Gelsenkirchen. . Sebastian Polter konnte zum Einstand auf Schalke nicht überzeugen. Nun drängen Simon Terodde und Marius Bülter in die Startelf.
Wenn bei der öffentlichen Trainingseinheit von Schalke 04 am Mittwoch wieder einige hundert Fans an den Banden stehen, dürfen sie sich auch auf Simon Terodde freuen. Der zuletzt angeschlagene Mittelstürmer wird erstmals wieder die komplette Einheit mit der Mannschaft absolvieren – das zumindest ist der Plan von Trainer Frank Kramer. Nach einem Kurzeinsatz in Köln und vielversprechenden Läufen am Montag soll der Torjäger wieder voll belastbar sein.
Erstmals aus der Nähe dürfen die Fans auch Neuzugang Jordan Larsson. Der 25 Jahre alte Schwede ist seit Samstag Teil der Trainingsgruppe – und auch er dürfte fit für das kommende Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky) sein. Mit seinem Tempo und seinem Spielwitz soll Larsson die Offensive der Königsblauen beleben. Da Dominick Drexler nach seiner Roten Karte aus dem Köln-Spiel für zwei Spiele gesperrt wurde, könnte Larsson direkt in die Anfangsformation rücken.
Schalke-Neuzugang Sebastian Polter trotz Stotter-Start weiter selbstbewusst
Und das Duo Terodde/Larsson könnte in den kommenden Wochen wichtig für das Angriffsspiel der Schalker sein – denn noch hapert es in der Offensive. Neuzugang Sebastian Polter (kam vom VfL Bochum) konnte in seinen ersten beiden Pflichtspielen noch nicht überzeugen. Beim 5:0-Sieg in der 1. Pokalrunde beim Bremer SV ließ er reihenweise Chancen aus, in Köln bleib er unsichtbar.
Gerade nach dem Pokalspiel war er niedergeschlagen, wie er in einem Podcast zugegeben hat. „Da bin ich frustriert nach Hause gegangen“, sagte er bei Kicker meets DAZN. Der 32-Jährige sei sehr nach den vergebenen Chancen sehr selbstkritisch gewesen, doch an seinem Selbstverständnis hat der Auftritt nicht gekratzt – Polter will weiter stürmen und ist sicher, dass er bald treffen wird. „Ich bin überzeugt, die Tore machen zu können“, so der Stürmer. „Wenn ich zu viel zweifeln würde, bräuchte ich gar nicht mehr auf den Platz zu gehen.“
Auch Trainer Frank Kramer äußert öffentlich noch keine Kritik am Neuzugang. „Polti musste brutal ackern“, betonte er nach der 1:3-Pleite in Köln. Gerade in Unterzahl sei es für den Stürmer nicht einfach gewesen. Und im Pokal sei er immerhin zu vielen Abschlüssen gekommen, relativierte der Coach. Noch stärkt Kramer dem Neuzugang den Rücken.
Schalke: Marius Bülter trifft in Köln als Joker
Klar ist aber auch: Gefestigt hat Polter seinen Stammplatz nach seinen unglücklichen Auftritten in den ersten beiden Pflichtspielen nicht. Solle Kramer weiterhin am System mit einer Spitze festhalten, könnte ihm schon gegen Gladbach die Bank drohen, sofern Terodde bis Samstag wirklich bereit für die Startelf ist.
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In die Anfangsformation drängt zudem Marius Bülter. Obwohl der 29-Jährige mit 23 Scorerpunkten in der vergangenen Saison noch einen großen Anteil am Aufstieg hatte, war er nach dem Polter-Transfer auf Schalke nur noch Stürmer Nummer drei. Sowohl im Pokal als auch in Köln saß Bülter nur auf der Bank – doch durch ordentliche Leistungen sammelte er Argumente für einen Platz in der ersten Elf. In Köln erzielte er per Kopf den einzigen Schalker Treffer. Ein Fingerzeig in Richtung des Trainers.
„Das nimmt man sich natürlich vor, wenn man nicht von Anfang an spielt“, sagte Bülter auf WAZ-Nachfrage. „Ich wollte zeigen, dass ich spielen will. Dass ich dann ein Tor geschossen habe, ist natürlich schön, aber wirklich freuen kann ich mich nicht“, erklärte er. Der Frust über die Auftaktniederlage wog schwerer als die Freue über den eigenen Treffer.
Schalke: Noch verspürt Marius Bülter keinen Druck
Dass der ehrgeizige Ibbenbürener in den ersten zwei Pflichtspielen nicht in der Startelf stand, wurmt ihn, wie er zugibt. „Doch das war das erste von 34 Saisonspielen, vielleicht sieht es nächste Woche schon wieder anders aus.“ Damit Kramer tatsächlich schon in Gladbach auf ihn setzt, hat sich Bülter vorgenommen „einfach so weiterzumachen“. Denn nach seinen Einwechslungen habe er „Gas geben“ und versucht, „das Beste daraus zu machen“.
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Dazu beitragen möchte er am lieben selbst – vielleicht zu zusammen mit Simon Terodde in der Anfangself. In der zweiten Liga haben sie eindrucksvoll beweisen, dass sie im Angriff harmonieren.