Gelsenkirchen. Schalke bestreitet in Hoffenheim das erste Spiel seit dem Abstieg und den folgenden Fan-Krawallen. Grammozis informiert über das Personal.
Für Schalke wird es das erste Spiel seit dem feststehenden Abstieg und der erste Auftritt nach den schlimmen Ausschreitungen in der Nacht danach: Die Bundesliga-Partie an diesem Samstag (15.30 Uhr/ Sky) bei 1899 Hoffenheim steht für den künftigen Zweitligisten Schalke 04 unter ganz besonderen Vorzeichen. Verein und Mannschaft müssen zeigen, dass sie die Vorkommnisse irgendwie verarbeitet haben.
“Man kann sich vorstellen, dass die Jungs aufgewühlt waren”, sagt Trainer Dimitrios Grammozis vor allem mit Blick auf die nächtlichen Attacken, als die Spieler nach der Rückkehr aus Bielefeld an der Arena von Vermummten angegriffen worden waren. Er versichert aber, dass die Spieler sich weiter der Situation stellen würden: “Es ist keiner gekommen in den letzten Tagen um zu sagen, dass er nicht mehr spielen möchte.”
Auch interessant
Schalke: Gerüchte um Uth, Serdar und Harit
Unmittelbar nach der Nacht der Schande hatte es noch Berichtete gegeben, dass einige Profis angesichts der Vorkommnisse nicht mehr für Schalke auflaufen wollten - genannt wurden in diesem Zusammenhang Mark Uth, Suat Serdar und Amine Harit. Das bestätigte Grammozis am Donnerstag aber nicht. Es war sein erster öffentlicher Auftritt seit den Krawallen, bei denen auch der Trainer körperliche Gewalt abbekommen hatte.
Grammozis will die Saison jetzt noch mit Anstand zu Ende bringen, er sagt: “Wir müssen trotzdem schauen, dass wir die letzten vier Spiele nicht herschenken.” Deswegen legt er sich auch noch nicht fest, ob er künftig nur noch auf die Spieler setzt, mit denen Schalke auch in der Zweiten Liga plant, oder ob er auch noch die Abtrünnigen einsetzt: “Einige Spieler werden den Verein verlassen - auch für diese Spieler geht es darum, sich für andere Vereine zu empfehlen.”
Schalke steigt ab: Weitere Informationen zum vierten Bundesligaabstieg von S04:
- Schalkes Kutucu ist sicher: Werden Meister kommende Saison
- Schalke: Fünf Trainer – und wen S04 wirklich wollte
- Sogar absteigen konnte Schalke früher besser
- Tradition pur: Diese Duelle warten nach dem Abstieg auf Schalke
- Königsblaues Desaster: Wie es auf Schalke zur Eskalation kam
Bei einigen Profis stellt sich die Frage nach einem Einsatz nicht: Sie sind verletzt. In den vergangenen Tagen hatte es im Training Wolfsburg-Leihgabe William (Kreuzbandriss) und Ex-Kapitän Omar Mascarell (Muskelfaserriss) erwischt - andere wie Matija Nastasic, Kilian Ludewig oder Hamza Mendyl stehen seit Wochen auf der Verletztenliste. Etwas Hoffnung besteht für das Spiel in Hoffenheim noch bei Youngster Mehmet Can Aydin (Probleme an der Syndesmose).
Grammozis nannte im Zusammenhang mit den fraglichen Spielern auch Benjamin Stambouli, der sich einer Operation am Kiefer unterziehen musste: “Bei ihm wird es sehr, sehr eng werden für Hoffenheim, weil es ein größerer Eingriff war.” Indes darf der Franzose in Hoffenheim gar nicht eingesetzt werden, er ist nach fünf Gelben Karten ebenso gesperrt wie Salif Sané und Malick Thiaw (Gelb-Rot). Man merkt: Auch für Grammozis waren es keine einfachen Tage...