Gelsenkirchen. Schalke verlor das Topspiel gegen Werder Bremen hoch mit 1:4 - ein Rückschlag, kein Weltuntergang. Was noch für S04 spricht. Ein Kommentar.
1:4! Mit diesem heftigen Rückschlag im Topspiel gegen Werder Bremen hatte beim Zweitligisten FC Schalke 04 niemand gerechnet. Zuvor hatten die Schalker fünf Spiele in Folge gewonnen, nun mussten sie feststellen: Der Mit-Absteiger der vergangenen Saison war einfach besser und effektiver, der erste Aufstiegsplatz dürfte vergeben sein.
Schalke: Erste Niederlage nach fünf Siegen in Folge
Im Vergleich zu den vergangenen Partien fehlte Schalke zudem das Spielglück: Torwart Martin Fraisl unterlief ein Fehler, der ihm in seiner Zeit bei S04 noch nie passierte (0:1), Simon Terodde ließ eine Superchance ungenutzt (hätte das 1:1 bedeutet), Ko Itakura fälschte vor dem spielentscheidenden 0:4 einen Schuss unglücklich ab.
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So sehr die Klatsche vor ausverkauftem Haus auch schmerzen mag - ein Weltuntergang ist sie nicht. Noch immer steht Schalke auf einem direkten Aufstiegsplatz, und das drei Spieltage vor Saisonende. Es gibt fünf Gründe, die immer noch für S04 sprechen:
Schalke hat es in der eigenen Hand: Die Königsblauen stehen nach dem 31. Spieltag auf dem zweiten Aufstiegsplatz, treffen noch auf die Mitkonkurrenten FC St. Pauli und 1. FC Nürnberg. Diese beiden Teams treffen noch direkt aufeinander und klauen sich gegenseitig die Punkte. Nach wie vor gilt: Gewinnt S04 alle Spiele, ist die Rückkehr in die Bundesliga perfekt.
Erstklassige Fans: Es gab Zeiten in der jüngeren Vereinsgeschichte, da hätten die Anhänger nach einer 1:4-Heimniederlage die eigene Mannschaft aus dem Stadion gepfiffen. Nicht so nach dem Bremen-Spiel. Die Nordkurve war noch rappelvoll, als sich die Spieler für die Unterstützung bedankten. Und sie bekamen viel Applaus. Am Freitag im Spiel beim SV Sandhausen dürfte die überwältigende Mehrheit der Zuschauer aus Gelsenkirchen kommen.
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Torschützenkönig Simon Terodde: Der 34 Jahre alte Stürmer hatte nicht seinen besten Tag gegen Bremen, ließ eine Top-Chance aus. Doch Terodde zeigte: Von einem solchen Rückschlag lässt er sich nicht beeindrucken. Er erzielte das Ehrentor, bereits sein 25. Saisontreffer.
Tordifferenz: Teroddes Ehrentor war wegen der Tordifferenz besonders wichtig. Lediglich der HSV (fünf Punkte hinter Schalke) hat eine bessere Bilanz, die anderen Teams - selbst Werder - sind deutlich schlechter. Das ist ein zusätzlicher Pluspunkt.
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Rückkehr von Thomas Ouwejan: Obwohl der junge Kerim Calhanoglu seine Sache auf der linken Seite ordentlich macht: Der in der Hinrunde unverzichtbare Ouwejan (drei Tore, acht Vorlagen) wird schmerzlich vermisst und könnte in der Endphase zurückkehren. 17 Flanken und 5 Ecken flogen in den Bremer Strafraum - ohne Erfolg. Lauftraining absolviert Ouwejan bereits.
Schalke: 56 Punkte werden nicht reichen
Eine Aufstiegsgarantie gibt es aber nicht. 56 Punkte sind eine sehr gute Zwischenbilanz, reichen aber nicht zur Bundesliga-Rückkehr - zwei Siege wird S04 noch benötigen. Schon Sandhausen ist ein gefährlicher Gegner, der einige Aufstiegskandidaten ärgerte. Klar ist: Die Profis brauchen eine bessere Form und wieder das nötige Spielglück - dann kann sich die Stimmung auf Schalke schnell wieder drehen.