Essen. Rot-Weiss Essens Trainer war in der 3. Liga begehrt. Uhlig, Neidhart & Nowak haben das Angebot besprochen und waren sich einig. Die Hintergründe.
Muss Rot-Weiss Essen sich einen neuen Trainer suchen, wenn der Aufstieg nicht gelingt? Nein. Nach Informationen dieser Redaktion war Christian Neidhart zwar der Top-Kandidat auf den Trainerjob bei Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig. Er bleibt aber bei Rot-Weiss Essen, will RWE „unter keinen Umständen“ verlassen. Neidhart sagt Braunschweig ab.
Seit Ende vergangener Woche wurde der Name Neidhart ganz heiß in Zusammenhang mit dem trainersuchenden Drittligisten gehandelt. Neidhart ist gebürtiger Braunschweiger, die Eintracht sein Heimatverein, dort spielte der Essener Trainer in der Jugend. Die Verbindung stimmt.
Neidhart stand ganz oben auf dem Zettel der Braunschweiger Verantwortlichen, die auch schon angefragt hatten – sie hätten für Verhandlungen mit ihrem Top-Kandidaten wohl auch das Saisonfinale der Regionalliga West abgewartet, bis dahin nicht mit anderen Kandidaten gesprochen, obwohl die Drittliga-Saison bereits in Ende Juli beginnt.
Rot-Weiss Essen: Anfrage aus Braunschweig lässt Neidhart nicht kalt
Ein Wechsel aus Essen zum BTSV wäre dazu ein Klassensprung für Neidhart gewesen – im Fall, dass RWE den Aufstieg in die 3. Liga verpasst. Neidhart sagte der Eintracht trotzdem ab. Unserer Redaktion erklärt er: „Ich würde lügen, wenn mich eine Anfrage aus Braunschweig total kalt lassen würde. Das ist meine Heimatstadt und der Verein, wo ich groß geworden bin und lange gespielt habe. Wir haben aber hier bei RWE vor einem Jahr zusammen etwas angefangen, was noch lange nicht zu Ende sein soll.“
Frühzeitig hatte der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig sich öffentlich festgelegt, dass Neidhart auch in der kommenden Saison Trainer sein würde – auch wenn die Saisonziele Niederrheinpokalsieg und Regionalliga-Meisterschaft verpasst würden. Dabei bleibt es, der Saisonverlauf mit bis zu 90 Punkten gilt bei den Verantwortlichen, egal was in den kommenden Tagen noch passiert, als Erfolg.
Uhlig berichtet: „Am heutigen Montag hat Christian Neidhart Jörn Nowak und mich über eine Kontaktaufnahme von Eintracht Braunschweig informiert. Der anschließende Austausch zu dritt ist in einer sehr offenen, ehrlichen und vertrauensvollen Atmosphäre abgelaufen.“
Absage an Eintracht: Uhlig, Nowak und Neidhart wollen gemeinsam weitermachen
Dabei sei „als zentraler Wunsch bei allen Beteiligten“ noch einmal sehr deutlich zum Ausdruck gekommen, dass der gemeinsame Weg „unabhängig vom sportlichen Ausgang dieser Saison“ in unveränderter Konstellation beschritten werden solle – also mit Uhlig, mit Nowak, mit Neidhart: „Christian genießt bei uns eine sehr hohe Wertschätzung“, sagt Marcus Uhlig.
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Uhlig weiter: „Wir rechnen es ihm hoch an, dass er uns über das Interesse aus Braunschweig sehr zeitnah und transparent informiert hat. Christian hat unser Gespräch mit einer sehr klaren Aussage beendet – nämlich dass er seinen Berater nunmehr beauftragen wird, Eintracht Braunschweig dahingehend zu informieren, dass er RWE unter keinen Umständen verlassen wird.“
Kurz gesagt: Neidhart sagt seinem Heimatverein Braunschweig ab – und konzentriert sich auf den Aufstiegskampf mit Rot-Weiss Essen sowie die Planung der kommenden Saison, egal in welcher Spielklasse.
Neidhart lobt die vertrauensvolle Zusammenarbeit in Essen
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Neidhart über den Austausch mit Uhlig und Nowak: „Unser Gespräch heute hat genau das noch einmal gespiegelt: zum einen die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die gegenseitig hohe Wertschätzung und der Wunsch aller Beteiligten nach größtmöglichem Erfolg. Jetzt konzentrieren wir uns alle gemeinsam auf Samstag und danach auf unsere weiteren Ziele.“
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Im besten Fall trainiert Christian Neidhart ja in der nächsten Saison trotzdem einen Drittligisten – allerdings nicht in Braunschweig, sondern in Essen.