Augsburg. Die Verletzung von Stürmer Mark Uth hat Schalke beim 2:2 in Augsburg geschockt. Trainer und Verantwortliche schildern den dramatischen Vorfall.

Es war die wichtigste Nachricht dieses Sonntags. „Mark Uth ist ansprechbar und stabil“, schrieb Bundesligist Schalke 04 über das Soziale Netzwerk Twitter. Im Spiel beim FC Augsburg lief gerade die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Der Stürmer hatte sich in der zehnten Minute nach einem Zusammenprall mit Felix Uduokhai vom FC Augsburg so schwer verletzt, dass zunächst an eine Spielfortsetzung nicht zu denken war. Uth hatte das Bewusstsein verloren. Mediziner und Helfer beider Klubs kümmerten sich minutenlang um ihn.

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Nachdem Mark Uth vom Feld getragen wurde, ging Schiedsrichter Manuel Gräfe zu den Schalkern. „Er hat uns gefragt, ob wir weiterspielen wollen“, berichtete Teammanager Sascha Riether. „Die Mannschaft hat gesagt: Ja, das hätte Mark so gewollt.“

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Schalke-Manager Riether: „Wir waren geschockt“

Das Spiel wurde also wieder angepfiffen, die Schalker kämpften für ihren ins Krankenhaus gebrachten Mitspieler. Am Ende waren sie ganz kurz davor, ihren ersten Saisonsieg einzufahren. Doch das Spiel, das nach der zehnten Minute kein normales mehr war, endete 2:2 (0:1).

Obwohl dieses Spiel einen hochspannenden Verlauf hatte, war der Sport an diesem Tag zur Nebensache geworden. „Wir waren geschockt wegen Mark“, berichtete Sascha Riether. „Das war dramatisch, wir wussten ja alle nicht, was mit ihm ist.“ Im Luftkampf um den Ball war Uth von Uduokhai so unglücklich mit der Schläfe am Hinterkopf erwischt worden, dass er noch in der Luft bewusstlos wurde und mit voller Wucht auf den Boden prallte. Schiedsrichter Manuel Gräfe unterbrach das Spiel sofort. Einige der Spieler beteten, auch Augsburger. Nach neun Minuten Behandlungszeit wurde der Verletzte vom Platz getragen und schließlich ins Krankenhaus gefahren. Schalkes Spieler waren für jeden sichtbar fix und fertig – und doch wollten sie weiterspielen. Sie bildeten gemeinsam mit Trainer Manuel Baum und Sportvorstand Jochen Schneider einen Kreis und schworen sich auf die verbleibende Spielzeit ein. „Wir wollten die drei Punkte für Mark holen“, berichtete Manuel Baum.

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Sportlich hatte das Spiel in der ersten Halbzeit nur einen Höhepunkt. In der 34. Minute flog ein Freistoß des ehemaligen Schalkers Daniel Caligiuri in den Schalker Strafraum – dort stieg Suat Serdar am höchsten und verlängerte den Ball unglücklich mit dem Kopf ins eigene Tor. Aber das interessierte nur am Rande.

Der Schock-Moment: Schalkes Mark Uth geht benommen zu Boden. Schiedsrichter Manuel Gräfe unterbricht das Spiel. Seine Teamkollegen eilen ihm zur Hilfe.
Der Schock-Moment: Schalkes Mark Uth geht benommen zu Boden. Schiedsrichter Manuel Gräfe unterbricht das Spiel. Seine Teamkollegen eilen ihm zur Hilfe. © Getty

Zur Pause erfuhren Schalkes Profis, wie es um Mark Uth stand. Deutlich erleichtert starteten sie in die zweite Hälfte. Und in der 52. Minute gelang ihnen der Ausgleich. Stürmer Benito Raman sprintete in einen zu kurz geratenen Rückpass von Carlos Gruezo und spitzelte den Ball zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Nur zwei Minuten später folgte ein weiterer wilder Zweikampf in der Luft, nachdem in der ersten Halbzeit auch noch Nassim Boujellab mit Augsburgs Uduokhai zusammengekracht war – der Schalker konnte immerhin mit einem Kopfverband weiterspielen. Nach dem 1:1 sank nun Schalkes Salif Sané nach einem Duell mit Florian Niederlechner zu Boden. Schiedsrichter Gräfe zeigte dem bereits verwarnten Niederlechner Gelb-Rot.

Schalke-Trainer Baum: „Wir nehmen das Positive mit“

Nun rissen die Schalker allen Mut zusammen, um die grausame Misserfolgsserie zu beenden – in Überzahl, mit dem Schwung des Tores im Rücken, für ihren verletzten Kollegen. Und in der 61. Minute traf Schalke: Nach einem Querpass von Suat Serdar verwandelte Nassim Boujellab zur 2:1-Führung.

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Diesen knappen Vorsprung verteidigten die Schalker zunächst mit Kampf und Dusel. Dann aber kam die Nachspielzeit, und wieder traf es Schalke hart. Marco Richter köpfte in Unterzahl das 2:2. Manuel Baum sagte dennoch: „Natürlich nehmen wir das Positive mit: Dass es Mark gut geht und wir in der Lage sind, über 90 Minuten ein Spiel zu gewinnen. Leider nicht über 90 plus x.“

Die letzten Minuten, berichtete Baum, habe auch Uth am Bildschirm verfolgen können. „Und er hat sich tierisch geärgert.“ Über Instagram dankte Mark Uth für die vielen Genesungswünsche und schrieb, er werde voraussichtlich schon an diesem Montag aus dem Krankenhaus entlassen. Die wichtigsten Worte: „Mir geht’s ganz gut.“