Gelsenkirchen. Thomas Ouwejan ist wieder fit - den Platz des Linksverteidigers in der Schalke-Startelf hat aber Henning Matriciani sicher. Was er dazu sagt.
Bei einer Frage musste Thomas Ouwejan etwas schmunzeln. Was sich denn für ihn als Linksverteidiger unter Trainer Thomas Reis geändert habe, wurde der 26 Jahre alte Profi des FC Schalke 04 am Dienstagvormittag gefragt. "Ich habe noch nicht viele Spiele unter ihm gemacht", musste Ouwejan dann berichten. Das könnte sich nun ändern. Eine weitere Leidenszeit des Niederländers ist zu Ende gegangen.
Schalke: Ouwejan gehörte im Aufstiegsjahr zu den Besten
Ouwejans Zeit bei den Königsblauen ist in zwei Hälften zu unterteilen. In der ersten lief alles perfekt - es war die Hinrunde der Zweitligasaison, Ouwejan erzielte drei Tore selbst, legte sieben vor und wurde zum mit Abstand besten Außenverteidiger der 2. Bundesliga. Vor allem ihm und Simon Terodde war es zu verdanken, dass Schalke den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen hielt. In der Rückrunde verlor er zunächst die Form, dann verpasste er wegen Problemen an der Wade sechs Spiele, wurde zudem einmal nur eingewechselt. Lediglich eine Vorlage kam nur noch hinzu. Durch den Aufstieg wurde aber die im Leihvertrag mit AZ Alkmaar festgelegte Kaufpflicht wirksam - Schalke bezahlte zwei Millionen Euro, wegen der Hinrunde schien das eine gute Investition zu sein.
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Doch auch in der Bundesliga läuft es nicht für ihn. Unter Trainer Frank Kramer verlor er nach ordentlichem Beginn seinen Stammplatz zwischenzeitlich an Tobias Mohr. Eine Woche, nachdem Reis übernommen hatte, fiel er wegen einer Innenbandverletzung für rund drei Monate aus. In der Winterpause verpflichtete Schalke auf Leihbasis Jere Uronen, da Ouwejans Rückkehr nicht absehbar war. Nachdem er dann dreimal im Kader gestanden und zweimal gespielt hatte, warf ihn eine Adduktorenverletzung zurück - wieder vier Wochen Pause.
Schalke-Profi Ouwejan: "Zu 100 Prozent fit"
"Bis zu meiner Wadenverletzung in der Aufstiegssaison war ich nie länger als zwei Wochen verletzt. Deshalb war die Zeit ganz schwer für mich", sagte Ouwejan ehrlich. In der Tat: Bei seinen Ex-Klubs AZ Alkmaar und Udinese Calcio fehlte er selten. Diesmal empfand er vor allem den Rückschlag als niederschmetternd. "Wenn du einmal zurück bist und dann ganz schnell wieder draußen - das war ganz schwer", sagte Ouwejan.
Nun ist er, wie er selbst sagt, "zu 100 Prozent fit". Im Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten VVV-Venlo am Freitag (2:0) spielte er 45 Minuten lang, schlug einige Flanken, war für die Standardsituationen zuständig, erhielt ein Lob von Trainer Reis.
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Seinen Stammplatz aber, den er in der Aufstiegssaison noch hatte, wird er so schnell nicht zurückbekommen. Uronen ist zwar verletzt, aber Henning Matriciani hat sich in der Abwehrkette festgebissen. Durch gute Leistungen ist der 23-Jährige nicht nur gesetzt, er wurde zusätzlich in die U21-Nationalmannschaft berufen und könnte "Rookie des Monats März" werden. Vor allem die Grätsche, mit der er das 2:2 im Derby gegen Borussia Dortmund rettete, ist auf Schalke inzwischen legendär.
Das erkennt auch Ouwejan an. "Die Grätsche war unglaublich. Es freut mich für ihn, dass er bei der U21-Nationalmannschaft ist. Er hat es gut gemacht", lobte Ouwejan. Dennoch will er zurück ins Team: "Henning und ich sind ganz andere Spielertypen. Aber ich fühle mich gut und will so oft wie möglich spielen. Das entscheide ich aber nicht."
Schalke am Samstag gegen Bayer Leverkusen
Am Samstag, wenn Bayer Leverkusen in die Arena kommt (15.30 Uhr/Sky), dürfte er erst einmal auf der Bank sitzen. "Leverkusen ist sehr stark, hat schnelle Spieler. Als wir in Leverkusen gespielt haben, war es sehr schwer für uns. Und aktuell sind sie gut drauf", sagte Ouwejan. Ein Bonusspiel sei die Partie aber nicht: "Wir können in jedem Spiel unsere Punkte holen."