Gelsenkirchen. Es war ein ganz wichtiges Spiel für Schalke 04. Doch der erhoffte Befreiungsschlag gelingt gegen den VfB Stuttgart nicht.
Ernüchterung statt Erleichterung beim FC Schalke 04: Die Königsblauen konnten auch den Aufsteiger VfB Stuttgart nicht besiegen und kamen am Freitag nicht über ein glückliches 1:1 (1:0) hinaus. Für sie war es in der Fußball-Bundesliga das 22. Spiel in Folge ohne Sieg.
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Schalkes Trainer Manuel Baum hatte seine Startelf im Vergleich zur 0:3-Derbypleite bei Borussia Dortmund auf zwei Positionen geändert: Für Nabil Bentaleb und Rabbi Matondo rückten Can Bozdogan und Mark Uth ins Team. Uth, Baums wichtigster Offensivspieler, hatte zuletzt zweimal wegen Verletzungen gefehlt - dessen Einsatz entschied sich erst am Tag des Spiels.
Schrecksekunde gleich zu Beginn für Schalke
Für die Schalker begann das Spiel mit einer Schrecksekunde. Viel hatten sie sich vorgenommen, schon beim Aufwärmprogramm applaudierten sie bei jeder gelungenen Aktion lautstark. Doch nach vier Minuten tauchte Mateo Klimowicz ganz frei vor dem Schalker Tor auf, schoss aber knapp daneben - da hatten die Königsblauen eine Menge Dusel.
Obwohl sie sich intensiv vorbereitet hatten, fanden sie schwer ins Spiel. Erst ab der 15. Minute überschritten sie auch mal die Mittellinie - erste Schüsse von Bozdogan (18.) und Uth (20.) verfehlten das Ziel so deutlich, dass Zuschauer im Stadion gegrummelt hätten. So aber waren nur Anfeuerungsrufe von der Ersatzbank zu vernehmen.
Talent Malick Thiaw trifft zum 1:0
Während die Schalker ihren Ballbesitz oft leichtfertig abschenkten, wirkte Stuttgart zielstrebiger - ohne allerdings richtig zu glänzen. Pascal Stenzel scheiterte mit einem Fernschuss an Schalkes Torwart Frederik Rönnow (25.) und ein Querpass von Klimowicz in den Fünfmeterraum fand keinen Abnehmer (30.) - Torannäherungen, keine erstklassigen Chancen.
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Das 0:0 passte zum Spielverlauf, als Mark Uth in der 31. Minute einen Freistoß herausholte. Amine Harit zirkelte den Ball vors Tor, dort stand der 19-jährige Malick Thiaw richtig und köpfte das 1:0 - Schalkes erste Führung seit dem 14. Juni kam etwas überraschend. Der Jüngste war der gefeierte Mann. Doch auch nach diesem Führungstor blieben die Schwaben spielerisch besser - ohne allerdings bis zur Pause zu großen Chancen zu kommen.
Schalker Verteidigung steht sicher
Dass ihnen das nicht gelang, lag an der sattelfesten Innenverteidigung der Königsblauen. Salif Sané, Matija Nastasic und Malick Thiaw bekamen fast immer noch einen Fuß in die Stuttgarter Passwege. Doch wie schon beim 0:3 im Derby in Dortmund vor einer Woche blieb Schalke nur 55 Minuten lang ohne Gegentor. Dann köpfte der Stuttgarter Nicolas González den Ball gegen die ausgestreckte Hand von Salif Sané. Benjamin Brand entschied nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten zurecht auf Elfmeter. Gonzalez verwandelte zum 1:1 - verdient.
Nun wurden die Schritte der Schalker schwerer und die Fehlpass-Quote ganz hoch. Chancen hatten sie nicht mehr, die Schwaben zogen um den Strafraum ein Powerplay auf. Zwei Beispiele für gute Chancen: Marc Oliver Kempf scheiterte an Torwart Rönnow (67.), Gonzalez schoss vorbei (69.). Es wirkte, als würde ein Abstiegskandidat gegen einen Titelanwärter mit Grätschen, Fouls, Spielverzögerungen und einem guten Torwart verteidigen - nur spielte Schalke nicht gegen den kommenden Meister, sondern gegen einen wackeren Aufsteiger.
Nächste wegweisende Partie gegen Mainz am Freitag
Doch es gelang: Mit Glück und Geschick verteidigten die Schalker einen Punkt, und sie konnten froh darüber sein. In einer Woche treten sie beim FSV Mainz 05 an (Samstag, 7. November, 15.30 Uhr/Sky) - das nächste wichtige Spiel. Denn die Mainzer haben noch keinen Punkt geholt.