Essen. Jean-Marie Pfaff hat den früheren Schalke-Keeper Alexander Nübel kritisiert. Doch der frühere Bayern-Torwart macht ihm auch Mut.

Jean-Marie Pfaff hat viel zu erzählen. So viel, dass es locker ein ganzes Buch füllt. Sein Buch, um genau zu sein. "Mein Leben – vom Straßenfußballer zum Welttorhüter" heißt die kürzlich erschienene Autobiografie des 68 Jahre alten früheren Weltklassetorhüters.

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Doch der Belgier hat nicht nur seine eigene Geschichte und seine zurückliegenden Erfolge im Blick – er verfolgt auch das aktuelle Geschehen noch immer. Besonders im Blick hat er den deutschen Rekordmeister FC Bayern München, für den der Welttorhüter des Jahres 1987 insgesamt 156 Bundesligaspiele absolviert hat.

Der frühere Bayern-Profi und Weltklassetorwart Jean-Marie Pfaff bei seiner Buchpräsentation.
Der frühere Bayern-Profi und Weltklassetorwart Jean-Marie Pfaff bei seiner Buchpräsentation. © dpa

Pfaff glaubt noch an viele Neuer-Jahre im Bayern-Tor

Seit 2011 steht der heute 35-jährige Manuel Neuer bei den Münchenern im Tor. Und geht es nach Pfaff, wird das auch noch eine ganze Weile so bleiben. „Wenn er gesund bleibt, wird Manuel Neuer noch lange spielen. Wenn er mit 45 noch so fit ist, kann er auch nochmal einen Dreijahresvertrag unterschreiben“, sagt Belgiens Fußballer des Jahres 1978 in einem Gespräch mit dem Kicker.

Eine große Ehre für Neuer – schlechte Nachrichten allerdings für Alexander Nübel. Wie Neuer wechselte auch der 25-Jährige vom heutigen Zweitligisten FC Schalke 04 zu den Bayern. Doch während Neuer auf Schalke bereits zu einem der besten Torhüter des Landes gereift war, stand Nübel 2020 – dem Jahr seines Wechsels – noch ganz am Anfang seiner Profikarriere.

Statt Erfahrung zu sammeln, saß Nübel auf der Bayern-Bank

Pfaff findet nun klare Worte für Nübels Entscheidung. „Ich habe schon damals, als er von Schalke gekommen ist, gesagt, dass er noch nicht reif ist für Bayern“, sagt er. „Neuer war und ist da, auf einem absoluten Top-Niveau, den konnte er doch auf absehbare Zeit nicht ersetzen.“

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Auf Schalke hätte Alexander Nübel sich als potenzieller Stammtorwart beweisen und Erfahrungen sammeln können, doch er zog einen Wechsel zum schillernden FC Bayern vor – in der Hoffnung, Konkurrenzdruck auf Manuel Neuer auszuüben. Der Plan ging bekanntlich nicht auf. „Auf der Bank sitzen, nicht spielen, das ist schlecht – gerade für so einen jungen Torhüter. Das war eine dumme Entscheidung“, sagt Pfaff.

Pfaff über Nübel: „Junge, du musst noch so viel lernen“

Aktuell ist der gebürtige Paderborner Nübel an die AS Monaco ausgeliehen, in Frankreichs Topliga kommt er wieder regelmäßig zum Einsatz. Doch wird ihm deshalb noch der Durchbruch beim FC Bayern gelingen? „Schwer zu sagen“, findet Jean-Marie Pfaff. „Ich habe mir die Spiele bei Schalke damals angesehen und mir gedacht: ,Junge, du musst noch so viel lernen.‘ Auch jetzt immer noch. Talent alleine reicht nicht.“

Alexander Nübel in Monaco.
Alexander Nübel in Monaco. © Firo

Doch der Altmeister hat auch einen Rat für den jungen Torhüter: „Lass dich nicht unterkriegen, mach weiter.“ (meme)