Lotte. Nein, dieses Mal lässt es sich nicht mehr mit Unglück erklären. Rot-Weiss Essen hat die Nagelprobe nicht bestanden und ist beim Primus Sportfreunde Lotte mit 0:3 (0:2) baden gegangen. RWE hat nun 13 Punkte Rückstand.
Die Gäste so viel vorgenommen. Mit ein wenig Aberglauben ließ sich vor der Partie auch eine Menge hineinorakeln in diesen 13. Spieltag - und das auch noch an Halloween. Doch 90 Minuten später haben sich alle Zahlenspiele erübrigt. Allenfalls so viel: Essen hat 13 Punkte Rückstand auf die Sportfreunde Lotte, bei denen offiziell dennoch niemand etwas vom Aufstieg wissen will. Insofern hatten die Gäste mit dem Spitzenreiter wenigstens etwas gemeinsam. Denn beim Blick in die Gesichter der Spieler und vor allem auf die Tabelle, liegt der Schluss beinahe auf der Hand: Rot-Weiss Essens Saison ist am 31. Oktober 2009 vorzeitig beendet.
RWE traf vier Mal Aluminium
Dabei konnte man durchaus wieder mit der ein oder anderen Szene hadern. Alleine vier (!) Mal traf Essen Aluminium. Die wohl entscheidendste Aktion verzeichnete dabei Sascha Mölders, der den Ball an die Unterkante der Latte hämmerte (4.). Nur leider sprang dieser wieder ins Feld. „Wenn wir den gemacht hätten, wäre das Spiel sicherlich anders gelaufen, aber das hilft ja nichts“, bemerkte RWE-Trainer Ralf Aussem anschließend.
Doch die Gäste hatten defensiv einfach zu viel mit sich selbst zu tun. Da wären vor allem die Unpässlichkeiten auf der rechten Seite. Offenbar hat sich auch bis nach Lotte herumgesprochen, dass sich die Gäste dort zuletzt anfällig präsentierten. So resultierte der erste Treffer auch aus einem Freistoß, über Lottes linke Angriffsseite. in der Mitte stand Florian Dondorf bereit und vollstreckte (8.). Noch vor der Pause erhöhte Benjamin Wingerter. Erneut lief es über links, wie fast jeder Angriff der Sportfreunde.
Das Trainerduo hatte genug gesehen und brachte noch vor der Pause Patrick Schnier für Markus Neumayr. Gebracht hat es allerdings wenig. Zwar kamen die Gäste nach einer kurzen Halbzeitansprache wieder aufs Feld und schienen wild entschlossen, das Spiel noch zu drehen. Doch RWE rannte kopflos ins Verderben. Lotte war abgezockt: Marcus Fischer erhöhte auf 3:0 (47.) und alle guten Vorsätze der Rot-Weissen waren passé.
„Wir hätten noch 90 Minuten weiterspielen können und kein Tor erzielt“, bemerkte Aussem, blickte aber - so schwer es auch fällt - nach vorn: „Wir müssen versuchen, den positiven Trend der letzten Wochen mitzunehmen. Wir können jetzt nicht alles in den Sack hauen, es war nicht alles schlecht.“ Stand Oktober ist RWE nicht imstande, den Großen die Stirn zu bieten. Der November könnte trist werden.