Gelsenkirchen. Momentan befindet sich Schalkes Florian Flick nach seinem Mittelfußbruch in der Reha. Wo er in der Saison 23/24 spielt, ist noch offen.
Für drei Leihspieler, die eigentlich ab 1. Juli wieder beim FC Schalke 04 unter Vertrag stehen sollten, haben die Königsblauen bereits Vereine gefunden: Can Bozdogan bleibt beim FC Utrecht, Jordan Larsson spielt weiter für den FC Kopenhagen und Kerim Calhanoglu zieht es zum Zweitliga-Rivalen SpVgg Greuther Fürth. Für fünf Leihspieler ist die Zukunft aber offen - darunter ist Mittelfeldspieler Florian Flick.
Mit der Unterschrift des Profivertrages war für ihn im Sommer 2021 ein Traum in Erfüllung gegangen. Schon als Kind war er großer S04-Fan. Nun hat der 23-Jährige eine wechselhafte Saison hinter sich. Zu Beginn war er im Bundesligateam der Königsblauen unter Trainer Frank Kramer zwischenzeitlich gesetzt, verdrängte sogar den prominenten Zugang Alex Kral auf die Bank. Nach dem Trainerwechsel aber saß der 1,90 Meter große Flick unter Thomas Reis nur noch auf der Bank, war nicht mehr gefragt. Deshalb drängte er nach 42 Einsätzen für die Profis (12 in der Bundesliga, 27 in der 2. Bundesliga, 3 im DFB-Pokal) im Januar auf einen Wechsel - und der Wunsch wurde erfüllt: Flick wurde für ein halbes Jahr an den 1. FC Nürnberg verliehen. Doch der Zweitligist erhielt keine Kaufoption, die Schalker erklärten schnell, mit Flick zu planen, gerade im Fall des Abstiegs in die Zweite Liga.
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Flick bestritt bei den Nürnbergern 16 Spiele, davon 15 von Beginn an, er sammelte wie von Schalke gewünscht Spielpraxis. Doch vor dem letzten Saisonspiel erhielt er eine schlimme Nachricht: Er zog sich einen Mittelfußbruch zu, musste im letzten Spiel passen und wurde operiert. Bleibt es bei seiner Zukunft auf Schalke?
Flick meldete sich neulich via Instagram zu Wort: "Mit etwas Abstand zur Verletzung und zum Saisonende möchte ich mich jetzt auch mal persönlich bei Euch melden. Die OP ist gut verlaufen und auch die erste Phase der Reha verläuft nach Plan. Ich freue mich, im Laufe der Vorbereitung wieder einsteigen zu können." Im Schalke-Plan wäre das - so ist es vorgesehen - der Beginn des Trainingslagers in Mittersill am 8. Juli.
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Doch es ist offen, ob Flick überhaupt bleibt. Er steht bis Juni 2024 unter Vertrag, eine weitere Leihe wäre nur möglich, wenn die Schalker den Vertrag verlängern. Oder aber sie verkaufen ihn direkt. Interessierte Klubs aus dem In- und Ausland gibt es genug.
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Darunter befindet sich auch der 1. FC Nürnberg. Der "Club" schrieb am Montag ungewöhnlich offen, sich weiter um Flick zu bemühen. "Der im Winter vom FC Schalke 04 zu uns gestoßene Sechser befindet sich nach seinem Mittelfußbruch derzeit in der Reha. Auch bei Flick finden Gespräche für eine mögliche Club-Zukunft statt", heißt es auf der FCN-Homepage.
Nürnbergs Sportvorstand Dieter Hecking legte am Dienstagmittag nach. In einer Medienrunde sagte er: "Dass wir Florian Flick gern weiter hier Fußball spielen sehen lassen wollen, ist klar. Wir sind im Austausch mit dem Spieler und mit Schalke. Die Schalker hatten durch die Mitgliederversammlung zuletzt ein paar andere Themen, sie aber Ron Schallenberg aus Paderborn geholt - der spielt die Flick-Position." Auch Hecking weiß von zahlreichen Konkurrenten: "Wir sind nicht allein unterwegs. Er weiß aber, was er an uns hat."
Gut möglich, dass Flick in der kommenden Saison nicht für, sondern gegen Schalke spielt. Pfiffe müsste er nicht befürchten - die Fans von S04 und FCN sind sehr gut befreundet.