Gelsenkirchen. Gibt es Ärger in Schalkes Kabine? Sportvorstand Peter Knäbel hat laut Sport Bild Torwart Ralf Fährmann auf ein Kuchen-Problem hingewiesen.

Schlagzeilen wie diese kann der FC Schalke 04 an einem wichtigen Bundesligaspieltag gar nicht gebrauchen. "Kuchen-Ärger in der Schalke-Kabine" titelte Sport Bild am Vormittag der Partie gegen den FSV Mainz 05 (Mittwoch, 20.30 Uhr/Sky). Sportvorstand Peter Knäbel habe Ersatztorwart Ralf Fährmann darauf hingewiesen, dass er es dringend unterlassen soll, vor dem Spiel und während der Pause Kuchen zu essen. Das sei wenig professionell. Fährmann sei verärgert gewesen. Stimmt diese Geschichte?

Der Verein gab mit Hinweis auf das bevorstehende Mainz-Spiel keine Stellungnahme ab. Anders als Fährmanns Berater Stefan Backs, der auf Nachfrage dieser Zeitung sagte: "Ralf wird keinen Kuchen mehr essen und hofft auf diese Weise, Schalke zum Klassenerhalt zu verhelfen."

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Der neue Trainer Thomas Reis hatte kurz nach seinem Amtsantritt mit dem Gedanken gespielt, den Torwart zu wechseln, nachdem Alexander Schwolow zuvor etliche Male gepatzt hatte. Doch nach einigen Trainingseindrücken habe er sich für Schwolow entschieden, er habe einen gefestigten Eindruck hinterlassen. Für den 34 Jahre alten Fährmann blieb weiter nur der Platz auf der Bank.

Doch dort saß er beim 1:2 gegen Bremen am Sonntagabend nicht, auch gegen Mainz wird er dort fehlen. Er ist verletzt, leidet an einer Zerrung. Auf der Bank wird er von Torwart-Talent Justin Heekeren (21), im Sommer aus der Regionalliga von Rot-Weiß Oberhausen gekommen, vertreten.

Schalkes Ersatztorwart Ralf Fährmann.
Schalkes Ersatztorwart Ralf Fährmann. © firo

Heekeren statt Fährmann auf der Bank - ist das ein Modell für die Zukunft? Diese Zeitung fragte Trainer Thomas Reis, und der schloss das am Dienstag während einer Pressekonferenz nicht aus: "Ich schaue mir alles an und werden in der Zukunft entscheiden, was dabei herauskommt. Wenn Ralle wieder gesund wird, soll die Leistung entscheiden. Er ist sehr präsent. Justin macht seine Sache bisher auch sehr, sehr gut. Die Spielpraxis in der U23 kommt ihm auch zugute. Als junger Spieler muss ich aber immer mehr investieren, um mich gegen Leute durchzusetzen, die jahrelang auf gutem Niveau gespielt haben."

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Die Verträge von Fährmann und Heekeren gelten noch bis Juni 2025. Fährmann ist dann 36 Jahre alt. Heekeren wird intern ein ähnlicher Weg zugetraut wie Alexander Nübel. Der war im Sommer 2015 vom SC Paderborn zu Schalke 04 gewechselt, hatte aber in der Saison zuvor nur Spielpraxis in der Westfalenliga in Paderborns U23 gesammelt. Dreieinhalb Jahre saß Nübel auf der Bank, bevor er von Fährmann den Stammplatz eroberte. Inzwischen steht er beim FC Bayern München unter Vertrag und ist Stammtorwart der AS Monaco.