Gelsenkirchen. Noch kann Reinhold Ranftl auf Schalke nicht überzeugen. Trainer Grammozis sieht “Steigerungspotenzial“ beim 30 Jahre alten Österreicher.
Auf der rechten Seite drückt bei Schalke 04 der Schuh. In Mehmet Aydin (Oberschenkelverletzung) und Andreas Vindheim (Wadenverletzung) fehlen den Gelsenkirchenern vor dem Zweitligaspiel bei Fortuna Düsseldorf am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gleich zwei hochkarätige Optionen für die rechte Flügelposition. Nur der Österreicher Reinhold Ranftl steht für diese Position noch zur Verfügung – doch der 30 Jahre alte Sommer-Neuzugang vom LASK konnte auf Schalke bislang noch nicht überzeugen.
„Reini weiß genau, dass er besser performen kann“, erklärt Trainer Dimitrios Grammozis. „Wir haben in ihm etwas gesehen, als wir ihn im Sommer verpflichtet haben, wir waren der Meinung, dass er das Anforderungsprofil erfüllt, aber bislang hat er noch Steigerungspotenzial.“ Neunmal stand Ranftl in der laufenden Saison in der S04-Startelf, in vier weiteren Spielen kam er von der Bank. Dabei gelang ihm erst eine Torvorlage.
Ist der Druck auf Schalke für Reinhold Ranftl zu groß?
Doch warum funktioniert Ranftl auf Schalke noch nicht? Noch in der vergangenen Saison gehörte der Rechtsfuß zu den besten Außenverteidigern der österreichischen Bundesliga. Nur knapp verpasste er im Sommer den Sprung in den EM-Kader des ÖFB-Teams. „Schalke ist, was den Druck angeht, ein anderes Level“, sagt Grammozis. „Reini hat schon gegen große Teams wie Manchester United gespielt, aber mit diesem Druck hier kommen nicht alle Jungs auf Anhieb klar.“ Für den Trainer sei es normal, dass manche Profis in einem neuen Land länger brauchen, um sich an das neue Umfeld zu gewöhnen.
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Bei all den kritischen Worten über den 30-Jährigen stellte Grammozis allerdings auch klar: „Der Junge hat trotzdem Qualität, sonst hätten wir ihn im Sommer nicht geholt. Wir haben ihn nicht abgeschrieben.“ Ranftl habe auch schon „tolle Spiele“ gemacht, stellt der Trainer klar und nennt etwa das Auswärtsspiel beim Hamburger SV (1:1) kurz vor Weihnachten: „Es war nicht alles schlecht.“
Schalke: Matriciani eine Option für die rechte Seite
Ob Ranftl allerdings am Sonntag in Düsseldorf in der Startelf stehen wird, ließ Grammozis noch offen – trotz der großen Personalsorgen auf seiner Position. Denkbar scheint etwa, dass Henning Matriciani eine Chance auf rechts bekommen könnte. „Er ist Teil meiner Überlegungen“, bestätigt der Coach. Der 21-Jährige allerdings sei auf der Flügelposition eher die defensive Variante, da er sehr aggressiv agiere. In der U23 der Schalker spielte er zuletzt in der Innenverteidigung.