Gelsenkirchen. Schalke unterlag Bremen im Zweitliga-Topspiel mit 1:4. Die Pleite begann mit zwei Gegentoren nach Ecken. Die Analyse der ungewohnten Szenen.

Ganz anders hatten sich die Fans des FC Schalke 04 ihren Samstagnachmittag vorgestellt. Sie wollten den So-gut-wie-sicher-Aufstieg feiern, doch im Zweitliga-Topspiel gegen Werder Bremen ging S04 mit 1:4 (0:2) unter.

Die frühen Gegentore zum 0:1 und 0:2 waren ein Schlüssel für diese Niederlage. "Wir haben den Spielverlauf auf unsere Seite ziehen können", sagte zum Beispiel Bremens Trainer Ole Werner. Schalkes Trainer Mike Büskens bemängelte, sein Team habe zweimal geschlafen. Doch wie kam es zu den beiden Gegentoren? Standardsituationen gehören eigentlich zu den Schalker Stärken. Die Analyse.

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Das 0:1 in der 9. Minute: Der Bremer Marvin Ducksch führte aus, Schalke rechnete nach vorherigem Video-Studium mit einer Flanke auf den ersten Pfosten und einer Kopfballverlängerung. Gleich acht Schalker deckten nur vier Werder-Spieler ab, übersahen aber den freistehenden Mitchell Weiser, der sich etwa 20 Meter vor dem Schalker Tor befand. Ducksch spielte den Ball kurz, Leonardo Bittencourt fand Weiser, der nur halbherzig vom herausrückenden Victor Palsson gestört wurde. Weisers harmlosen Fernschuss ließ Schalke-Torwart Martin Fraisl nur nach vorne abprallen. Trotz der Überzahl im Strafraum reagierte Ilia Gruev am schnellsten und köpfte das Tor.

Das 0:2 in der 26. Minute: Kann ein Gegentor nach einer Ecke durchaus passieren, ist das zweite Tor das ärgerlichere. Schalke rechnete wieder mit einer Ducksch-Flanke auf den ersten Pfosten. Acht Schalker standen fünf Bremern gegenüber. Erneut führte Ducksch kurz aus, wieder kam der Ball über Bittencourt zu Weiser, der am Strafraum frei stand und diesmal in die Mitte flankte. Dort löste sich Niklas Füllkrug von den Schalkern Ko Itakura, Simon Terodde und Marius Bülter und köpfte das zweite Tor. Zweimal auf die gleiche Art zu patzen - das ist unnötig.

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Die Bremer, das verriet Clemens Fritz, Leiter der Profifußball-Abteilung, später am Sky-Mikrofon, hatten diese Eckball-Varianten einstudiert. Torwarttrainer Christian Vander ist für die Standard-Varianten zuständig. "Wir wussten um die Kopfballstärke der Schalker und wollten sie hier ins Laufen bringen. Schalke hat physisch eine sehr gute Mannschaft", sagte Fritz.

Die verbleibenden drei Schalke-Gegner SV Sandhausen, FC St. Pauli und 1. FC Nürnberg werden genau hingeschaut haben.