Dortmund. . Vor Champions-League-Finale wird das Verhältnis zwischen dem BVB und den Bayern immer frostiger. Eine der Hauptrollen nimmt Matthias Sammer ein, der mit Dortmund-Coach Jürgen Klopp aneinandergeriet. Man darf sich auf einen Giftgipfel in Wembley einstellen.

Der erst mit dem Arm ins Gesicht Geschlagene und kurz darauf auch noch mit dem Zeigefinger ins Gesicht Gestochene fand es „auch nicht leicht“, ruhig zu bleiben. Jakub Blaszczykowski erklärte diese für einen einzigen Menschen, nämlich für ihn, wirklich misslichen Angelegenheiten aber nach dem auf grünem Grund meist wenig spektakulären 1:1 seiner Dortmunder Borussen gegen die Bayern schnell für „erledigt“: „Das habe ich hinter mir gelassen.“ Es nahm sich nur niemand die Besonnenheit des Polen zum Vorbild. Was Blaszczykowski durch den Ex-Schalker Rafinha zugefügt worden war, hatte schließlich den Zusammenstoß zweier Schwergewichte des deutschen Fußballs herbeigeführt. Resultat: eine weitere Abkühlung in der Beziehung der Klubs, ein weiterer schwerer Schaden im Stimmungsbereich.

Die erste Delle verursachte Bayern-Präsident Uli Hoeneß, als er nach dem Sieg im Pokal-Halbfinale mit dem Wort „Vormachtstellung“ am Herzen des Doppelmeisters operierte. Die zweite gravierende Delle entstand, als die den BVB schockierende Nachricht vom Sommerwechsel Mario Götzes zum FCB ausgerechnet vor dem Königsklassen-Auftritt gegen Real Madrid aus umschatteter Quelle sprudelte. Zumindest bis das westfälisch-bayerische Finale der Champions League am 25. Mai in Londons Wembley-Stadion abgepfiffen wird, lohnt es sich also nicht, einen Gutachter hinzuzuziehen. Das Urteil lautet für die kommenden Wochen: irreparabel. Jürgen Klopp und Matthias Sammer dürften die Angriffe auf „Kuba“ ja auch lediglich zum Anlass genommen haben, einander endlich ihre Abneigung einzugestehen. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung, das am Spieltag erschien, sogar bereits vorgelegt und den Kälteeinbruch im Verhältnis der Vereine auf Sammer zurückgeführt: „Es gibt in der Führung (der Bayern) ja eine personelle Veränderung, kann sein, es hat damit zu tun.“

Die Handreichung geschah nicht auf freiwilliger Basis

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Von welchen Worten der fast zwangsläufig erscheinende Zusammenstoß begleitet wurde, wollten weder der BVB-Trainer noch der FCB-Sportvorstand öffentlich preisgeben. Klopps Schilderung der Ereignisse kann aber als chronologisch korrekt bezeichnet werden. Rafinha hat die Hand im Gesicht von Blaszczykowski. Der Trainer selbst sagt, damit müsse Schluss sein. Sammer sagt daraufhin, er solle den Spieler in Ruhe lassen: „Und dann hat er noch etwas gesagt, das habe ich nicht verstanden, da dachte ich, ich geh mal näher ran, um das zu hören. Und dann habe ich auch noch etwas gesagt. Und dann haben wir uns die Hand gegeben.“

BVB-Remis gegen Bayern

1:1 in Dortmund: Der BVB  und Bayern München teilten die Punkte.
1:1 in Dortmund: Der BVB und Bayern München teilten die Punkte. © Bongarts/Getty Images
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Inhaltlich leidet Klopps Schilderung unter einigen Auslassungen. Die Handreichung geschah nicht auf freiwilliger Basis, sondern wurde von Schiedsrichter Peter Gagelmann angeordnet. Und wenn mächtig gebrüllt wird, sind üblicherweise Wörter aus dem Sprachschatz in Benutzung, mit denen sich der Tatbestand der Beleidigung ohne größere Anstrengungen erfüllen lässt. Jupp Heynckes hätte Genaueres berichten können, weil er ganz nah dran war am Geschehen. Der Trainer der Bayern glänzte allerdings mit der besten Defensivbewegung des Tages: „Was am Rande passiert, das schaue ich mir nicht an.“

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Ernst genommen werden muss das nicht. Heynckes schaut und hört sich alles an, was seine Mannschaft betrifft. Und richtig zufrieden sein kann er mit all dem, was um seine beachtliche Schöpfung herum passiert, nicht. Hoeneß im Steuersumpf. Der Götze-Transfer, dessen Bekanntwerden seiner Arbeit nicht dienlich ist. Die Gerüchte darüber, wer der Nachrichten-Flüsterer gewesen sein könnte. War es Sammer? Und darüber hinaus auch noch dieses die konsequente Trainer-Zurückhaltung konterkarierende Verhalten seines Sportvorstandes, der wie ein Schauspieler mit begrenztem Repertoire immer wieder in die beiden Rollen „Mahner“ und „Feuerkopf“ schlüpft, selbst dann, wenn ein Gelb-Rot-Platzverweis wie der gegen Rafinha unstrittig ist.

„Körpersprachlich sehr stark, inhaltlich aber voller Respekt“

Vielleicht wurde aber auch einfach alles überbewertet. Vielleicht war es tatsächlich so: Zwei Mannschaften treten nicht in Bestbesetzung gegeneinander an, für den BVB erzielt Kevin Großkreutz ein schönes Tor, für die Bayern Mario Gomez. Dann ergibt sich ein Gespräch, das, exakt wie es Matthias Sammer erläutert hat, zwar „körpersprachlich sehr stark, inhaltlich aber voller Respekt“ ist.