Gelsenkirchen. Lizenz, Finanzen, Sport: Auf Schalke läuft die zweigleisige Planung für die neue Saison auf Hochtouren. Ein wichtiger Sponsor bleibt S04 treu.

Die Tage sind lang in diesen Zeiten auf Schalke. Am Donnerstagabend stellte sich Vorstand Alexander Jobst der digitalen Diskussion mit Schalke-Mitgliedern und berichtete über den Stand bei Themen wie Zukunftsplanung, Sponsoring oder Ausgliederung. Es war die vierte Veranstaltung dieser Art binnen zehn Tagen, aber nicht die letzte: Am 2. März geht Vereinschef Jens Buchta beim neuen S04-Format “mitGEredet digital” auf Sendung.

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Schalke will damit die versprochene Transparenz schaffen und das Signal aussenden: Die Hausaufgaben werden gemacht und die ersten Ergebnisse sind besser, als das vor Wochen zu befürchten war.

Schalke: Sponsor Veltins bleibt S04 auch in der Zweiten Liga treu

Die Nachricht, dass Schalke für die kommende Saison fest mit einer Lizenz, unabhängig von der Liga, rechnen darf, ging zu Beginn der Woche fast unter. Ausschlaggebend ist zwar der Plan der Deutschen Fußball Liga (DFL), allen Klubs die Lizenz zu erteilen, wenn sie sich sportlich qualifiziert haben. Aber die Auflage, dass die Schulden nicht weiter anwachsen dürfen, passt zu dem Konzept, dem sich Schalke ohnehin verschrieben hat. Für die im März zur Veröffentlichung anstehenden Konzernzahlen prognostiziert Finanzchefin Christina Rühl-Hamers einen Schuldenstand, der unter den zuletzt kolportierten 240 Millionen Euro liegen soll.

Ausgefertigt hat Schalke Lizenzanträge für die Bundesliga und für die Zweite Liga: Noch ist das sportliche Schicksal ja nicht besiegelt. “Wir werden bis zum letzten Spieltag alles versuchen, um entgegen aller Prognosen den Klassenerhalt doch noch zu schaffen”, betont der scheidende Sportvorstand Jochen Schneider vor dem Derby am Samstagabend (18.30 Uhr/ Sky) gegen Borussia Dortmund. Aber natürlich beschäftigt sich der Verein vor allem mit dem Zweitliga-Szenario - in wirtschaftlicher und sportlicher Hinsicht.

Der russische Öl-Konzern Gazprom ist Hauptsponsor von Schalke 04.
Der russische Öl-Konzern Gazprom ist Hauptsponsor von Schalke 04. © firo

Das Erfreuliche dabei bisher: Der Klub spürt, dass Schalke auch in der Zweiten Liga eine besondere Marke sein wird. Zuletzt war es Marketingvorstand Alexander Jobst bereits gelungen, mit drei Sponsoren die Verträge unabhängig von der Liga zu verlängern: Stölting (bis 2029), Böklunder und Hagedorn (beide bis 2024) bleiben auch nach einem Abstieg an Bord - weitere Abschlüsse sind in der Pipeline. Auch um den Vertrag mit Veltins, dem Namensgeber der Arena, muss sich Schalke keine Sorgen machen: Die Brauerei aus dem Sauerland steht nach WAZ-Informationen auch beim Gang in die Zweite Liga zu ihrem Vertrag, der bis 2027 datiert ist. Die größte Herausforderung auf der Sponsoren-Ebene wird sein, Gazprom davon zu überzeugen, Schalke auch in der Zweiten Liga die Treue zu halten. Entsprechende Gespräche laufen - ein Ergebnis gibt es noch nicht.

Schalke in konkreten Gesprächen mit neuem Sportchef

Sportlich sind die Planungen kompliziert, sie sind natürlich eng verknüpft mit dem neuen Sportchef, der Jochen Schneider ablösen wird. Dass bisher der Name noch nicht durchgesickert ist, bedeutet aber nicht, dass Schalke bei der Suche nicht weiterkommt. Das Gegenteil ist der Fall, die Gespräche befinden sich in einem konkreten Stadium. Und klar ist: Thematisiert werden dabei auch schon Punkte wie die mögliche Kaderplanung für die Zweite Liga.

Dabei geht es um drei Punkte. Erstens: Welche Spieler aus dem aktuellen Kader kommen auch für die Zweite Liga in Betracht? Zweitens: Welche Spieler aus der Knappenschmiede könnten in der kommenden Saison einen ähnlichen Weg gehen wie Timo Becker, Malick Thiaw oder Matthew Hoppe? Und drittens: Wo braucht es darüber hinaus Verstärkung? Für die Umsetzung der Pläne steht zunächst das “Team Kaderplanung” mit Mike Büskens, Peter Knäbel und Norbert Elgert - eine Lösung, mit der sich Schalke gut aufgestellt sieht, bis der neue Sportchef kommt.

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