Essen. Rot-Weiss Essen arbeitet am Kader – bis zum Vorbereitungsstart könnte die Planung fast fertig sein. Der Überblick über den aktuellen Stand.

Das Saisonfinale in der Regionalliga ist längst gelaufen – für RWE geht es auch in der kommenden Saison wieder um den Aufstieg in die dritte Liga. Obwohl lange unklar war, ob der Aufstieg nicht doch gelingt, haben die Essener früh Fakten geschaffen, besonders in der Verteidigung: Die Sportliche Leitung um Marcus Uhlig, Jörn Nowak und Christian Neidhart hat natürlich nicht erst mit dem letzten Abpfiff die Planung für 21/22 übernommen. An der Seitenlinie wird dann definitiv weiter Neidhart stehen, der zuletzt sogar ein Angebot seines Heimatvereins Eintracht Braunschweig ablehnte.

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Mehrfach betonte Uhlig, man werde kommende Saison eine „richtig gute“ und „sehr ambitionierte“ Mannschaft aufstellen – egal in welcher Liga. Und so laufen die Planungen dafür:

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Rot-Weiss Essen: Im Tor ist alles klar

Mit Daniel Davari und Jakob Golz hat RWE zwei Torhüter unter Vertrag, dazu kommt Raphael Koczor als erfahrene Nummer drei. Auf dieser Position ist die RWE-Planung abgeschlossen.

Verteidigung: Mit Heber, Herzenbruch und Plechaty bleiben die Säulen

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Bis vor einigen Wochen gab es in der Abwehr vor den Torhütern noch reichlich Fragezeichen – lange war Felix Weber (dessen Vertrag inzwischen aufgelöst ist), der einzige Verteidiger mit einem Vertrag für die kommende Saison. Dann machte RWE Nägel mit Köpfen: Daniel Heber hat verlängert, eine echte Säule des Essener Teams. In der Abwehr zum Beispiel – aber der Abwehrchef bleibt und das ist das Wichtigste.

Daniel Heber stand in dieser Saison immer über 90 Minuten auf dem Feld, abgesehen vom Spiel in Ahlen (gesperrt) und beim Verbandspokalspiel in Wermelskirchen. Den auch von höherklassigen Teams umworbenen Verteidiger zu halten ist ein echter Coup für Marcus Uhlig und Co.

Neben Heber überzeugte im Saison-Endspurt Felix Herzenbruch, auch er hat seinen Vertrag verlängert. Auch wichtig ist Rechtsverteidiger Sandro Plechaty, der bis zu seiner Verletzung gesetzt war und beim Saisonfinale wieder 90 Minuten spielte – sein Vertrag verlängerte sich automatisch bis 2022, er soll sogar noch einen langfristigeren Vertrag unterschreiben.

Dazu gibt es in der Abwehr auch Verstärkung, unter anderem weil Alexander Hahn den Verein ja verlassen hat: Yannick Langesberg – er kommt aus der dritten Liga und soll in der Abwehr eine Säule werden sowie auch in der Kabine eine echte Bereicherung sein.

Zusätzlich zu Langesberg hat RWE direkt nach dem Saisonfinale noch eine weitere Verstärkung für die Innenverteidigung bekanntgegeben: Der ehemalige Junioren-Nationalspieler José-Enrique Ríos Alonso (20) kommt vom VfB Stuttgart.

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Hinten links hat Sascha Voelcke seine Stammposition – der Nachwuchs-Nationalspieler kommt vom FC St. Pauli nach Essen. Er ist wohl als Linksverteidiger Nummer zwei eingeplant. Als Nummer eins hätte RWE wohl gerne wie in den vergangenen zehn Jahren auf Kevin Grund gesetzt, der aber zu Oberligist Bocholt geht. Starker Ersatz ist aber auch hier gefunden: Mit Michel Niemeyer ist ein Mann mit Zweitliga-Erfahrung der rot-weisse Grund-Nachfolger.

Im Mittelfeld-Zentrum bleibt Dennis Grote der Fixpunkt

Im Mittelfeld hatten mehrere Spieler noch Papiere für die kommende Spielzeit: Dennis Grote, Felix Schlüsselburg, Isaiah Young und Cedric Harenbrock haben auch einen Vertrag für 2021/22, dazu kommt Erolind Krasniqi aus Berlin zurück. Durch die Abgänge von Amara Condé und vor allem Kapitän Marco Kehl-Gomez gab es hier aber akuten Handlungsbedarf. Der Ersatz in Sachen Condé war früh da: So wechselt Luca Dürholtz an die Hafenstraße, der bislang Kapitän des Südwest-Regionalligisten SV Elversberg war.

