Essen. Vier Spiele ohne Sieg: Was Rot-Weiss Essens U19-Trainer Suat Tokat über den Bundesliga-Start und den Austausch mit Christoph Dabrowski sagt.

Es ist noch nicht die Saison der U19 von Rot-Weiss Essen. Vier Spieltage sind vorbei – und RWE steht mit lediglich zwei Zählern vor den noch punktlosen Teams VfB Hilden und Preußen Münster auf Rang 14.

„Von einem Fehlstart“, stellt Trainer Suat Tokat aber klar, „sprechen wir nicht und wir werden sicherlich auch nicht in Hektik verfallen, weil wir in der Nachanalyse der Spiele erkannt haben, dass vieles in unseren Spielen gut war.“

Rot-Weiss Essen: Hartes Programm zum Auftakt

Das Auftaktprogramm der Essener hatte es nämlich in sich. Nach einem 1:1-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach, in dem die Rot-Weissen „dem Sieg näher waren als der Gegner“, so Tokat, folgten zwei Niederlagen gegen Schalke 04 (0:5) und den amtierenden deutschen Meister, Borussia Dortmund (0:4) – das war deutlich. Doch auch in diesen Spielen sah Tokat Positives: „Wir haben in den größten Phasen des Spiels gute Abläufe gehabt.“ Nur würden kleinere Fehler gegen Topteams „brutal bestraft“.

Alle Brennpunkte zu Rot-Weiss Essens Sieg gegen Saarbrücken:

Tokat kehrte im Sommer zurück zu Rot-Weiss Essen, dort spielte er schon selbst. Er kam vom ETB Schwarz-Weiß aus der Oberliga zu RWE. Angekommen sei Tokat längst bei seinem neuen, alten Klub. Seine Spielidee scheinen die Spieler auch nach den ersten vier Spielen in der Liga verstanden zu haben. „Wir müssen jedes Spiel mit der maximalen Intensität angehen und durch Fleiß, Leidenschaft und Bereitschaft alles erkämpfen“, betont der 35-Jährige, der sich an der neuen Liga stört.

„Durch den Modus, der gespielt wird, verlieren die Spiele aber auch an Qualität, da es für die meisten nur darum geht, Punkte zu sammeln und der Fokus liegt meines Erachtens nicht mehr so intensiv auf der Entwicklung und Förderung der Spieler“, sagt er – in Essen versuchen sie dagegen, genau darauf zu achten.

Rot-Weiss Essen: Kourouma und Heuser stehen im Drittliga-Kader

RWE will auch dieses Jahr wieder Jugendspieler in den Profikader aufnehmen. Zuletzt schaffte Mustafa Kourouma den Sprung nach oben. Gegen den 1. FC Saarbrücken feierte der 19-Jährige gar sein Drittliga-Debüt. „Das erhöht natürlich die Identifikation – sowohl die der Spieler gegenüber dem Verein als auch die der Fans mit der Mannschaft. Viele Fans wünschen sich eigene Jugendspiele im Verein“, sagt Tokat.

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Auch ein reger Austausch mit Christian Dabrowski ist da natürlich von Bedeutung. „Wir sind in ständigem Austausch. Jeder ist ‘up to date’, da auch immer wieder sehr viele Jungs von uns bei der ersten Mannschaft mittrainieren dürfen und somit Profiluft schnuppern können“, erzählt Tokat.

Ben Heuser (r.) stand bereits im Drittliga-Kader von Rot-Weiss Essen.
Ben Heuser (r.) stand bereits im Drittliga-Kader von Rot-Weiss Essen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Zuletzt stand auch der von einer Herzmuskelentzündung kurierte Ben Heuser häufiger im Kader der ersten Mannschaft. Heuser erzielte beim jüngsten 2:2-Unentschieden in der U19-Bundesliga gegen den Bonner SC den Ausgleichstreffer zum 1:1, dennoch verpasste Essen den ersten Saisonsieg.

Teil eins des großen Interviews: RWE-Trainer Dabrowski über den Fehlstart und die Formschwäche.

Drei Tore hat die U19 erst erzielt – und das bei zwölf Gegentoren. Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive hakt es noch etwas. Das sieht auch Tokat so. „Wir müssen die Fehlerketten minimieren und täglich an den nötigen Schrauben drehen. Ich sage meinen Jungs immer: Einmal ist keinmal, zweimal ist einmal zu viel.“

U19-Bundesliga: RWE spielt gegen Köln und Preußen Münster

Nach vier Wochen Ligapause stehen nun Spiele gegen Viktoria Köln und Preußen Münster an, beides Mannschaften, die ebenfalls im Keller stehen. „Wir schauen erst mal nur auf uns und müssen unsere Hausaufgaben erledigen“, sagt Tokat vor den wegweisenden Duellen. „Jeder Spieler hat die Pflicht, sich maximal für den Verein und seine Mannschaftskollegen einzubringen; genau wie wir als Trainerteam auch.“

Teil zwei des großen Interviews: Dabrowski über Trainerdiskussionen und seine Ziele.

Die beiden Freundschaftsspiele gegen Schonnebeck (2:1) und Westfalia Herne (4:0) machten zuletzt Mut, und Tokat gibt eine klare Vorgabe für die Bundesliga vor: „Es gibt kein Patentrezept fürs Gewinnen, aber unser Ziel ist immer dasselbe: über harte Arbeit zum Erfolg.“

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