Gelsenkirchen. Schalke-Boss Clemens Tönnies und BVB-Chef Hans-Joachim Watzke haben Streit. Weil BVB-Anhänger bei einem Testspiel zwischen Regionalligist SC Verl und Borussia Dortmund II in der “Tönnies-Arena“ in Rheda-Wiedenbrück randaliert hatten. Und weil ein vertraulicher Brief nicht ganz vertraulich blieb.

Nach einem von BVB-Anhängern angerichteten Schaden an der Tönnies-Arena hat sich ein Disput zwischen Schalke-Chef Clemens Tönnies und Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke entwickelt. "Ich habe kein Problem mit Herrn Watzke. Wenn er jetzt eines mit mir hat, tut mir das leid", sagte Tönnies am Sonntagmorgen in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa und reagierte damit auf Aussagen des BVB-Bosses beim TV-Sender Sky.

Dort hatte Watzke am Wochenende erklärt: "Ich habe ein Problem mit Tönnies. Es gibt auch keinen Kontakt mehr zwischen uns, das bringt nichts." Laut Presse wurde der Streit ausgelöst durch ein Testspiel am 13. Januar im neuen Stadion auf dem Gelände der Tönnies-Fleischwerke im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück.

Verl wich wegen schlechten Platzverhältnissen in die Tönnies-Arena aus

Tönnies bestätigte den Sachverhalt und erläuterte, dass der Regionalligist SC Verl wegen der schlechten Platzverhältnisse im heimischen Stadion damals gebeten hatte, das Testspiel gegen die BVB-Reserve auf dem beheizten Kunstrasen der Tönnies-Arena austragen zu dürfen. "Verl hat um Hilfe gerufen. Da haben wir geholfen und zugestimmt. Es kommt öfter vor, dass andere Vereine bei uns anfragen, ob sie ein Spiel austragen dürfen. Das ist auch kein Problem", so Tönnies. Der BVB habe zuvor auf Verls Anfrage zuvor sogar versichert, dass nicht mit Ausschreitungen von Dortmunder Fans zu rechnen sei.

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Beim Spiel randalierten dann aber BVB-Anhänger und richteten einen nicht unerheblichen Schaden an. "Alles in allem beträgt die Höhe des Schadens vielleicht 10 000 Euro. Die Dortmunder Anhänger haben wegen der Diskussionen um die Pyrotechnik auch nur gegen den DFB protestiert. Personen wurden nicht angegriffen, aber Pyrotechnik gezündet, Sitzschalen demoliert und Wände angeschmiert. Die Polizei hat schnell deeskalierend eingegriffen", sagte Tönnies der dpa.

Watzke hielt die Austragung in Rheda-Wiedenbrück für eine "Schnapsidee"

Er habe sich danach über einen Brief von Watzke "ehrlich gefreut", in dem dieser sich entschuldigt und angeboten hatte, den Schaden zu regulieren. "Alles war tipptopp. Geärgert habe ich mich nur über den Seitenhieb von Herrn Watzke, der es als "Schnapsidee" bezeichnete, dieses Spiel überhaupt dort auszurichten. Das habe ich dann bei einem Fan-Treffen auf eine Frage erwähnt, ohne den Inhalt des Briefes öffentlich zu machen", betonte Tönnies.

Der BVB-Chef habe von Tönnies auf den "vertraulichen Brief" eine "positive Reaktion erwartet, da sich Dortmund entgegenkommender Weise dazu bereiterklärt hat, den entstandenen Schaden im Stadion zu übernehmen". BVB-U-23-Manager Ingo Preuß hatte nach dem Vorfall erklärt: "Seit eineinhalb Jahren haben wir keinen Vorfall dieser Art mehr bei der U 23 gehabt. Das sind alles Chaoten." (dpa)