Gelsenkirchen. Im ersten Heimspiel der aktuellen Champions-League-Saison trifft Schalke am Mittwoch um 20.45 Uhr auf den französischen Meister HSC Montpellier. Die Blamage von Düsseldorf haben die Schalker abgehakt. Das behaupten sie jedenfalls.
Als wäre nichts gewesen: Vor dem Champions-League-Spiel gegen den HSC Montpellier (Mittwoch, 20.45 Uhr, live im DerWesten-Ticker) gibt es beim FC Schalke 04 eine gemeinsame Sprachregelung: Die blamable Leistung in der zweiten Halbzeit des Spiels bei Fortuna Düsseldorf (2:2) hat Schalke abgehakt. Die Abrechnung von Manager Horst Heldt am Freitagabend und Samstagmorgen ebenfalls. Die bösen Kritiken in den Tagen darauf erst recht.
Trainer Huub Stevens gibt die Richtung vor: „Ich finde nicht mehr wichtig, was im letzten Spiel war.“ Kapitän Benedikt Höwedes ergänzt: „Das Spiel ist abgehakt, darüber brauchen wir keine großen Worte mehr zu verlieren.“ Und Horst Heldt, der am Freitag am liebsten ganz Düsseldorf zerlegt hätte, erklärte: „Das spielt keine Rolle mehr, weil es keinen Sinn macht. Das Spiel ist kein Gegenstand der Diskussionen in der Kabine und unter den Spielern.“
"Wir sind in keiner Mini-Krise"
Selbst das Wort „Desaster“ nahm Heldt nicht in den Mund. „Das ist ein bisschen zu drastisch formuliert. Wir sind auch in keiner Mini-Krise. Dieses 2:2 ist unnötig gewesen – dieser Meinung ist sogar der Busfahrer.“ Auch ihm hatte Heldt, natürlich in einem Anflug von Sarkasmus, am Freitag vergeworfen, versagt zu haben. Die Schalker – von Stevens bis Höwedes – wollen den Fans nun eine „positive Grundstimmung“ vermitteln und verweisen auf das spezielle Champions-League-Gefühl: Abendspiel, Flutlicht, internationales Flair…
Doch in der englischen Woche lief nicht alles glatt. Das Spiel gegen den FC Bayern verlor Schalke glatt mit 0:2, beim 3:0 gegen Mainz 05 gab es zwischendurch sogar Pfiffe und das Flutlicht-Spiel in Düsseldorf – 2:2, jeder weiß, dass Schalke versagte. Montpellier ist zwar französischer Meister, aber in dieser Saison schlecht gestartet und steht nur auf Rang 13. Torjäger Olivier Giroud stürmt inzwischen für den FC Arsenal.
Heldt erwartet Unterstützung von den Rängen
Geht es erneut schief, spielt Schalke wieder schlecht, könnte es auch diesmal Pfiffe geben. „Die Nordkurve hat uns gegen Mainz angefeuert. Ich gehe davon aus, dass das auch gegen Montpellier passieren wird“, sagt Höwedes. Und Heldt ergänzt: „Unterstützung hilft uns mehr als ein Raunen. Wir erwarten die Unterstützung, die wir brauchen, weil wir als Gemeinschaft auftreten müssen. Französischer Meister wird man nicht von ungefähr.“
Das weiß Trainer Huub Stevens, der sich schon ausführlich mit Montpellier beschäftigt hat. „Ob sie Stars oder keine Stars haben – ich sehe einige sehr gute Spieler da rumlaufen. Dass die in Deutschland nicht so bekannt sind, das weiß ich. Montpellier hat gezeigt, dass du mit einem Kollektiv viel erreichen kannst. Deshalb sage ich auch: Montpellier ist nicht zu unterschätzen. Was Montpellier bisher geliefert hat in der französischen Meisterschaft, finde ich nicht so wichtig“, erklärt Stevens.
Welche Mannschaft er auf den Rasen der Arena schicken wird, weiß der Trainer noch nicht. Jermaine Jones und Jefferson Farfan sind angeschlagen. Die Aufstellung verriet er noch nicht. Er sagte seinen Standardsatz: „Es werden elf auflaufen, einer hat Handschuhe an.“