Augsburg. . Unglaublich, aber wahr: Auch im 27. Anlauf hat Schalke 04 in der Bundesliga nicht gewinnen können. Ein dramatisches Spiel in Augsburg endet 2:2.
Um 16.25 Uhr verschickte der FC Schalke 04 die wichtigste Nachricht dieses Sonntags. „Mark Uth ist ansprechbar und stabil“, schrieb der Fußball-Bundesligist über das soziale Netzwerk Twitter, im Spiel beim FC Augsburg lief gerade die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Der Stürmer hatte sich nach einem Zusammenprall mit Felix Uduokhai vom FC Augsburg so schwer verletzt, dass zunächst kaum an eine Spielfortsetzung zu denken war. Doch es wurde wieder angepfiffen, und das Spiel, das nach der zehnten Minute kein normales mehr war, endete 2:2 (0:1).
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Im Luftkampf um den Ball war Uth von Uduokhai so unglücklich mit der Schläfe am Hinterkopf erwischt worden, dass er noch in der Luft bewusstlos wurde und mit voller Wucht auf den Boden knallte. Schiedsrichter Manuel Gräfe unterbrach das Spiel sofort. Einige seiner schockierten Mitspieler beteten, Trainer Manuel Baum lief auf den Platz, um sich nach Uths Zustand zu erkundigen. Nach neun Minuten Behandlungszeit wurde Uth vom Platz getragen und schließlich ins Krankenhaus gefahren. Schalkes Spieler waren für jeden sichtbar fix und fertig – und doch ging es weiter. "Der Schiri hat uns gefragt. Wir wollten für Mark weiterspielen", sagte ein Schalke-Sprecher dieser Redaktion. Sie bildeten gemeinsam mit Baum und Sportvorstand Jochen Schneider einen Kreis und schworen sich auf die verbleibende Spielzeit ein.
Sportlich hatte das Spiel in der ersten Halbzeit nur einen Höhepunkt. In der 34. Minute flog ein Freistoß des ehemaligen Schalkers Daniel Caligiuri in den Schalker Strafraum – dort stieg Suat Serdar am höchsten und verlängerte den Ball mit dem Kopf ins eigene Tor. Es gab viele Fouls, viele Fehlpässe, wenige Torchancen, 15 Minuten Nachspielzeit – aber bis kurz vor dem Pausenpfiff die Nachricht kam, dass Mark Uth ansprechbar ist, interessierte das niemanden.
Schalke dreht das Spiel nach der Halbzeit
Deutlich erleichtert starteten Schalkes Profis in die zweite Hälfte. Und in der 52. Minute gelang ihnen der Ausgleich. Stürmer Benito Raman sprintete in einen zu kurz geratenen Rückpass von Carlos Gruezo und spitzelte den Ball zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Nur zwei Minuten folgte ein weiterer wilder Zweikampf in der Luft. Diesmal sank Schalkes Salif Sané nach einem Duell mit Florian Niederlechner zu Boden. Schiedsrichter Gräfe zeigte dem bereits verwarnten Niederlechner Gelb-Rot – eine etwas zu harte Entscheidung, der Augsburger hatte Sané nur leicht mit der Hand im Gesicht erwischt.
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Nun rissen die Schalker allen Mut zusammen, um die grausame Serie zu beenden – in Überzahl, mit dem Schwung des Tores im Rücken, für ihren verletzten Kollegen. Und in der 61. Minute traf Schalke: Nach einem Querpass von Suat Serdar verwandelte Nassim Boujellab zur 2:1-Führung. So richtig jubeln mochte er nach seinem ersten Bundesliga-Tor aber nicht.
Diesen knappen Vorsprung verteidigten die Schalker zunächst mit Kampf und Dusel. Boujellab (74.) und Can Bozdogan (82.) verpassten bei guten Konterchancen zwar die Vorentscheidung. In der 72. Minute hatte Schalke aber Glück, als der Augsburger Rani Khedira freistehend am Ball vorbeirutschte. In der Nachspielzeit aber fehlte das Glück. Marco Richter köpfte für den FCA in Unterzahl das 2:2.
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