Gelsenkirchen. Der sechste Zugang steht fest: Schalke 04 holt Reinhold Ranftl vom LASK Linz für die rechte Seite. Nun rückt der Spielerverkauf in den Fokus.

Die Kaderplanung des FC Schalke 04 für die 2. Bundesliga schreitet zügig voran - aber das ist auch nötig, denn am Montag trifft sich die Mannschaft zum Corona-Test vor dem Trainingsauftakt. Fünf Tage vorher verkündete Sportdirektor Rouven Schröder den sechsten Zugang: Vom österreichischen Erstligisten LASK Linz kommt Reinhold Ranftl. Der 29-Jährige ist für die rechte Seite eingeplant. Er hat einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Ranftls Vertrag in Linz galt noch bis 2023, wie Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder suggerierte, seien die Konditionen erträglich gewesen. "Er selbst hat sich unfassbar reingehauen bei seinem Arbeitgeber mit der klaren Bestimmung, dass er zu diesem großen Verein kommen will. Er hat alles dafür getan. Und Linz hat ihm keine Steine in den Weg gelegt", sagte Schröder. Das hat auch mit Ranftls Verdiensten in den vergangenen sechs Jahren zu tun.

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Ranftl, "Reini" genannt, kann rechter Verteidiger, aber auch im Mittelfeld eingesetzt werden. Perfekt geeignet ist er für das von Trainer Dimitrios Grammozis bevorzugte 3-5-2-System. Auf den defensiven Außenpositionen ist die Planung der Königsblauen damit abgeschlossen. Rechts kämpfen Ranftl und Schalke-Talent Mehmet Can Aydin um den Stammplatz. Auf der linken Seite konkurrieren Zugang Thomas Ouwejan (AZ Alkmaar) und Talent Kerim Calhanoglu.

"Er ist ein wichtiger Baustein in der 2. Bundesliga. Der schrubbt die ganze rechte Seite rauf und runter, wie es so schön heißt", sagt Schröder und ergänzt: "Er überzeugt von der Persönlichkeit. Reini hat in all den Gesprächen sofort vermittelt, dass er nur zu uns will. Er ist seit Jahren Stammspieler bei LASK Linz, zuletzt Nationalspieler geworden. Er ist ein deutschsprachiger Spieler, der auch mit der Art, wie er kickt, uns verstärken wird."

Schalke-Zugang Ranftl bestritt 241 Pflichtspiele für LASK Linz

Ranftl war im Sommer 2015 nach Linz gewechselt und ist seitdem Stammspieler. Er bestritt 241 Pflichtspiele (20 Tore, 43 Vorlagen), kam nicht nur in der ersten Liga, sondern auch im Europapokal zum Einsatz. Auch das war für Schröder ein Grund, sich um ihn zu bemühen. "LASK Linz besticht seit Jahren dadurch, dass sie mit einer sehr geschlossenen Mannschaft Erfolge erzielen. Wir haben LASK auch international beobachtet. Für Ranftl spielt es keine Rolle, ob man gegen Eindhoven oder gegen Admira/Wacker Mödling spielt."

Schalke-Sportdirektor Schröder: "Jetzt kommt das Stopp-Schild"

Nun endet für Schröder aber die Shopping-Zeit. Denn die intern gesetzte Kader-Grenze von 30 Spielern ist nun erreicht. "Jetzt kommt das Stopp-Schild. Wir haben besprochen, dass wir eine bestimmte Zahl nicht überschreiten werden. Das ist nun gekommen", sagte Schröder. Das liegt vor allem daran, dass die Königsblauen viele Spieler, die noch unter Vertrag stehen, die sie aber nicht mehr haben wollen, noch nicht losgeworden sind.

Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder (l.) begrüßt Reinhold Ranftl in der Arena.
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder (l.) begrüßt Reinhold Ranftl in der Arena. © FC Schalke 04

Erst wenn es Schröder gelungen ist, Spieler zu verkaufen, darf er wieder zuschlagen. Vor allem offensive Mittelfeldspieler stehen noch auf seiner Liste, in der Abwehr hat er das Gerüst zusammen: Vor Torwart Ralf Fährmann konnten zum Beispiel Timo Becker, Marcin Kaminski und Malick Thiaw die Dreierkette bilden - und Ouwejan und Ranftl die Flügelpositionen besetzen.

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Doch wann werden nun Spieler verkauft? Das ist offen. Besonders umworben ist aktuell Nationalspieler Suat Serdar, am stärksten interessiert ist Hertha BSC. Gut möglich, dass sich bis zum Trainingsauftakt da noch etwas tut.

Der Stand der Schalke-Planungen (9. Juni 2021)

Zugänge (6): Danny Latza (FSV Mainz 05), Simon Terodde (Hamburger SV), Victor Palsson (Darmstadt 98), Marcin Kaminski (VfB Stuttgart), Thomas Ouwejan (AZ Alkmaar), Reinhold Ranftl (LASK Linz)

Leih-Rückkehrer, der eingeplant ist: Markus Schubert (Eintracht Frankfurt)

Abgänge (13): Klaas-Jan Huntelaar, Steven Skrzybski, Alessandro Schöpf, Bastian Oczipka, Benjamin Stambouli, Shkodran Mustafi, Nabil Bentaleb (Verträge laufen aus), Sead Kolasinac (kehrt eigentlich zum FC Arsenal zurück), Frederik Rönnow, Gonçalo Paciencia (kehren beide zu Eintracht Frankfurt zurück), Kilian Ludewig (kehrt zu RB Salzburg zurück), William (kehrt zum VfL Wolfsburg zurück), Jonas Carls (wäre von Vitoria Guimaraes zurückgekehrt, wechselt zum SC Paderborn).

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Schalke-Spieler, die unter Vertrag stehen, aber bei einem passenden Angebot gehen können: Amine Harit, Suat Serdar, Matija Nastasic, Salif Sané, Omar Mascarell, Benito Raman, Mark Uth, Hamza Mendyl - dazu die Leih-Rückkehrer Sebastian Rudy (Hoffenheim) und Ozan Kabak (FC Liverpool)

Status offen: Blendi Idrizi, Rabbi Matondo (kehrt von Stoke City zurück), Ahmed Kutucu (kehrt von Heracles Almelo zurück)

Torhüter (3): Ralf Fährmann, Markus Schubert, Michael Langer

Abwehr (7): Marcin Kaminski, Thomas Ouwejan, Reinhold Ranftl, Malick Thiaw, Mehmet Aydin, Kerim Calhanoglu, Timo Becker

Mittelfeld (6): Danny Latza, Victor Palsson, Florian Flick, Can Bozdogan, Nassim Boujellab, Levent Mercan

Sturm (2): Simon Terodde, Matthew Hoppe