Essen. Essener Regionalligist verstärkt sich mit Torjäger vom Drittligisten SC Verl. Der Routinier bringt Mentalität und eine Menge Erfahrung mit.
Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat die offene Stelle im Angriff besetzt und einen weiteren Transfer-Coup gelandet: Zlatko Janjic kommt vom Drittligisten SC Verl an die Hafenstraße. Der 35-Jährige unterschrieb am Mittwoch in Essen einen Vertrag bis 2022. Unter anderem soll auch der Drittligist MSV Duisburg, mit dem der Angreifer 2015 in die 2. Liga aufgestiegen war, an einer Rückkehr interessiert gewesen sein. Nach Innenverteidiger Yannick Langesberg ist es der zweite Spieler des SC Verl, der nach Essen gewechselt ist.
Janjic bringt eine Menge Erfahrung mit, kann beinahe 500 Pflichtspiele - von der 1. Bundesliga bis zur Regionalliga - vorweisen. „Zlatko ist ein außerordentlich erfahrener Angreifer, der seit Jahren in verschiedenen Ligen auf konstant hohem Niveau spielt und bei all seinen Stationen ein wichtiger Faktor war“, sagt RWE-Sportdirektor Jörn Nowak. „Dass er im letzten Jahr in der 3. Liga 22 Scorerpunkte gesammelt hat, zeigt außerdem, dass er nach wie vor topfit ist. Seine Robustheit, sein Wille und seine Siegermentalität werden unsere Mannschaft sehr bereichern.“
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Rot-Weiss Essen schafft sich mehr Optionen im Angriff
„Zlatkos Qualitäten sind unbestritten. Er hat fast 200 Treffer in seiner Karriere erzielt – das ist schon eine außergewöhnliche Zahl. Neben seiner Abschlussqualität und seiner Erfahrung bringt er zudem eine enorme Flexibilität mit. Zlatko agiert oft um den Strafraum herum und gibt uns damit die Option, zum Beispiel auch mit zwei Spitzen auflaufen zu können. Durch ihn werden wir in Zukunft eine noch größere Wucht im Angriff entwickeln können“, kommentiert Cheftrainer Christian Neidhart.
Neidhart steht jetzt vor der Aufgabe, seinen Neuzugang mit Führungsanspruch ins Team zu integrieren. Was durchaus spannend werden kann, denn in der Sturmspitze steht immerhin noch Simon Engelmann, der in der vergangenen Saison mit 29 Treffern (40 Spiele) einmal mehr Toptorjäger der Regionalliga West gewesen ist.
Zlatko Janjic ist bereits dreimal aufgestiegen
Nachdem Janjic die Jugendabteilung von Arminia Bielefeld durchlaufen hatte, rückte der 1,87 Meter große Stürmer in den Bundesliga-Kader der Ostwestfalen auf. 2010 wechselte er dann zu Wehen Wiesbaden, daraufhin folgten Stationen bei Erzgebirge Aue, dem MSV Duisburg, Korona Kielce (1. Liga Polen) sowie der SG Sonnenhof-Großaspach.
2019 schloss sich Janjic dem damaligen Regionalligisten SC Verl an und feierte direkt den insgesamt dritten Aufstieg seiner Karriere. Ende September 2019 hatte er an der Hafenstraße mächtig Eindruck hinterlassen. Janjic demonstrierte gegen die Rot-Weiss eine ungemeine Präsenz im Mittelfeld und zählte beim 4:1-Sieg der Gäste gemeinsam mit dem dreifachen Torschützen Yildirim zu den besten Verlern.
Insgesamt absolvierte Janjic in seiner Karriere bislang 484 Pflichtspiele im Seniorenbereich, darunter 13 Einsätze in der 1. Bundesliga, 70 Einsätze in der 2. Bundesliga sowie 216 in der 3. Liga. Wettbewerbs- und ligen-übergreifend erzielte er dabei 157 Treffer und gab 53 Torvorlagen.
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Beim SC Verl nicht mehr uneingeschränkt erste Wahl
„Mich reizt es ungemein, die neue Aufgabe in Essen anzunehmen. Ich beobachte den Verein natürlich schon lange und weiß, welche Qualität in der Mannschaft steckt. Ich fühle mich topfit und bin fest davon überzeugt, dass ich der Mannschaft helfen und wir gemeinsam erfolgreich sein werden. Ab sofort will ich auf dem Platz Gas geben und meine Leistung für mich sprechen lassen“, sagt Zlatko Janjic.
Beim Drittligisten Verl sollte er für die kommende Spielzeit nicht mehr uneingeschränkt erste Wahl sein, weshalb sein laufender Vertrag aufgelöst worden ist. „Wir haben eine andere Idee für die kommende Saison und konnten Zlatko nicht die Einsatzzeiten versprechen, die er für sich und sein Spiel benötigt“, begründet Verls Trainer Guerino Capretti. Janjic blickt indes auf „zwei wirklich hervorragende Jahre“ zurück. Auch wenn er „gerne geblieben“ wäre, „werde ich gerne an meine Zeit beim Sportclub zurückdenken“, so der Routinier.
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Nach dieser Personalentscheidung steht bei den Rot-Weissen noch eine Position im Fokus. Gesucht wird ein Spieler für die Sechser-Position. Am kommenden Montag, 5. Juli, startet RWE in die Vorbereitung.
Kaderplanung (Stand 25. Juni)
Tor: Daniel Davari, Jakob Golz, Raphael Koczor (TSV Steinbach).
Abwehr: Daniel Heber, Yannick Langesberg (SC Verl), Sandro Plechaty, José-Enrique Ríos Alonso (VfB Stuttgart U23), Sascha Voelcke (St. Pauli). Felix Herzenbruch, Michel Niemeyer (SV Wehen Wiesbaden).
Mittelfeld: Dennis Grote, Felix Schlüsselburg, Isaiah Young, Cedric Harenbrock, Nils Kaiser (eigene U19), Erolind Krasniqi (ausgeliehen zum BFC Dynamo), Luca Dürholtz (SV Elversberg), Felix Heim (TSG Balingen),
Angriff: Simon Engelmann, Kevin Holzweiler (Viktoria Köln), Oguzhan Kefkir, Zlatko Janjic (SC Verl).
Abgänge: Marcel Platzek (1. FC Bocholt), Jan-Lucas Dorow (Rot-Weiß Oberhausen), Jonas Hildebrandt (Energie Cottbus), Amara Condé (1. FC Magdeburg), Jonas Behounek (Eintracht Norderstedt), Jan Neuwirt (Lupo Martini Wolfsburg), Leon Brüggemeier, Joshua Endres, (alle unbekannt), Alexander Hahn (Viktoria Berlin), Kevin Grund (1. FC Bocholt), Marco Kehl-Gomez (Türgücü München), Steven Lewerenz, Felix Backszat, Maximilian Pronichev (Energie Cottbus),Felix Weber (SpVgg. Bayreuth).
Offen: David Sauerland.
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