Der 19-jährige Felix Heim, der von der TSG Balingen kommt, könnte als vielseitiger Mittelfeldspieler womöglich in eine wichtige Rolle hineinwachsen. Als "junger KG" wurde auch Verteidiger Rios Alonso von Jörn Nowak bezeichnet, der Neue aus Stuttgart kann nämlich genau wie Kehl-Gomez sowohl in der Abwehr als auch im Mittelfeld spielen. Die Sechserposition ist auf jeden Fall aber noch eine Position, auf der RWE noch Handlungsbedarf hat und auch sieht. Da wird sich noch etwas tun.

Im offensiven Mittelfeld ist RWE schon gut aufgestellt: Hier kann von den Etablierten Harenbrock ebenso spielen wie Oguzhan Kefkir, der seinen Vertrag verlängert hat - im Gegensatz zu einigen anderen, zum Beispiel Jan-Lucas Dorow, den es zu RWO zieht.

Dorows Nummer, die 10, hat schon einen neuen Inhaber, den einzigen bislang externen Neuzugang: Kevin Holzweiler. Der kommt von Drittligist Viktoria Köln und stand laut Aussage von Marcus Uhlig wohl nicht zum ersten Mal auf dem Essener Zettel; der Vorsitzende traut dem 1,64 Meter großen Wirbelwind zu, schnell Publikumsliebling zu werden (was Trainer Neidhart über Holzweiler denkt, lesen Sie hier).

Dazu kommt Nils Kaiser aus der eigenen U19, für ihn gilt ab Sommer ein Dreijahresvertrag.

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Janjic ist Stürmer Nummer 2 - oder sogar 1B

Im Sturmzentrum kann sich RWE weiter auf Torschützenkönig Simon Engelmann verlassen. Der im Saison-Endspurt verletzte Marcel Platzek war Stürmer Nummer zwei, die Vereins-Ikone wechselt nach vielen Jahren, Spielen und Toren aber in die Oberliga. Der erst 17-jährige Timur Kesim hat dazu in der Rückrunde ein paar Regionalliga-Minuten schnuppern dürfen, er gehört noch der RWE-Jugendabteilung an.

Da war also Handlungsbedarf - und RWE hat die Lücke mit einem Kracher geschlossen. Zlatko Janjic, der in seiner Karriere schon fast 200 Tore geschossen hat und auch schon in der Bundesliga auf Torejagd ging, trägt kommende Saison Rot und Weiss. Er ist vom Namen auf jeden Fall mindestens ein guter Engelmann-Vertreter - oder sogar mehr (wie RWE mit Janjic plant, das lesen Sie ausführlich hier).

Beim Trainingsstart am Montag sind also fast alle Positionen besetzt - nur der Sechser fehlt noch.

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Kaderplanung (Stand 27. Juni)

Tor: Daniel Davari, Jakob Golz, Raphael Koczor.

Abwehr: Daniel Heber, Yannick Langesberg, Sandro Plechaty, José-Enrique Ríos Alonso (VfB Stuttgart U23), Sascha Voelcke (St. Pauli), Felix Herzenbruch, Michel Niemeyer (SV Wehen Wiesbaden).

Mittelfeld: Dennis Grote, Felix Schlüsselburg, Isaiah Young, Cedric Harenbrock, Nils Kaiser (eigene U19), Erolind Krasniqi (ausgeliehen zum BFC Dynamo), Luca Dürholtz (SV Elversberg), Felix Heim (TSG Balingen).

Angriff: Simon Engelmann, Kevin Holzweiler (Viktoria Köln), Oguzhan Kefkir, Zlatko Janjic (SC Verl).

Abgänge: Marcel Platzek (1. FC Bocholt), Jan-Lucas Dorow (Rot-Weiß Oberhausen), Jonas Hildebrandt (Energie Cottbus), Amara Condé (1. FC Magdeburg), Jonas Behounek (Eintracht Norderstedt), Jan Neuwirt (Lupo Martini Wolfsburg), Leon Brüggemeier, Joshua Endres (alle unbekannt), Alexander Hahn (Viktoria Berlin), Kevin Grund (1. FC Bocholt), Marco Kehl-Gomez (Türkgücü München), Steven Lewerenz, Felix Backszat, Maximilian Pronichev (Energie Cottbus), Felix Weber.

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Offen: David Sauerland.

(helm/haro/phz)