Essen. Rot-Weiß Essen will am Samstag die Erfolgsserie der noch unbesiegten Sportfreunde Lotte brechen. "Das ist eine beachtliche Erfolgsserie", sagt RWE-Trainer Uwe Erkenbrecher.
Das Spiel gegen Preußen Münster, der unglückliche Ausgang mit dem Gegentreffer zum 1:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit, das alles haben die Rot-Weißen verarbeitet. Sie haben diese 90 Minuten, Pardon 93 Minuten analysiert, noch einmal die Videoaufzeichnung studiert und die wichtigen Dinge angesprochen. Alltagsroutine. Der 12. Spieltag wäre damit abgehakt. Der Blick richtet sich auf die Aufgabe am kommenden Samstag beim Tabellenführer Sportfreunde Lotte (14 Uhr).
Doch so einfach ist das nicht. „Ich muss zugeben, die beiden letzten Spiele hängen mir schon noch ein bisschen nach”, räumt RWE-Trainer Uwe Erkenbrecher ein. Schließlich wurde seinem Team zuvor in Leverkusen der Treffer zum 1:0-Sieg in der Nachspielzeit nicht anerkannt. „Mit ein bisschen Glück, hätten wir jetzt vier Punkte mehr haben können. Die Mannschaft hat eine Menge geleistet, doch es ist zu wenig dabei herausgekommen. Aber immerhin haben wir mehr gute als schlechte Dinge gesehen.” Und Trainerkollege Ralf Aussem pflichtet bei: „Wir müssen das Positive aus den Spielen mitnehmen.”
Der überzeugende Auftritt gegen Münster gibt immerhin weiteren Mut für den nächsten Auftritt in Lotte. Der Liga-Primus ist vor dem 13. Spieltag noch ungeschlagen. „Das ist eine beachtliche Erfolgsserie”, findet auch Erkenbrecher. „Aber wir haben so richtig Lust darauf, sie zu brechen.” Vorfreude ist allerdings auch schon bei den Sportfreunden zu spüren, die zunächst gegen Essen auflaufen und eine Woche später in Münster. „Das ist eine tolle Herausforderung für uns zu sehen, wo wir im Vergleich mit diesen beiden Top-Teams der Liga stehen”, sagt SF-Trainer Maik Walpurgis. Und weil diese Partie am Samstag durchaus als Schlagerspiel durchgeht, hat sich auch das WDR-Fernsehen angemeldet, das in der Sendung „WDR Sport aktuell“ am gleichen Tag ab 17.20 Uhr bundesweit vom Lotter Kreuz berichten wird.
Keine großartigen Veränderungen
Personell wird es bei RWE wohl keine großartigen Veränderungen geben. Robert Mainka (Leisten-OP) und Finn Holsing (Achillessehnenriss) sind verletzt, Suat Tokat und Marcel Stiepermann rot-gesperrt. Tokat übrigens wurde, sozusagen als disziplinarische Maßnahme, zum „Nachdenken” für eine Woche zur U 23 geschickt.
Routinier Markus Kurth hat wegen einer eitrigen Haarwurzelentzündung noch nicht trainiert. Torhüter Andre´ Maczkowiak durfte nach seiner Grippe gestern erstmals individuell arbeiten. Ob er für einen Einsatz fit genug ist, werden die nächsten Übungseinheiten zeigen. „Aber wir haben ja das Glück, zwei sehr gute Torhüter zu haben”, findet Aussem und stärkt Robin Himmelmann den Rücken, der allerdings gegen Münster nicht immer souverän wirkte.
Als sinnvolle Ergänzung sieht das Trainergespann Giovanni Canatta (zuletzt Kickers Emden), der nun schon längere Zeit an der Hafenstraße zur Probe trainiert. Nun scheint es, als stünde der Vertragsabschluss mit dem vereinslosen Verteidiger bevor. „Wir werden die Angelegenheit vorantreiben”, sagt Erkenbrecher. Canatta könnte jedenfalls „relativ preisgünstig eingefügt werden”.