Gelsenkirchen. Schalkes Schwächen in der Offensive sind in dieser Saison unübersehbar. An einer will Trainer Thomas Reis arbeiten. Es geht um Standards.
Thomas Reis nickte schon zustimmend, als die Frage noch gar nicht zu Ende gestellt war. In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Mainz 05 wurde der Trainer des Bundesliga-Schlusslichts Schalke 04 von dieser Zeitung auf die schwache Bilanz bei Standardsituationen angesprochen - und Reis nahm kein Blatt vor den Mund.
"Das ist etwas, was mich maßlos ärgert. Wir müssen da mehr Kapital rausschlagen", antwortete Reis auf die Frage nach seiner Analyse. "Damit bin ich nicht zufrieden. Standards sind ein Mittel, womit du Spiele entscheiden kannst. Das soll irgendwann ein Mittel sein, wo der Gegner sagt: Wir haben Respekt. Im Training habe er schon versucht, den Blick auf Ecken und Freistöße zu lenken. Aber er sagt: "Die Zeit ist aber knapp zwischen den Spielen in dieser Woche."
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Zudem gehen ihm die Schützen aus. Thomas Ouwejan, mit acht Vorlagen Schalkes Standardexperte der Aufstiegssaison, ist verletzt und wird nicht nur das Mainz-Spiel verpassen, sondern auch das gegen Bayern München (Samstag, 18.30 Uhr/Sky). Gleiches gilt für Rodrigo Zalazar (Mittelfußbruch). Tobias Mohr, nicht nur Ouwejans Vertreter als Linksverteidiger, sondern auch als Standard-Schütze, machte beim 1:2 in Bremen am vergangenen Samstag nicht auf sich aufmerksam. Besonders schlecht: In der 57. Minute bekam Schalke einen Freistoß unmittelbar am Bremer Strafraum zugesprochen - Mohr hämmerte den Ball aber mitten in die Mauer.
Doch wer schießt am Mittwoch die Standards? Kandidat Nummer eins ist Mittelfeld-Techniker Florent Mollet. Doch auch er wartet noch auf seinen ersten Scorerpunkt nach einer Ecke oder einem Freistoß.