Düsseldorf. . Obwohl der FC Schalke dem Aufsteiger aus Düsseldorf die ersten beiden Gegentore der Saison zufügte, konnte das Team von Trainer Huub Stevens die 2:0-Führung nicht über die Zeit bringen. Dani Schahin erzielte mit seinem zweiten Bundesliga-Doppelpack den 2:2-Ausgleich.
13 Minuten waren am Freitagabend in der Düsseldorfer Arena gespielt, als Schalke 04 ein beruhigendes Signal an die gesamte Bundesliga sendete. Jetzt wissen es auch alle anderen Vereine: Fortuna Düsseldorf ist tatsächlich verwundbar. Der tapfere Aufsteiger kassierte am sechsten Spieltag sein erstes Gegentor. Aber immer noch nicht seine erste Niederlage: Fahrlässig verspielten die Schalker eine 2:0-Führung, die Düsseldorfer verdienten sich mit ihren großen Kämpferherzen redlich ein 2:2.
Dem Torschützenkönig der vergangenen Saison war es vorbehalten, die zuvor so beeindruckende Serie der Fortuna zu beenden: Klaas-Jan Huntelaar erledigte dabei seinen Job in Perfektion. Benedikt Höwedes, diesmal wieder statt Atsuto Uchida auf der rechten Abwehrseite aufgeboten, warf ein, der Niederländer nahm den Ball mit und ließ mit einer Drehung drei Düsseldorfer stehen. Dann zog er von der Strafraumgrenze trocken ab, und Fabian Giefer wurde zu einer für ihn ungewohnten Übung gezwungen. Düsseldorfs Torhüter musste sich umdrehen und den Ball aus dem Netz pflücken.
2:0-Führung in der 20. Minute
In der Anfangsphase hatten die Düsseldorfer die Schalker aggressiv unter Druck gesetzt, jetzt waren die Roten geschockt. Als sich beide Fanlager gerade lautstark auf die gemeinsame Bekundung von Abneigung gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund geeinigt hatten, stockte den Fortuna-Fans plötzlich der Atem, die Stimmbänder versagten ihren Dienst: Denn es flog eine von Christian Fuchs geschlagene Freistoßflanke in den Strafraum, die der ins Team zurückgekehrte Innenverteidiger Joel Matip entschlossen einköpfte. 2:0 in der 20. Minute – nichts deutete zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass diese Partie noch mit einer Überraschung enden könnte.
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Die Schalker, die ohne den am Sprunggelenk verletzten Rechtsaußen Jefferson Farfan angetreten waren und nicht zuletzt deshalb von Trainer Huub Stevens in einer 4-4-2-Formation mit Ibrahim Afellay als zweiter Spitze auf den Rasen geschickt worden waren, kontrollierten das Spiel geschickt. Bis zur Halbzeit.
Doch schon drei Minuten nach der Pause reichte genau eine Unaufmerksamkeit, um den Aufsteiger wieder in dieses Spiel zu bringen, das er schon klar verloren zu haben schien. Bei einem nur halb hoch geschlagenen Eckball von Andrej Voronin rauschte der Ball an vier weiß gekleideten Schalkern vorbei, so dass Dani Schahin das Knie hinhalten und zum 1:2 treffen konnte.
Klaas-Jan Huntelaar schießt Fortunas Fabian Giefer an
Alles wieder offen. Düsseldorf schöpfte neuen Mut, ging beherzt in die Zweikämpfe und suchte den Weg Richtung Tor. Schalke hingegen musste erkennen, dass sich dieses Spiel nicht mehr verwalten ließ. Es waren ein hoher physischer Aufwand und eine stabile Psyche erforderlich, um den nun knappen Vorsprung nicht zu gefährden. Doch überhastet und unkonzentriert verspielten Lewis Holtby und Ibrahim Afellay beste Konterchancen im Abschluss. Die größte Panne aber leistete sich ausgerechnet der Top-Stürmer: Klaas-Jan Huntelaar, von Lewis Holtby mustergültig bedient, schoss fünf Meter vor dem Tor freistehend Fabian Giefer an.
Es wurde laut in der ausverkauften Arena. Die Fortuna-Fans witterten eine Chance und trieben ihr Team phonstark an. Wer jetzt einschlief, war auf Valium. Und dann kam, was nach all den vergebenen Schalker Chancen kommen musste: Eine Flanke von Tobias Levels in der 77. Minute versenkte Dani Schahin mit dem Kopf zum 2:2.
Es folgte eine dramatische Schlussphase, in der Schalke froh sein musste, nicht noch als Verlierer vom Platz zu schleichen. Doch auch dieses 2:2 musste sich für die Gäste wie eine Niederlage anfühlen.