Gelsenkirchen. Sead Kolasinac ist wieder da. Am Dienstagnachmittag wurde der Schalke-Rückkehrer vorgestellt.

Eigentlich hätte Sead Kolasinac schon am Montag mit den Profis des FC Schalke 04 trainieren dürfen. Doch Trainer Christian Gross gab der Mannschaft einen freien Tag. Und auch am Dienstag verzögerte sich der Start auf dem Rasen: Am Vormittag trainierte Schalke in der Halle, erst am Nachmittag auf dem Platz. „Ich kann es gar nicht abwarten, mit den Jungs auf dem Rasen zu stehen“, sagte der 27-jährige Zugang zwischen den Einheiten bei seiner offiziellen Vorstellung.

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Im Sommer 2017 war Kolasinac ablösefrei zum FC Arsenal nach London gewechselt. Schalkes ehemaliger Sportchef Christian Heidel hatte es versäumt, ihm vorzeitig ein attraktives Angebot zu unterbreiten. Unter seinem ersten Arsenal-Trainer Unai Emery kam der kampfstarke Linksverteidiger regelmäßig zum Einsatz. Seit Mikel Artete Emery beerbte, lief es nicht mehr so gut. Und in der Premier League spielte er in der laufenden Saison bisher nur einmal. Nun folgte die Rückkehr nach Gelsenkirchen, vorerst auf Leihbasis bis zum Saisonende. „Den Kontakt zum FC Schalke 04 habe ich nie verloren“, sagt er. Und viele Kontakte habe er behalten, nicht nur zu Spielern.

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Zwischen Schalke und Kolasinac gab es schon im Sommer Gespräche

Schon im Sommer 2020 gab es Gespräche – doch aus verschiedenen Gründen platzte die Leihe. Sportvorstand Jochen Schneider hielt am Gedanken fest, Kolasinac zurückzuholen. „Ich hatte mit Jochen Schneider sehr intensive Gespräche“, sagte der Bosnier, der auf eine Menge Geld verzichtet. Der FC Arsenal kam Schalke zudem sehr entgegen, nahm keine Leihgebühr. Knapp zwei Millionen Euro Gehalt kostet der Leihdeal.

Schneiders Engagement war aber nicht der einzige Grund für den Wechsel. Eng beriet sich Kolasinac mit U19-Trainer Norbert Elgert. In der Saison 2011/2012 führte Kolasinac Schalkes U19 unter Elgert zum Meistertitel. „Elgert ist ein Ansprechpartner für mich, wenn es mal nicht gut läuft. Er ist mein Mentor, immer noch. Auch mit ihm habe ich über die Situation gesprochen. Allerdings wollte ich keine Informationen einholen, er hat mich mental auf die Situation eingestellt.“ Seinem Mentor wieder ganz nahe zu sein – noch ein Argument für einen Wechsel.

Schalke hat seit 30 Liga-Spielen nicht mehr gewonnen

Auf was er sich eingelassen hat, weiß der 27-Jährige genau. Seit 30 Liga-Spielen hat Schalke nicht mehr gewonnen, ist abgeschlagen Schlusslicht. Am Samstag feiert Kolasinac sein Debüt im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky). Zurückblicken mag er nicht: „Was passiert ist, ist Vergangenheit. Darüber möchte ich gar nicht reden. Ich schaue nach vorn, ich schaue in die Zukunft. Wenn Samstag mein erstes Spiel ist, hoffe ich, dass wir es erfolgreich gestalten. Ich glaube an den Klassenerhalt.“

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Wie er seine Mitspieler im Training aufrichten will, weiß er genau. Vorangehen will er, ein Führungsspieler sein. „Ich bin mit sehr viel Energie dabei“, sagt Kolasinac. „Ich möchte keinen sehen und hören, der sagt: Wir haben hier verloren, da verloren. Das ist alles vorbei. Wir müssen nach vorn schauen. Das ist eine Botschaft, die ich der Mannschaft mitgeben möchte. Wir müssen kleine Brötchen backen, uns durch kleine Aktionen pushen, positiver werden. Das ist das, was ich im Training mache und auch von den anderen sehen möchte.“

Kolasinac hat auch mit Özil über Schalke gesprochen

Wie es nach Saisonende weitergeht, das weiß Kolasinac noch nicht. Sein Vertrag beim FC Arsenal gilt noch bis Juni 2022. „Was nach den 20 Spielen ist, damit beschäftige ich mich nicht. Ich fokussiere mich voll auf fünf Monate Schalke“, sagt er.

So viel Kolasinac auch vorhat, um eines hat er sich nicht gekümmert. Mit seinem Kumpel Mesut Özil, der beim FC Arsenal unter Vertrag steht, habe er zwar oft über Schalke 04 und Özils Heimat Gelsenkirchen gesprochen. „Aber ich habe ihn nicht gefragt, ob er mitkommen möchte“, sagte er und lachte danach.