Dortmund/Gelsenkirchen. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern aus beiden Vereinen erarbeitet verschiedene Ideen, um kommende Derbys für die Zuschauer sicherer zu machen. Ein Szenario könnte sein, dass beim nächsten Revierderby in Dortmund am 25. März 2014 keine Fans des Gastvereins Zutritt zum Stadion erhalten.

Die Krawalle beim vergangenen Revierderby in Gelsenkirchen zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund im Oktober 2013 könnten noch weitere Konsequenzen nach sich ziehen. Nachdem der S04 am Montag rund 500 BVB-Anhängern ein Haus- und Geländeverbot bis zum 30. Juni 2019 erteilte, könnte schon bald der nächste Nackenschlag für die Fans folgen.

In einem eigens für das Derby eingerichteten Arbeitskreis mit Vertretern aus beiden Vereinen, der regelmäßig tagt, denken die Verantwortlichen über drastische Maßnahmen nach. Am 25. März 2014 steht das nächste Revierderby auf dem Spielplan. Diesmal in Dortmund.

Und damit nicht genug: Das Spiel steigt an einem Dienstagabend, Anstoß ist um 20 Uhr. Ein Derby in der Dunkelheit, für die Polizei und Sicherheitheitskräfte alles andere als eine angenehme Vorstellung. In dem Vereinsgremium wird daher darüber diskutiert, das Derby ohne Fans der Gäste auszutragen.

Bisher ist der Gästefan-Ausschluß nur ein Szenario

Bislang, so ist aus Kreisen von Borussia Dortmund zu hören, ist das aber nicht mehr als eine Überlegung und eines von mehreren diskutierten Szenarien. Der FC Schalke 04 will sich bis zu endgültigen Entscheidungen des Arbeitskreises zum Derby nicht öffentlich äußern.

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Nach Recherchen dieser Zeitung sah das Konzept der beiden Vereine vor, entweder für zwei oder sogar für vier Derbys keine Gästefans zuzulassen, damit die Anhänger beider Klubs zu gleichen Teilen von der Bestrafung betroffen sind und nicht nur beim nächsten Derby die Anhänger des FC Schalke 04.

Die Polizei steht der Sache zwiegespalten gegenüber. "Wir wissen nicht, welche Ideen von den Vereinen konkret diskutiert werden. Sollte es aber ein Derby ohne Gästefans geben, würde die polizeiliche Arbeit im Stadion sicherlich einfacher", sagt Johannes Schäfers, Sprecher der Polizei in Gelsenkirchen.

Das ist für die Beamten aber nur die eine Seite der Medaille, denn einen Großteil ihrer Arbeit bei solchen Risikospielen verrichten die Polizisten auch vor den Toren des Stadions und auf dem umliegenden Gelände. Und dass keine Gästefans ins Stadion kommen, bedeutet nicht, dass sie sich nicht trotzdem auf den Weg in Richtung der Austragungsstätte machen. "Was bei einem Ausschluss der Gästefans vor dem Stadion passiert, wissen wir nicht", macht Schäfers deutlich.