Gelsenkirchen. Schalke-Torwart Ralf Fährmann wehrte im Pokalspiel gegen Schweinfurt einen Elfmeter ab und war der gefeierte Mann. Doch er hatte auch Glück.

Er ist einer der wenigen Gewinner im Team des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 nach dem glanzlosen 4:1 (2:1)-Erfolg in der ersten DFB-Pokalrunde über den Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05: Torwart Ralf Fährmann. Der 32-Jährige hatte gerade eine Adduktorenverletzung auskuriert und bekam eine Bewährungschance. Zuvor hatte Frederik Rönnow einige Wochen lang das S04-Tor gehütet. Und Fährmann spielte direkt eine entscheidende Rolle.

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Es lief die 70. Minute. Die Königsblauen hatten sich mit großer Mühe eine 2:1-Führung gegen den Außenseiter erspielt - und auch die wackelte. Denn Salif Sané hatte im Strafraum den Schweinfurter Adam Jabiri gefoult. Eine unnötige Situation, denn der deutlich größere Sané hatte sich im Luftkampf aufgestützt. Eigentlich war Jabiri als Elfmeterschütze eingeteilt. Da er aber der Gefoulte war, überließ er dem soeben eingewechselt Amar Suljic den Ball.

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Der entschied sich für die aus seiner Sicht rechte Ecke des Schalker Tores - doch Fährmann war rechtzeitig abgetaucht und parierte den Ball. "Das war eine Schlüsselszene des Spiels", sagte Schalkes Doppel-Torschütze Alessandro Schöpf zu dieser Szene. Ähnlich sah das Steven Skrzybski, der zwei Tore vorbereitet hatte: "Ralle hält ihn stark. Das war der Knackpunkt." Denn von diesem Fehlschuss erholte sich Schweinfurt nicht mehr. Schalke nutzte das aus und erhöhte noch auf 4:1.

Schalke-Profi Schöpf: "Kassieren wir den Ausgleich..."

Was während des Spiels aber kaum aufgefallen war: Der Elfmeter hätte wiederholt werden müssen. In der Zeitlupe war klar zu erkennen, dass Fährmann während Suljics Anlauf seine Torlinie verlassen hatte und etwa einen halben Meter nach vorn sprang. Er hatte also einen entscheidenden Vorteil. Schiedsrichter Sven Jablonski hatte das nicht bemerkt - und ein Video-Assistent wird im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale eingesetzt.

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Glück also für Schalke! Auch Schweinfurts Trainer Tobias Strobl sah den Regelverstoß erst nach dem Spiel. Er gab sich aber als Gentleman: „Wenn ich das am TV sehe, dass Elfer zurückgenommen werden, weil der Torwart die Linie vorher verlassen hat, ärgere ich mich immer wieder. Das hat sich Ralf Fährmann verdient, der Elfer hätte nicht wiederholt werden müssen."

Wäre Schweinfurt das 2:2 gelungen, hätten die Schalker den Sieg nicht zwingend über die Zeit gerettet. "Kassieren wir den Ausgleich", sagte Schöpf, "dann ist klar, dass sich wieder die Köpfe einschalten." Doch so kam es nicht - und Schalke ist eine Runde weiter.

Die Statistik: Schalke - Schweinfurt 4:1 (2:1)

Tore: 0:1 Thomann (37.), 1:1 Ibisevic (39.), 2:1 Schöpf (44.), 3:1 Schöpf (81.), 4:1 Raman (86.).

Besonderes Ereignis: Fährmann (Schalke) hält Foulelfmeter von Suljic (70.).