spiel beim Spitzenreiter FC Ingolstadt Verletzungssorgen. Mit Stamm-Keeper Andreas Luthe, Michael Gregoritsch und Yusuke Tasaka drohen drei Spieler am Samstag auszufallen. Zudem liegt Ersatztorwart Michael Esser krank im Bett.
Wenn Peter Neururer über den FC Ingolstadt spricht, dann ist natürlich auch schnell die Rede von Matthew Leckie („Er bringt Tempo mit“) oder Pascal Groß („Einer der besten Mittelfeldspieler der Liga“). Dann kommt im Gespräch noch dieser und jener und natürlich bald auch Marvin Matip. 29, man glaubt es kaum, ist der in Bochum geborene Innenverteidiger und Kapitän des FCI inzwischen bereits.
Man hat den älteren der beiden Matip-Brüder noch als jungen Wilden in Erinnerung, der im Zorn 2005 den VfL verließ und zum 1. FC Köln wechselte. Auch damals hieß Bochums Trainer Peter Neururer, man hörte im Gezerre um Matips Zukunft beim VfL von beiden Seiten ein paar unschöne Worte, heute würde man sich wohl auf die unverfängliche Variante Missverständnis einigen können.
Wie auch immer, Matip ging damals. Er fand zwar nicht in Köln sein Glück, aber anschließend in Bayern. Seit 2010 spielt er in Ingolstadt und wurde seitdem von Jahr zu besser, stabiler, wertvoller für den Klub. Er gehört in Audiland zu den Spielern, von denen Peter Neururer immer spricht, wenn es auch beim VfL um einen richtigen Schritt nach vorne geht: „Du brauchst einen verlässlichen Stamm, der dann durch drei, vier gute Spieler ergänzt und qualitativ verbessert wird.“
FCI drei Spiele ohne Sieg
Das sei auch der Grund für Ingolstadts Stärke in der laufenden Saison. Was nicht bedeutet, dass in Bochum das große Zittern angesagt sei. „Die kennen jetzt auch das Gefühl, dreimal nicht zu gewinnen“, sagt Peter Neururer, und denkt dabei an die letzten Ergebnisse der Bayern, die gerade mit dem 1:2 in Nürnberg ihre erste Niederlage verarbeiten mussten. Aber auch das 3:3 gegen Union Berlin und das 0:0 in Düsseldorf passten den Ingolstädtern nicht in den Kram.
In Bochum bereitet dagegen momentan der gesundheitliche Zustand einiger Akteure noch nicht die allergrößte Freude. Andreas Luthe wird weiterhin intensiv behandelt, um seine Rückenbeschwerden in den Griff zu bekommen, sein Stellvertreter Michael Esser liegt krank im Bett. Ob Michael Gregoritsch’ Muskelbeschwerden einen Einsatz am Samstag zulassen, ist fraglich, im Fall von Yusuke Tasaka hat Neururer immerhin „Hoffnung“. Schön, dass Marco Terrazzino und Selim Gündüz einen „guten Eindruck“ machten und weiterhin machen, und dass Malcolm Cacutalua seine Sache nach wie vor bemerkenswert ruhig und gut macht.
Deshalb ist die Nachricht, dass der zweite Bochumer Dauerverletzte neben Jan Gyamerah, Jan Simunek, bei einem Münchener Hüftspezialisten untersucht und später eventuell operiert werden soll, derzeit nicht so ganz dramatisch. Sollte der VfL die Prüfung in Ingolstadt bestehen, könnte das folgende Heimspiel gegen St. Pauli noch einmal ein Highlight werden.