Donezk/Dortmund. . Borussia Dortmunds Innenverteidigung funktionierte beim 2:2 im Achtelfinal-Hinspiel in Donezk nicht wie gewohnt - aber das Remis stellte dennoch zufrieden. „Diesen Geburtstag werde ich in besonderer Erinnerung behalten“, gestand BVB-Kapitän Sebastian Kehl.

Von den schwarzgelben Geldgebern gab es Szenen-Applaus für ihre Helden: Als die Profis von Borussia Dortmund am gestrigen Donnerstagmittag am Flughafen von Donezk in den Flieger kamen, spendeten ihnen die bereits wartenden Edelfans und Sponsoren Beifall für einen aufregenden Fußball-Abend in der Ostukraine. Für Sebastian Kehl wurde gar ein Lied angestimmt. Der Kapitän hatte am Tag des 2:2 gegen Schachtjor Donezk seinen 33. Geburtstag gefeiert. „Danke für das Lied. Ich gebe gleich einen aus“, konterte Kehl. Tomatensaft für alle? Nach dem Blick in die große Runde rückte der BVB-Kapitän wieder von seinem ambitionierten Vorhaben ab.

Kehl war einer der besten Dortmunder

„Diesen Geburtstag werde ich in besonderer Erinnerung behalten“, gestand Kehl später. „Aschermittwoch und ein Duell in der Ukraine. Das kommt nicht so oft zusammen. Ich hatte mir ein gutes Spiel und ein gutes Ergebnis gewünscht. Das hat geklappt.“

Der Kapitän war dabei einer der Besten und zeigte die Konstanz, die in Donezk an diesem Abend aber nicht bei allen Dortmundern zu sehen war.

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Oberster Wandler zwischen Licht und Schatten war Mats Hummels. Der Innenverteidiger zeigte neben den bewährten Stärken auch ungewohnte Schwächen. Seite an Seite mit Felipe Santana agierte er längst nicht so sicher, wie sonst mit seinem Stammpartner Neven Subotic. Das Dortmunder „Innenverteidiger-Ehepaar“ Subotic/Hummels könnte indes am Samstag beim Spiel gegen Frankfurt wieder vereint werden. In Donezk führten zwei Innenverteidiger-Patzer zu den Gegentoren. Nach Felipe Santanas überflüssigem Foul erhielt Donezk den Freistoß, der zum 1:0 im Dortmunder Tor landete. Vor dem zweiten Treffer war es dann Mats Hummels, dem ein langer Ball von Yaroslav Rakitskiy durchging.

„Ich weiß, dass es ein Fehler war. Ich habe schon größere Fehler gesehen. Es war auch nicht mein erster Fehler. Aber damit muss ich jetzt leben“, sagte Hummels. Für seinen BVB war es bereits das achte Gegentor in den letzten drei Spielen. Die zu Beginn der Rückrunde so undurchlässige Abwehr der Borussia wackelt derzeit immer mal wieder. „Das ist aber kein Defensivproblem, es geht um die Konzentration“, so Jürgen Klopp.

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Von dem Hummels-Aussetzer war selbst Mitspieler Marcel Schmelzer so überrascht, dass er gegen den flinken Douglas Costa nicht mehr eingreifen konnte. „Es ist das Missverständnis, das diesen besten Kumpels einmal im Jahr passiert“, erklärte Klopp. „Aber dass der Mats noch sein Tor gemacht hat, zeigt, dass Fußball gerecht sein kann.“

Das 2:2 wurde für Schattenmann Hummels zur späten Erleuchtung. Schon in der ersten Hälfte war ein Kopfball des 24-Jährigen an der Latte gelandet. In der 87. Minute köpfte er den Ball dann zum verdienten Ausgleich ins Tor. Erfreulich wie motivierend aus BVB-Sicht: Zwei Mal hatten die Dortmunder zurückgelegen, zwei Mal nicht aufgesteckt, ausgeglichen und sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 5. März geschaffen.

Schieber ist erster Kandidat für die befristet vakante Stürmer-Position

„Es war ein ganz wichtiger Schritt. Aber wir müssen noch besser spielen“, forderte Robert Lewandowski, der wieder mal seinen Anteil am Teil-Erfolg hatte. Der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 war sein fünfter in dieser Champions-League-Saison, in 30 Pflichtspielen war der Pole an 29 Toren beteiligt. Samstag, gegen Eintracht Frankfurt, werden die Dortmunder aber auf die wandelnde Torgefahr aus Polen verzichten müssen. Lewandowski muss nach seiner Roten Karte drei Liga-Spiele pausieren. In Dortmund schlagen sie drei Kreuze, dass die Sperre nicht beim Pokal-Hit gegen die Bayern und im Rückspiel gegen Donezk gilt.

Erster Kandidat für die befristet vakante Stürmer-Position ist Julian Schieber, der sich beim BVB bislang noch nicht nachhaltig präsentieren konnte. Gestern, bei der Rückreise aus Donezk, gab es auch für ihn ein Liedchen im Flieger. Schieber hatte in Donezk ebenfalls Geburtstag gefeiert. Samstag will er sich selbst nachträglich beschenken.