Gelsenkirchen. . Reinhold Ranftl konnte auf Schalke nicht überzeugen. Die Zeichen stehen auf Trennung - doch Danny Latza nimmt den Österreicher in Schutz.

Nein, glücklich war Reinhold Ranftl im Endspurt der Zweitligasaison auf Schalke nicht mehr. Nachdem der 30 Jahre alte Österreicher in der Hinrunde noch regelmäßig gespielt hatte, hatte er nach dem Jahreswechsel einen extrem schweren Stand. Nach schwächeren Spielen hielt sich etwa Ex-Trainer Dimitrios Grammozis nicht mit Kritik am Rechtsverteidiger zurück – und setzte Ranftl in seinen letzten vier Spielen als S04-Coach nicht mehr ein. Der Druck auf Schalke sei für Ranftl wohl etwas zu groß, deutete Grammzois an.

So war es wenig verwunderlich, dass der sechsfache Nationalspieler Österreichs in der Endphase der Saison gar nicht mehr zum Einsatz gekommen ist. Auch unter Mike Büskens schaffte es der Sommer-Zugang aus Linz regelmäßig nicht in den Spieltagskader. Es war zweifelsfrei eine enttäuschende Spielzeit für den Rechtsfuß, der in der 2. Bundesliga eigentlich „ein wichtiger Baustein“ sein sollte, wie es Sportdirektor Rouven Schröder im Zuge des Transfers erklärt hatte.

Schalke-Kapitän Latza nimmt Reinhold Ranftl in Schutz

Nach nur 15 Ligaspielen (eine Vorlage) stehen die Zeichen zwischen Ranftl und Schalke auf Trennung. Gut möglich, dass der 30-Jährige Gelsenkirchen in diesem Sommer verlässt. Kapitän Danny Latza allerdings bedauert, wie es seinem Teamkollegen ergangen ist. „Reini hatte es nicht leicht und wurde viel kritisiert“, sagt er der WAZ, betont aber auch, dass diese Kritik „teilweise zu Unrecht“ geäußert wurde.

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Trotz der schwierigen Situation habe sich Ranftl „nie hängen lassen“, wie der Kapitän erklärt. Latza: „Auch seine Spiele waren sehr solide. Für mich war Reini eine Bereicherung für unsere Truppe.“

Schalke: Henning Matriciani profitiert von Ranftls Schwäche

Hat sich aus der Schalker U23 zur den Profis hochgekämpft: Henning Matriciani.
Hat sich aus der Schalker U23 zur den Profis hochgekämpft: Henning Matriciani. © firo

Da Ranftl die Erwartungen nicht erfüllen konnte, bekamen auf der rechten Seite auch junge Spieler eine Chance. Neben Mehmet Aydin (20) auch Henning Matriciani (22). Der Lippstädter war eigentlich für Schalker U23 eingeplant, aber schaffte den Sprung nach oben. „Henning ist ein Kämpfer vor dem Herrn. Der gibt niemals auf“, lobt Latza Matricianis Einstellung.

Zwölf Zweitligaspiele machte er in der zurückliegenden Spielzeit – für den 22-Jährigen eine gute Bilanz. Und der kämpferische Matricniani hat Hunger auf mehr: In der kommenden Saison will er sein Können dann der Bundesliga unter Beweis stellen.

Dieser Text ist Teil der Schalke-Serie "Aufstiegsklasse von 2022", in der diese Redaktion jeden Spieler des Aufstiegskaders zusammen mit Kapitän Danny Latza vorstellt.