Augsburg. Beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 gibt es den nächsten Aufreger. Ein Mitglied des Aufsichtsrates trat am Sonntagnachmittag zurück.
Schalke 04 kommt auch außerhalb des Platzes nicht zur Ruhe. Am Sonntag erklärte Uwe Kemmer seinen Rücktritt aus dem Aufsichtsrat des Klubs - der 56-Jährige gab seinen Schritt pünktlich zu Beginn des Spiels in Augsburg über Facebook bekannt. “Ich habe am heutigen Tag gegenüber Jens Buchta, dem Vorsitzenden unseres Aufsichtsrates, meinen sofortigen Rücktritt aus dem Gremium erklärt”, schrieb Kemmer.
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Die Amtszeit Kemmers wäre in diesem Jahr 2020 ohnehin ausgelaufen, doch konnte aufgrund der Corona-Pandemie bislang noch keine Mitgliederversammlung stattfinden. Deshalb war Kemmer bis zum Sonntag immer noch im Amt. Die jüngste Sitzung des Aufsichtsrats fand am vergangenen Donnerstag statt.
Schalke: Kemmer begründet seine Entscheidung
Zur Begründung schrieb Kemmer: “Die Gespräche im Aufsichtsrat und die (Nicht-)Maßnahmen der letzten Monate haben mir schmerzlich vor Augen geführt, dass ich einige Dinge fundamental anders beurteile als viele meiner Kollegen. Da einerseits Geschlossenheit wichtig ist, ich andererseits aber unmöglich gegen meine Überzeugung agieren kann (...), musste ich die erwähnten Konsequenzen ziehen.” In den vergangenen Jahren habe er auch Entscheidungen mitgetragen, “hinter denen ich nicht zu 100 Prozent stand”. Das sei in einem solchen Gremium aber normal.
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Die aktuelle Situation Situation des Vereins würde alle Entscheider und Gremien nun vor eine besonders schwere Probe stellen. Kemmer: “Jetzt geht es um Grundsätzliches.”
Schalkes Aufsichtsrat ist auch nach dem Rücktritt handlungsfähig. Dem von Jens Buchta geführten Gremium gehören nach Kemmers Rücktritt noch zehn Personen an.