Gelsenkirchen. Schalke 04 hat das Hilfsangebot des früheren Aufsichtsrats-Chefs nicht einstimmig angenommen. Das aber war seine Bedingung.
Nichts war so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Clemens Tönnies hatte vor, Schalke 04 finanziell auszuhelfen, damit die sportlich überforderte und auf dem letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga klebende Mannschaft in der Winter-Transferzeit in diesem Monat hätte verstärkt werden können. Weil Schalke 04 bereits mit rund 240 Millionen Euro Verbindlichkeiten belastet ist, ging es nicht um einen Kredit.
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Der im vergangenen Sommer zurückgetretene ehemalige Aufsichtsrats-Vorsitzende wollte sein Engagement als Sponsor über die zum Tönnies-Imperium zählende Firma Böklunder ausweiten und so eine zweistellige Millionensumme einbringen - es heißt, Schalke habe sich dadurch rund zwölf Millionen Euro erhofft.
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Zwei Aufsichtsräte stimmen gegen den Tönnies-Deal
Doch der Deal platzte bei einer Aufsichtsratssitzung am Mittwochabend, weil zwei Mitglieder des Gremiums ihre Zustimmung verweigerten. Tönnies hatte zuvor aber Einstimmigkeit zur Bedingung gemacht. Eine riskante, aus seiner Sicht aber unerlässliche Vorgabe. „Ich wollte sicherstellen, dass alle geschlossen hinter dem Konzept stehen, unter allen Umständen den Klassenerhalt zu sichern“, sagte er am Donnerstagabend im Gespräch mit dieser Redaktion. „Ich beuge mich der Entscheidung, obwohl ich sie natürlich bedauere.“ Viel reden wollte er nicht mehr. Der letzte Satz, den er noch hinzufügte, war ihm aber besonders wichtig: „Ich bleibe im Herzen immer Schalker.“
Tönnies hatte nicht vor, wieder ein Amt auf Schalke zu übernehmen, er plant auch nicht, als möglicher Investor zurückzukehren, falls die Mitglieder eines Tages die von ihm als dringend nötig angesehene Ausgliederung der Profiabteilung aus dem eingetragenen Verein beschließen sollten.
Schalke: Tönnies wollte nicht tatenlos zusehen
Er kann natürlich nicht abstreiten, dass die letzte Phase seiner lange Zeit erfolgreichen Ära bei den Königsblauen keine gute war, und er fürchtet, dass der Verein noch tiefer sinken könnte. Dabei wollte er nicht tatenlos zusehen. Jetzt müsste er es doch, wenn das passieren sollte, was sich seit langem abzeichnet.