Bochum. Die Kompaktheit der ersten Saisonwochen wiederzuerlangen, darauf hofft der VfL Bochum nach den vier Punkten aus den letzten zwei Spielen. Beim Zweitliga-Spitzenreiter in Ingolstadt am Samstag fehlen wird aber auf jeden Fall Michael Gregoritsch.
Die offiziell 125 hartgesottenen Bochumer, die sich entweder am heutigen Freitag oder am sehr, sehr frühen Samstag aufmachen werden in Richtung Bayern, um ihren VfL Bochum in Ingolstadt nicht allein zu lassen, haben unser aller Respekt verdient. Schließlich waren es bislang für Bochumer Fans eher freudlose Reisen in die bayerische Provinz.
Diese noch relativ junge Paarung endete an diesem Ort bis auf eine Ausnahme immer ungut für den VfL. Im Oktober 2011 sorgte ein gewisser Chong Tese zum bislang einzigen Mal für satte Bochumer Zufriedenheit in Ingolstadt. Die drei Treffer des Torjägers mit nordkoreanischen Wurzeln beim 5:3-Erfolg des VfL ließen damals noch auf eine glückliche Verbindung von Klub und Spieler hoffen, aber auch diese Hoffnung trog alsbald.
Es folgten in den Jahren danach zwei Niederlagen der Gäste aus Westdeutschland, vor allem das 0:3 aus der Vorsaison ist in schlechter Erinnerung geblieben.
Neururer mit großem Respekt vor Ingolstadt
Seitdem haben die Ingolstädter noch einmal einen Leistungssprung gemacht und sind, wie VfL-Trainer Peter Neururer sagte, inzwischen „außergewöhnlich gut, gefestigt und erfolgreich, weil sie sich punktuell verstärkt haben“. Was nicht bedeutet, dass der VfL bereits vor dem Anpfiff die Waffen zu strecken gedenkt. Sportvorstand Christian Hochstätter mag das VfL-Licht nicht in vorauseilendem Gehorsam unter den Scheffel stellen: „Wenn wir kollektiv auftreten, glaube ich, gibt es nicht viele Mannschaften, die den VfL Bochum in der Zweiten Bundesliga schlagen können.“
Damit liegt der Ball bei Trainer und Mannschaft, die ihr Aussehen im Vergleich zum 4:0 gegen den VfR Aalen zumindest ein wenig verändern wird. Michael Gregoritsch wird nicht in den ICE einsteigen, er ist, so Neururer, „nicht bei hundert Prozent“. Ebenfalls nicht dabei sein wird Außenverteidiger Fabian Holthaus, dem ein Zusammenprall mit Selim Gündüz im Training eine Wadenprellung bescherte.
Luthe-Einsatz bleibt fraglich
Und dann ist da noch das große Fragezeichen hinter Andreas Luthe. Der Kapitän, der immer wieder mal unter massiven Rückenbeschwerden leidet, hat zwar das Trainingsprogramm am Donnerstag gut überstanden, um eine fundierte Aussage über seinen Gesundheitszustand und seine Einsatzfähigkeit machen zu können, will das Trainerteam aber noch die Nacht abwarten. Bestehen am Freitag noch Zweifel, dann, so Peter Neururer, wird Michael Esser, inzwischen vollkommen genesen, am Samstag in Ingolstadt zwischen den VfL-Pfosten stehen.
Der VfL-Trainer erhofft sich nach nun zwei Spielen ohne Niederlage eine Rückkehr zur „Kompaktheit der ersten Wochen“. Zwar nicht mehr ganz so hoch wie kürzlich noch, aber doch offensiv soll seine Mannschaft verteidigen und zügig den Weg nach vorne finden. Neururer: „Aufgrund unserer Schnelligkeit haben wir immer die Möglichkeit, Druck auszuüben.“