Gelsenkirchen. . Nach langer Verletzungspause drängt Klaas-Jan Huntelaar zum Rückrundenauftakt des FC Schalke 04 beim Hamburger SV zurück in die Schalker Startelf. „Ich will“, sagt der Niederländer, „mit nach Hamburg fahren.“ In sechs Spielen gegen die Hanseaten traf Huntelaar neunmal.
Er ist ständig in Bewegung, er rempelt bei einer Laufübung seinen Torwart Ralf Fährmann an, und er fordert beim Trainingskick das Spielgerät. „Ich will immer den Ball haben“, sagt Klaas-Jan Huntelaar.
The Hunter, der Jäger, hat wieder gute Laune. Am Dienstagvormittag gehört der Stürmer zur B-Elf. Noch. „Von mir aus ist alles möglich“, erklärt der Stürmer des FC Schalke 04, der nach zwei Knieverletzungen fünf Monate pausiert hat.
Er gilt als Hoffnungsträger der Königsblauen: für die gesamte Bundesliga-Rückrunde, aber auch schon für die Partie am Sonntag (17.30 Uhr, live bei uns im Ticker) beim Hamburger SV. „Das Knie ist gut, ich habe keine Probleme“, sagt er.
Das hören sie in der Hansestadt gar nicht so gerne, dort haben sie sogar Bammel vor Klaas-Jan Huntelaar. Er ist der Hamburg-Schreck, er hat in sechs Spielen neunmal getroffen, zuletzt zweimal beim 3:3 im Hinspiel am 11. August.
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Doch so wichtig will sich der 30-Jährige gar nicht nehmen. „Wir müssen den HSV als Mannschaft schlagen“, sagt er. „Aber wir müssen es besser machen als in den vergangenen beiden Testspielen.“ Dem 1:2 am Samstag beim Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln und dem 0:1 am Sonntag beim Viertligisten Rot-Weiß Oberhausen.
Huntelaar will noch auf WM-Zug springen
Am vergangenen Mittwoch ist Klaas-Jan Huntelaar ins Schalker Mannschaftstraining zurückgekehrt – nach der, wie auf Twitter zu lesen gewesen ist, „längsten Vorbereitung aller Zeiten“. Eine Wohltat. Obwohl er gemerkt hat, dass er nun wieder einer ganz anderen Belastung ausgesetzt ist. „In den Oberschenkeln war es nicht so gut.
Aber schon am Sonntag nach dem Training habe ich mich richtig gut gefühlt.“, erzählt der Niederländer, der noch auf den Brasilien-Zug seines Landes zur Weltmeisterschaft springen will und froh ist, dass die Zeit des einsamen Schuftens auf Laufbändern und an Hanteln vorbei ist. Endlich. „Einzeltraining ist immer schwer und macht auch nicht so viel Spaß“, sagt Klaas-Jan Huntelaar, der die Haare in diesen Tagen etwas länger trägt, sich aber von seinem Bart schon wieder getrennt hat.
Dass es ihm reichlich Spaß macht, wieder gemeinsam mit seinen Teamkollegen auf dem Rasen am Ernst-Kuzorra-Weg zu stehen, ist nicht zu übersehen. Klaas-Jan Huntelaar scheint auch keine Blockade zu haben; er geht engagiert in die Zweikämpfe, er schießt aus fast allen Lagen. Und er trifft auch bei der Übung Sechs gegen Fünf, sogar mit einem Hackentrick gegen Ralf Fährmann nach einer Flanke von Sead Kolasinac.
Es herrscht aber auch Unruhe. Jens Keller gibt, und das ist nicht gewöhnlich, sehr deutliche und sehr laute Anweisungen. Der Trainer schimpft mit Chinedu Obasi, er führt längere Gespräche mit Christian Fuchs und Atsuto Uchida.
Keller, der bei seiner Arbeit vom Hamburger Scout Nuni Kucukovic beobachtet wird, scheint nach den beiden enttäuschenden Auftritten vom vergangenen Wochenende zu versuchen, seine Spieler wachzurütteln und auf das Projekt einzustimmen, vom siebten mindestens auf den vierten Bundesliga-Platz zu klettern und sich erneut für die Königsklasse zu qualifizieren.
Vier Punkte hinter Platz vier
Muss Jens Keller denn jetzt so kräftig rütteln? „Ich habe Vertrauen in die Mannschaft“, erklärt Klaas-Jan Huntelaar. „Wir wollen die Champions-League-Plätze erreichen. Wir wissen doch auch genau, was wir machen müssen. Nur mit der Umsetzung hat es zuletzt nicht immer so geklappt.“ Vor dem Start der Rückrunde trennen die Schalker vom Tabellenvierten Borussia Dortmund vier und vom Tabellendritten Borussia Mönchengladbach fünf Punkte.
Dass es besser wird bei den Königsblauen, dazu würde der Stürmer am liebsten am Sonntag schon seinen Beitrag leisten. Zumindest eine Bank-Position hat Manager Horst Heldt ja bereits am Samstag in Aussicht gestellt. Und Klaas-Jan Huntelaar, der in 84 Bundesliga-Spielen 49-mal für Schalke getroffen hat, fordert auch gar keinen Platz in der Startelf. „Ich will“, sagt er, „mit nach Hamburg fahren.“