Dortmund. Ein Neustart von Henrikh Mkhitaryan, Pierre-Emerick Aubameyang als Superheld: Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp erkannte beim 2:0-Supercup-Sieg über Bayern München viel Positives. Positiv verlief auch das Heimdebüt des Matthias Ginter.
Das eine oder andere hatten sie beim BVB kurzfristig aus den Augen verloren beim 0:4 in Liverpool zuletzt. Aber es konnte schnell wieder aufgefunden werden. „Heute konnte ich unseren Fußball wiedererkennen“, sagte Jürgen Klopp, Trainer des Fußball-Vizemeisters Borussia Dortmund, nach dem souveränen 2:0-Sieg im Duell um den Supercup mit Meister Bayern München.
Es war offiziell das erste Pflichtspiel der neuen Saison. Richtig ernst wird es aber erst jetzt in den kommenden Tagen, wenn der DFB-Pokal und die Bundesliga den Betrieb aufnehmen. Zu entdecken gab es zum Abschluss der Vorbereitung aus Dortmunder Sicht...
... den Neustarter
Den ersten Treffer gegen München besorgte Henrikh Mkhitaryan entschlossen und wuchtig mehr oder minder allein – und stellte seine beachtliche Frühform unter Beweis. Mit seinen Toren und Vorlagen bereicherte er das Dortmunder Spiel in der Vorbereitung und ließ die wechselhaften Eindrücke der vergangenen Saison in den Hintergrund rücken. „Ich hoffe, dass diese Saison besser läuft als die letzte“, sagt der Mittelfeldmann, der im vergangenen Sommer für 28 Millionen Euro nach Westfalen gewechselt war und bisweilen verkopft und verkrampft wirkte. Nun sagt er: „Ich fühle mich sehr gut. Ich habe viel gelernt.“ Das klingt vielversprechend – und sieht bisher auch so aus.
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... den Neuen
Bemüht – das ist vermutlich das Wort, das das Schaffen von Ciro Immobilie derzeit am besten beschreibt. Der 18-Millionen-Mann will bei seinem neuen Verein glänzen, will zeigen, dass er hart arbeiten und Tore erzielen kann. Die gute Nachricht beim Bayern-Spiel: Er arbeitete, konzentrierte sich, die defensiven Maßgaben umzusetzen. Doch Torgefahr entwickelt der Italiener noch nicht im gewünschten Maße, weil ihm derzeit noch die Kraft und die Anbindung ans Spiel der Kollegen fehlen. „Wir brauchen Zeit“, sagt Klopp – und meint damit auch seinen teuersten neuen Profi.
... den Fan
Leuchtend gelb trugen ihn die Schuhe über den Platz. Gelb ist seine Farbe, am liebsten kombiniert mit schwarz. Seine Arbeit verrichtete der erst 20-jährige Dortmunder Neuzugang Matthias Ginter in der Innenverteidigung gegen die Bayern mit einer spektakulären Unaufgeregtheit.
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Hinterher schwärmte der bisherige Freiburger vom ersten Auftritt im neuen Stadion: „Es war ein unglaubliches Gefühl, zum ersten Mal vor 80.000 Zuschauern ein Heimspiel zu haben. Das war ein Grund, warum ich unbedingt hierhin wollte.“ Wenn der in Brasilien nicht zum Einsatz gekommene Weltmeister spielt, wie er es bereits andeutete, dürfte die intensive Zuneigung sehr bald schon auf Gegenseitigkeit beruhen.
... den Superhelden
Als wären seine Darbietungen in der Vorbereitung nicht auffällig genug gewesen, sorgte Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem Torjubel zusätzlich für Aufsehen. Der extrovertiert wirkende Gabuner feierte den sehenswerten Treffer zum 2:0 mit einer Spiderman-Maske auf dem Kopf vor der Südtribüne. Und tatsächlich scheinen den 25-Jährigen derzeit Superhelden-Kräfte zu begleiten. Nach einer sehr durchwachsenen Rückrunde der vergangenen Saison hofft er wie Mkhitaryan auf die Gnade des zweiten Jahres, in dem es für viele BVB-Profis leichter wird. Als Beispiele für einen verzögerten Durchbruch in Schwarz und Gelb lassen sich wohlklingende Namen wie Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan anführen
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Als Stürmer – wie zuletzt – scheint sich Aubameyang zumindest sehr wohl zu fühlen. In beinahe jedem Testspiel traf er. „Er ist im Abschluss ein außergewöhnlicher Spieler“, lobte Klopp schon in der Vergangenheit. Derzeit wissen alle Fans, was der Trainer meinte. Und wenn sie den Profi am Ende der Saison Supermann nennen, ist es vermutlich auch nicht so schlimm.