Donezk. Der BVB darf auf das Viertelfinale in der Champions League hoffen. Das Achtelfinal-Hinspiel bei Schachtjor Donezk endete 2:2. Donezk führte mit 1:0 und 2:1, doch Robert Lewandowski und Mats Hummels glichen für die Borussen aus.

In der Champions League hat Borussia Dortmund in dieser Saison oft sein schönstes Gesicht gezeigt. Im ersten K.o.-Spiel der Königsklasse aber mussten die Borussen schwer darum kämpfen, um wenigstens einen Punkt mitnehmen zu können: Beim ukrainischen Top-Klub Schachtjor Donezk gab es im Achtelfinale ein 2:2 – ein spannendes Rückspiel dürfte garantiert sein.

„Es wird ein ganz, ganz enger Fight“, hatte BVB-Trainer Jürgen Klopp unmittelbar vor dem Anpfiff prophezeit. Er sollte Recht behalten. Beide Mannschaften begannen intensiv und lauffreudig. Die Spieler des Gastgebers liefen sich dabei auch den Winterschlaf aus den Knochen: Seit 70 Tagen waren sie nicht mehr im Spielrhythmus, die Winterpause ist in der ukrainischen Liga noch nicht beendet.

Bender rückte neben Kehl ins BVB-Mittelfeld

Wegen fehlender Spielpraxis von Neven Subotic hatte Jürgen Klopp in der Innenverteidigung Felipe Santana bevorzugt. Auf der linken Abwehrseite setzte der Trainer die zurückgekehrte Stammkraft Marcel Schmelzer ein, so dass Sven Bender wieder ins Mittelfeld rückte. Gemeinsam mit Sebastian Kehl sollte Sven Bender ein defensiv denkendes Duo vor der Abwehr bilden – was aber nicht heißen sollte, dass sich der BVB einigeln würde. Die Borussen suchten wie immer ihr Heil auch in der Offensive, vor allem mit ihrem gewohnt schnellen Umschaltspiel.

Beinahe wären sie bereits nach 17 Minuten dafür belohnt worden: Eine Ecke von Marco Reus landete genau bei Mats Hummels, und der Kopfball des Innenverteidigers klatschte gegen die Latte.

BVB-Trainer Klopp ärgerte sich über unnötiges Santana-Foul

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Pech für die Dortmunder – zumal sie der Gegner anfangs nicht in Bedrängnis bringen konnte. Das Torschussverhältnis lautete 7:0. Davon hatte der BVB aber nichts, und nach einer halben Stunde zeigte Donezk, was Effektivität bedeutet. Mats Hummels trat über den Ball, Felipe Santana leistete sich ein Foulspiel gegen seinen Landsmann Adriano, und den direkten Freistoß schnibbelte Spezialist Darijo Srna aus 24 Metern über die Mauer hinweg ins Netz. Roman Weidenfeller flog, doch er erreichte den Ball nicht mehr. Kapitän Srna rannte jubelnd an der BVB-Bank vorbei – und sah dort einen stocksaueren Jürgen Klopp, der sich über das unnötige Foul geärgert hatte.

Aber der BVB ließ sich nicht beirren, er antwortete zu einem psychologisch guten Zeitpunkt mit dem Ausgleich: In der 41. Minute wurde eine Hereingabe von Mario Götze nur unzulänglich abgewehrt, Götze durfte es noch einmal versuchen, und diesmal kam der Ball bei Robert Lewandowski an. Der schlug zunächst ein Luftloch, damit aber täuschte er zwei Abwehrspieler, die auf dem Boden landeten. Der Pole konnte den Ball daraufhin seelenruhig kontrollieren und zum 1:1 einschieben. Es war Lewandowskis fünfter Treffer im laufenden Wettbewerb.

Hummels schockt Donezk mit Ausgleich

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Die ukrainischen Fans waren im schockiert, im Stadion waren nur noch die 2000 mitgereisten Dortmunder zu hören. Der BVB schien nun im Vorteil zu sein, doch Donezk kam auch in der zweiten Hälfte mit der ersten Gelegenheit zum Tor: 68. Minute, ein langer Ball aus der eigenen Hälfte, Mats Hummels verschätzte sich beim Kopfballversuch, der sechs Minuten zuvor eingewechselte Douglas Costa legte sich quer und setzte sich dabei gegen Marcel Schmelzer durch. 2:1, das tat den Borussen weh.

Und sie wehrten sich erneut, in der 73. Minute vergab Robert Lewandowski eine gute Chance zum Ausgleich. Und in der 87. Minute machte Mats Hummels seinen Fehler wieder gut: Diesmal wuchtete er einen Eckball gekonnt zum 2:2 ins Netz. Borussia Dortmund darf auf das Viertelfinale hoffen.