Dortmund. Beim 3:0-Erfolg über den 1. FC Nürnberg feierten die Fans von Borussia Dortmund Rückkehrer Nuri Sahin. Der zeigte sich nach dem Abpfiff gerührt und glücklich. Sportlich bleibt Sahin aber erst einmal zweite Wahl, wenn Sebastian Kehl und Ilkay Gündogan weiter so überzeugend spielen.
Kurz nach der Pause, der BVB führte am Freitag locker mit 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg, erhob sich Nuri Sahin von der Reservebank, so wie alle Ersatzspieler. Wenn Fußballtrainer ihre Ergänzungsspieler zum Aufwärmprogramm hinters Tor schicken, bemerkt das meist niemand. Nicht so in Dortmund. Sahin drehte bereits seine erste Ehrenrunde, obwohl er den Ball noch gar nicht berührt hatte.
Gündogan kam auf 147 Ballkontakte
Danach ging es für die BVB-Fans unter den 80 100 Zuschauern kaum noch darum, wie hoch ihre Mannschaft denn nun gewinnt (am Ende 3:0), sondern wann Nuri Sahin eingewechselt wird. In der 76. Minute ließ BVB-Trainer Jürgen Klopp den Rückkehrer noch auf den Rasen. "So wechseln zu können, ist ein wahnsinniger Luxus", sagte Klopp.
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Sahin genoss die letzten 14 Minuten des Spiels und strahlte in der Mixed Zone: „Es macht mich einfach nur glücklich und froh, wieder zu Hause zu sein. Ich sehe das auch im Gesicht meiner Frau, im Gesicht meiner Mama." Die Unterstützung der Fans betrachtet er als Ansporn: "Jetzt gilt es, auf dem Platz Leistung zu zeigen und dass die Leute den Nuri Sahin kriegen, der damals weggegangen ist.“
Nach dem Rückrunden-Traumstart hat Klopp aber keinen Grund, die Startelf zu ändern. Im defensiven Mittelfeld sind Kapitän Sebastian Kehl und der gegen Nürnberg omnipräsente und überragende Ilkay Gündogan (147 Ballkontakte) gesetzt. Selbst auf der Bank sitzt noch ein Kontrahent für Sahin - und der heißt Sven Bender. Die Beiden bildeten in der ersten Dortmunder Meistersaison unter Klopp 2011 ein brillantes Mittelfeld-Gespann. Jetzt sind sie nur noch Ersatz.
Sahin lobt die Entwicklung der BVB-Elf
Woran das liegt? Sahin gab nach dem Spiel selbst die Antwort: „Es sind alle seit meinem Abgang anderthalb Jahre älter, besser und intelligenter geworden. Durch die internationale Erfahrung in der Champions League, sowohl negativ als auch positiv, hat die Mannschaft gelernt.“
So viel gelernt, dass sich selbst der in Dortmund so verehrte Nuri Sahin erst einmal hinten anstellen muss.