Gelsenkirchen. Bis heute Abend kann Schalkes Abwehr-Allrounder Henning Matriciani noch zum besten Bundesliga-Rookie im März gewählt werden. Jede Stimme zählt.

Spätstarter Henning Matriciani hat nach seinem Debüt für die deutsche U21-Nationalmannschaft Lust auf mehr bekommen. „Da muss ich mich manchmal schon kneifen. Das macht einen einfach stolz, ein unbeschreibliches Erlebnis. Das nehme ich mit“, sagte der Abwehrspieler von Schalke 04. „Ich bin ja noch nicht so lange im Profifußball. Es macht einfach Spaß, sein Hobby zum Beruf zu machen. Ich arbeite weiter, damit noch mehr so Zeiten kommen“, sagte der 23-Jährige nach dem 0:0 in Rumänien.

Es sind zuletzt wahrlich gute Wochen für Henning Matriciani gewesen. Noch vor drei Jahren arbeitete der Spätstarter als Physiotherapeut und kickte in der Regionalliga, nun feierte er sein Debüt für die deutsche U21-Nationalmannschaft. Und noch etwas könnte klappen: Monat um Monat kürt die Bundesliga den Neuling des Monats mit dem „Rookie of the Month Award“. Für den März nominiert: Matthijs de Ligt vom FC Bayern, Dion Beljo vom FC Augsburg - und Schalkes Henning Matriciani. Hier geht zur Wahl. Abgestimmt werden kann noch bis heute Nacht, 23.59 Uhr.

Schalke-Anruf hielt er für einen Streich

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Das kommt unerwartet – wie vieles für den 23-Jährigen derzeit. Schon sein Wechsel vom SV Lippstadt nach Gelsenkirchen im Jahr 2020 kam für Matriciani unverhofft, den Anruf von Gerald Asamoah hielt er zunächst für einen fiesen Streich. „Ich dachte, irgendjemand wollte mich auf den Arm nehmen. Ich hatte eigentlich damit abgeschlossen, Profi zu werden“, erzählt der Ostwestfale, der auf einem Bauernhof im 1500-Seelen-Dorf Bökenförde aufwuchs, bei ran.de.

Doch es war kein Scherz: Matriciani kam 2021 zu seinem Bundesliga-Debüt und spielt sich seither mit Grätschen wie jüngst beim 2:2 im Derby gegen Borussia Dortmund in die Herzen der Fans. Im März stand er in allen drei Partien in der S04-Startelf. Die ersten zwei Partien spielte er durch, gegen den FC Augsburg bekam er ab der 63. Minute eine Ruhepause. Dabei erwies sich vor allem seine Vielseitigkeit als von großem Wert für die Königsblauen: Der gelernte Rechtsverteidiger, der in dieser Saison hauptsächlich in der Abwehrzentrale agierte, spielte die vergangenen vier Spiele alle als Startelf-Linksverteidiger. So kompensierte er den Ausfall von Jens Uronen und Thomas Ouwejan. Dabei gewann Matriciani „richtig gute 52 Prozent seiner Zweikämpfe - insbesondere seine Quote von 75 Prozent siegreichen Luftduellen beeindruckt“, lautet die Erklärung der Bundesliga für die Rookie-Nominierung.

Auf Schalke immer flexibel

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Zudem zeigte sich Matriciani fair: Kein einziges Mal musste er im vergangenen Monat einen Gegenspieler foulen. Seine Qualität ist die Defensivarbeit - und die setzt er um. Egal ob Cheftrainer Thomas Reis ihn als Rechts-, Innen- oder Linksverteidiger aufs Feld schickt.

Matriciani hofft nun auf eine Nominierung für die EM im Juni in Rumänien und Georgien, anschließend ist er zu alt für die U21. Bei Di Salvo hat der Schalke-Allrounder jedenfalls Eindruck hinterlassen. „Er hat in den 20 Minuten alles rausgehauen. Das sind Tugenden, die man von ihm immer sieht“, sagte der DFB-Trainer.

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