Donezk/Essen. Borussia Dortmund konnte in Donezk zweimal nach einem Rückstand zurückkommen. Niemand verkörperte die Aufholjagd bei Schachtjor besser als das Defensiv-Duo Schmelzer und Hummels: Beide hatten Schuld am Gegentor zum 1:2, bügelten ihre Fehler jedoch kurz vor Schluss mit dem Ausgleich aus. Wir haben alle Akteure in unserer Einzelkritik unter die Lupe genommen.

Mats Hummels und Robert Lewandowski lassen Borussia Dortmund vom ersten Champions-League-Viertelfinale seit 15 Jahren träumen. Vier Tage nach der blamablen 1:4-Heimpleite gegen den Hamburger SV in der Bundesliga erzielten der deutsche Nationalspieler und der polnische Torjäger die Treffer des Double-Gewinners zum 2:2 (1:1) bei Schachtjor Donezk. Die Ausgangsposition für das Achtelfinal-Rückspiel am 5. März gegen den ukrainischen Meister und Pokalsieger ist erfreulich gut.

Weidenfeller sieht Srna-Freistoß erst spät

Lewandowski (41.) schoss nach einem kuriosen Luftloch Sekunden zuvor das wichtige erste Auswärtstor, Hummels köpfte in der 87. Minute den späten Ausgleich.

Dario Srna (31.) hatte das vom Milliardär Rinat Achmetow finanzierte Starensemble aus der Ukraine per Freistoß erstmals in Führung geschossen, der sechs Minuten zuvor eingewechselte Douglas Costa (68.) Lewandowskis Ausgleich gekontert.

Noten von 2 bis 4,5: Diskutieren Sie mit uns die Leistung der BVB-Spieler in Donezk.

Hier geht es zur Einzelkritik in Textform 

Roman Weidenfeller: Der Freistoß von Dario Srna war nicht unhaltbar. Weidenfeller stand zunächst nicht schlecht positioniert, doch zögert zu lange. Auch in der 44. Minute unsicher nach Taisons Hereingabe. Allerdings ohne Schuld beim 2:1. Note: 4,5

Lukasz Piszczek: Seine Seite war anfällig für Gegenstöße, doch der Pole ließ nichts anbrennen. Zeigte nach der Pause wesentlich mehr und bessere Vorstöße. Note: 3,5

Felipe Santana: Der erneute Subotic-Ersatz beging das ungeschickte Foul, das zum Freistoßgegentor führte. Konnte gegen die wendigen Schachtjor-Südamerikaner seine Physis gekonnt einsetzen. Note: 3,5

Mats Hummels: Hatte neben Lewandowski die offensivsten BVB-Szenen: Köpfte eine Reus-Ecke nach 17 Minuten an die Latte, prüfte Donezk auch per Weitschuss nach 29 Minuten und traf per Kopf zum 2:2 nach einer Ecke. Verschätzte sich aber beim 2:1, so dass Rui Costa das Leder ungestört platzieren konnte. Note: 3

Marcel Schmelzer: Riskierte mit seinen Vorstößen ähnlich viel wie Lukasz Piszczek. Agierte lange routiniert und ruhig, verschuldete mit seiner zu passiven Zweikampfhaltung das 2:1-Gegentor allerdings genauso wie Hummels. Bügelte die Unachtsamkeit aber weniger später mit dem Assist zum 2:2 wieder aus. Note: 3,5

Sven Bender: Bekam den Vorzug vor Sahin, weil Jürgen Klopp zwei rein defensive Sechser gegen das 4-3-3 der Ukrainer aufstellen wollte. Dementsprechend selten brachte der Gündogan-Ersatz sich offensiv mit vertikalen Pässen ein. Note: 4

Sebastian Kehl: Wieder einmal wichtig für die BVB-Balance im Mittelfeld. Brachte Ruhe ins Spiel, ohne sich selbst an seinem 33. Geburtstag ins Rampenlicht zu befördern Note: 3,5

Jakub Blaszczykowski (bis zur 80. Minute): Der Borusse, der vor dem Seitenwechsel am meisten versuchte, allerdings zu verspielt und unsicher seine Aktionen abschloss. Note: 3,5

Mario Götze: Konnte das 1:1 in aller Ruhe mit zwei Flanken vorbereiten. Nahm mit zunehmender Dauer das Spiel immer mehr an sich, um die entscheidenden Situationen zu erzwingen. Hielt und sortierte die Bälle wie ein klassischer Ballverteiler. Note: 2

Marco Reus (bis zur 91. Minute): Sehr beweglich, sehr aktiv, allerdings am Ende ohne zählbaren Ertrag mit seinen Aktionen. Baute nach der Pause deutlich ab. Note: 3

Robert Lewandowski: Das Luftloch war zwar nicht gewollt, doch bescherte dem BVB ein so wichtiges Auswärtstor – das bereits fünfte im laufenden Wettbewerb für den gewohnt sehr agilen Angreifer. Hatte das 2:2 per Seitenfallzieher auf dem Fuß (74.). Note: 2

Moritz Leitner (ab der 80. Minute): Kam trotz Rückstand für den offensiveren Kuba. (ohne Note)

Julian Schieber (ab der 91. Minute): (ohne Note)