Köln. Mit einer 1:3-Niederlage beim 1. FC Köln beginnt die Bundesliga-Saison von Schalke 04. Zwei strittige VAR-Entscheidungen beeinflussen das Spiel.
Dominick Drexler stemmte die Arme in die Hüften und wartete. Allein stand der 32 Jahre alte Mittelfeldmann wohl, was wenige Sekunden passieren wird. Denn Schiedsrichter Robert Schröder kam nur Sekunden später zum Schalke-Profi und zeigte ihm die Rote Karte (35.). In einem Zweikampf hatte Drexler den Kölner Jonas Hector mit offener Sohle an der Wade getroffen. Die Partie lief erst einmal weiter, doch nach Ansicht der Video-Bilder verwies der Schiedsrichter den Schalker vom Feld – eine harte Entscheidung.
1. FC Köln gegen Schalke 04: Hier gibt es den Live-Ticker zum Nachlesen:
1. FC Köln - Schalke 3:1
Für die Gelsenkirchener war diese Rote Karte ein harter Schlag – von dem sie sich nicht erholen konnten. Die Folge: Zum Auftakt der Bundesligasaison verlor der FC Schalke 04 beim 1. FC Köln ein wildes Spiel mit 1:3 (0:0). Luca Killian (49.), Florian Kainz (62.) und ein Eigentor von Schalkes Torwart Alexander Schwolow sorgten für die FC-Tore, Marius Bülter konnte für S04 zwischenzeitlich verkürzen (76.).
Dabei fing es für die die Mannschaft des neuen Trainers Frank Kramer ordentlich an. Mit insgesamt sieben Neuzugängen in der Startelf und ohne den angeschlagenen Simon Terodde, der nur auf der Bank saß, begann der Aufsteiger hochmotiviert. Vor allem Rodrigo Zalazar wirkte in seinem ersten Bundesligaspiel extrem motiviert – und der 22 Jahre alte Uruguayer war es auch, der die Schalker nach 11 Minuten jubeln ließ. Nach Ecke hämmerte Zalazar den Abpraller aus rund 11 Metern unhaltbar für FC-Torwart Marvin Schwäbe ins Tor.
Zalazar jubelte ausgelassen vor der Kölner Kurve, doch sein Jubel währte nur kurz. Weil Schalkes neuer Abwehrchef Maya Yoshida in Schwäbes Blickfeld stand, wurde der Treffer nach dem Eingriff von Video-Assistent Sören Storks aberkannt.
Und es schien, als wurden die Kölner durch diese Aktion erst so richtig wachgerüttelt. Nach dem Abseitstor waren die Gastgeber besser im Spiel und kamen reihenweise zu Chancen. Erst verpasste Jeff Chabot nach Ecke am langen Pfosten nur knapp (18.), dann rettete Maya Yoshida gegen Florian Dietz (21.). Wenig später parierte Schalkes neue Nummer eins Alexander Schwolow dann einen Dietz-Kopfball (28.). Die Führung lag in der Luft.
Und die Schalker? Die kamen kaum noch in die Hälfte der Gastgeber. Spätestes nach der Roten Karte gegen Drexler dominierten die Domstädter nach Belieben – auch ohne ihren Top-Stürmer Anthony Modeste, der vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund steht und deshalb am Sonntag schon gar nicht mehr dabei war.
Dass es torlos in die Halbzeitpause ging, war aus Sicht des Aufsteigers sehr schmeichelhaft. Doch lange konnte Schwolow die Null in seinem ersten Spiel für Schalke danach nicht mehr halten. Gleich die erste Chance im zweiten Durchgang nutzten die Gastgeber. Nach einer Ecke legte Jonas Hector quer auf Luca Killian, der den Ball per Grätsche zum 1:0 über die Linie kämpfte (49.). Ärgerlich für Königsblau: Die Ecke hätte es eigentlich gar nicht geben dürfen.
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Auch nach der Führung änderte sich nichts am Spielverlauf. Die Schalker standen weiter tief und konnten nicht verhindern, dass zahlreiche weitere Angriffe auf ihr Tor zurollten – und sie wurden für die Passivität bestraft, denn der starke Florian Kainz konnte auf 2:0 für den 1. FC Köln erhöhen (62.). Auch hier war der Video-Assistent wieder im Einsatz. Da es aber weder eine Abseitsstellung von Sargis Adamyan, noch ein Foul an Torwart Schwolow gegeben hat, durften die FC-Fans im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Stadion erneut jubeln.
Schalke am Samstag gegen Gladbach
Und die Kölner trafen sogar noch ein drittes Mal – dank Mithilfe von Schalkes Torwart. Denn ein Kopfball von Dejan Ljubicic prallte vom Pfosten an den Fuß von Schowolow und von dort zum 3:1 ins Tor (80.). Der eingewechselte Schalker Marius Bülter konnte nach einem Freistoß von Thomas Ouwejan zwar zwischenzeitlich verkürzen (76.), doch auch das half den Gelsenkirchenern nicht. Das Auftaktspiel in der Domstadt ging verdient verloren. Und leichter werden die Aufgaben für den Aufsteiger nicht, denn am kommenden Samstag kommt Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr/Sky) in die Arena.