Bochum. Timo Perthel zeigt sich dieser Tage guter Dinge. Der Linksverteidiger des VfL Bochum hat seine Erkältung überwunden und ist glücklich beim Rückblick auf den letzten Spieltag. Ein Gespräch über das Bochumer Auf und Ab, seine Vorlagen und sein Foul gegen Aalen: „Das war bestimmt keine Absicht.“
Er hat seine Erkältung überwunden, er hat seine muskulären Probleme auskuriert, vor allem: Der Heimfluch ist besiegt. „Alles gut“, sagt Timo Perthel also frohgemut nach dem Training am Mittwoch im Gespräch auf die Frage nach seinem Wohlbefinden.
Man sieht es ihm an.
Das 4:0 gegen Aalen, es war wichtig. Sehr wichtig. Perthel, der 25-jährige Linksverteidiger des VfL Bochum, drückt es so aus: „Ich konnte es nicht mehr hören, dass wir zu Hause noch unbesiegt sind“, erzählt er von den Wochen vor der ersten Heimniederlage gegen 1860 München, von den sechs 1:1 zuvor. „Wir hatten ja auch noch nicht gewonnen, daher konnte ich daraus nichts Positives mehr ziehen.“
Vorbei, seit dem letzten Freitag. Und eine weitere Negativ-Serie, die Perthel genauso auf die Nerven ging, hat der VfL beendet: „Es war enorm wichtig, dass wir endlich mal zu Null gespielt haben“, sagt der Mann, der sich immer noch mehr als Verteidiger denn als Stürmer sieht. Auch wenn die Grenzen immer mehr verschwimmen.
Perthel hat, das zeigte sich gerade in einer seiner besten Partien gegen Aalen, Stärken im Spiel nach vorne, er kann energisch die Linie herunter marschieren - energischer als sein Pendant auf der rechten Seite, Stefano Celozzi. Und weit dynamischer, als es seine Vorgänger beim VfL auf den Außen in der Vorsaison versuchten.
Mit Tasaka bester Vorlagengeber
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Zwei Tore bereitete er vor, insgesamt vier, das bedeutet mannschaftsintern die Führung in der „Assist“-Kategorie zusammen mit Yusuke Tasaka. Defensiv kann sich Perthel sicherlich noch steigern, ein Typ, der auch zur Sache gehen kann, der mit vier Gelben Karten auch diese Statistik anführt. Der aber dennoch als fairer Spieler gilt. Dass er den Aalener mit gestrecktem Bein fast erwischt hätte am Kopf, war „bestimmt keine Absicht. Ich habe ihn zu spät gesehen“, versichert Perthel und räumt ein, dass er dafür hätte Rot sehen müssen. Es wäre die erste Rote Karte gewesen in seiner Karriere.
Mehr Stabilität jedenfalls fordert Perthel ein. Warum es nach dem guten Start wochenlang nicht rund lief? Weil man eben immer mindestens ein Tor kassiert hat, meint Perthel. Weil anfangs auch (Distanz-)Schüsse „mit etwas Glück“ im Netz zappelten, wie in Aue oder Frankfurt (jeweils 5:1). Später, wenn das Glück abhanden kommt, fange man an zu grübeln. Zudem habe die neuformierte Mannschaft besser angefangen als man erwarten durfte.
An seinem Fehlen allein lag die Krise sicherlich nicht, in Heidenheim etwa war er ja dabei (0:5), erst danach kam der keineswegs nur enttäuschende Fabian Holthaus zum Zug, weil Perthel verletzt ausfiel, in vier Pflichtspielen. Seit dem 2:2 in Kaiserslautern vor drei Wochen ist er wieder da - und hofft, dass der VfL in Ingolstadt an der Leistung in Halbzeit zwei gegen Aalen anknüpft. „Wir müssen defensiv konzentriert arbeiten“, sagt er. „Vorne treffen wir immer ein Mal.“