Köln. Beide Gegentore des FC Schalke 04 beim 2:2 in Köln waren vermeidbar. Trainer Dimitrios Grammozis sprach über Torwart Ralf Fährmann.
Eigentlich lief es für den FC Schalke 04 an diesem kalten Januar-Nachmittag im Franz-Kremer-Stadion nicht schlecht. Der Zweitliga-Vierte erreichte beim Bundesligisten 1. FC Köln in einem Testspiel ein achtbares 2:2 (1:1), viele Spieler aus der zweiten Reihe hinterließen einen guten Eindruck. Nur einer war traurig: Torwart Ralf Fährmann. Der 33-Jährige sah bei beiden Gegentoren nicht gut aus.
Im Zweitliga-Alltag hat Fährmann seinen Stammplatz an Martin Fraisl verloren. Im Test bekam er nun Spielpraxis. Zu Beginn bekam er in Köln sehr wenig zu tun, Schalke ging sogar durch einen Kopfball von Marius Bülter zum 1:0 in Führung (10.). In der 27. Minute bekam Fährmann dann einen Rückpass von Henning Matriciani, weit und breit war kein Gegenspieler zu sehen. Doch Fährmann missglückte die Ballannahme und Anthony Modeste konnte den Ball zum 1:1 ins Schalker Tor blocken. Am liebsten wäre der Torwart im Boden versunken, Trost gab es direkt von Kapitän Victor Palsson.
Schalke: Stürmer Bülter und Pieringer treffen
In der zweiten Hälfte waren 45 Sekunden gespielt, als Fährmann wieder einen Rückpass von Matriciani erhielt. Diesmal nahm er den Ball nicht an, sondern spielte ihn direkt auf Marius Lode weiter, der an der Strafraumgrenze wartete. Der Kölner Florian Kainz sprintete aber dazwischen, spielte den Ball auf Sebastian Andersson - auf einmal führte der FC mit 2:1. Nur weil Marvin Pieringer noch ausglich (2:2/72.), gingen die Königsblauen nicht als Verlierer vom Platz.
Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis nahm seinen unglücklichen Torhüter in Schutz. "Über das erste Gegentor brauchen wir nicht zu reden. Aber so etwas passiert. Ralle weiß selbst, dass er den Ball sofort wegschlagen muss." Das zweite Gegentor, so Grammozis, ging auf die Kappe von Lode. "Ralle spielt einen guten Ball auf Lode. Der unterschätzt aber die Geschwindigkeit des Balles. Wenn er zwei, drei Schritte läuft, bevor er den Pass bekommt, ist er in einer offenen Position und bekommt den Ball nicht in den Rücken", sagte Grammozis. Das richtige Timing für die korrekte Positionierung auf dem Spielfeld würde Lode aber noch fehlen.
Klar ist aber: Seinen Stammplatz wird sich Fährmann erst einmal nicht mehr zurückerobern können. Seine Schwäche im Spielaufbau ist zu offensichtlich - und ein mitspielender Torwart wird im modernen Fußball von Jahr zu Jahr wichtiger. Nummer eins bleibt Martin Fraisl - aber wie lange? Fraisls Vertrag endet im Sommer. Gut möglich, dass Schalke eine neue Nummer eins verpflichtet.