Augsburg. Der FC Schalke 04 hat beim FC Augsburg einen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller kam beim Abstiegskandidaten nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Die Gastgeber hatten sogar die beste Chance des Spiels. Stürmer Sascha Mölders traf den Pfosten.

Endlich einmal wieder zu null gespielt, und trotzdem nicht gewonnen: Die Aufholjagd von Schalke kommt noch nicht so richtig in Schwung. Eine Woche nach dem irren 5:4-Sieg gegen Hannover mussten sich die Königsblauen am Samstag beim Kellerkind FC Augsburg mit einem mageren 0:0 begnügen. Unterm Strich zu wenig für die Schalker Ansprüche und Hoffnungen auf einen Champions-League-Platz, aber letztlich ein korrektes Resultat. Denn Schalke fehlten der Punch im Abschluss und der ganz große Zug zum Tor. Augsburg hatte mit einem Pfostenschuss von Mölders sogar die beste Chance.

Hildebrand konnte seine Klasse zeigen

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Es war kein Spiel für Genießer in der Augsburger SGL-Arena. Bei Temperaturen um minus fünf Grad wirkten beide Mannschaften zunächst eingefroren, ehe die Gastgeber als Erster ein wenig auftauten. Vor allem der quirlige und trickreiche Koreaner Ja-Cheol Koo schien eher ein Eskimo zu sein – zumindest ließ er sich die Temperaturen nicht anmerken. Koo hatte auch die ersten Chancen des Spiels: In der 21. Minute schoss er nach einem Rückpass von Sascha Mölders übers Tor – der frühere Essener hatte Christian Fuchs den Ball abgeluchst. Und in der 29. Minute prüfte Koo aus 14 Metern Schalkes Torwart Timo Hildebrand, der in dieser Szene endlich einmal zeigen konnte, dass er nicht umsonst zwischen den Pfosten steht.

Schalkes Schwachstelle war die linke Seite, wo Christian Fuchs gegen Koo seine altbekannten Defensivschwächen wieder nicht verleugnen konnte und auch Julian Draxler wie tiefgefroren wirkte. Immerhin tauten die Mannschaftskameraden aber nach gut einer halben Stunde ein wenig auf und egalisierten bis zur Pause zumindest das Chancenverhältnis, nachdem zuvor nur Jefferson Farfan mit einem Freistoß in Erscheinung getreten war (24.). Beide Gelegenheiten hatte Klaas-Jan Huntelaar, der nach seiner Sperre das erste Mal wieder dabei war und mit Ciprian Marica eine Doppelspitze bildete. In der 37. Minute löste sich Huntelaar nach einem Zuspiel von Neustädter im Strafraum gekonnt von den Abwehrspielern, scheiterte mit seinem Schuss aber an FCA-Torwart Alexander Manninger. Und fünf Minuten später verstolperte Huntelaar einen erneuten Pass von Neustädter, weil ihm in glänzender Position der Ball versprang – da wäre mehr drin gewesen.

S04 nach der Pause am Drücker

Nach der Pause erhöhte Schalke zunächst ein wenig den Druck. Zwar musste Hildebrand mit entschlossenem Herauslaufen gegen Koo klären (54.), doch danach deuteten die Gäste wenigstens ein paar Mal an, dass sie in Augsburg eigentlich auf drei Punkte aus waren. Draxler prüfte mit einem Distanzschuss den aufmerksamen Manninger (55.), Holtbys Direktabnahme strich am Tor vorbei (58.), und bei einem Konter über Marica fehlte das Tempo, so dass der Winkel für den Schützen Farfan zu spitz wurde (59.). Und Maricas Schuss in der 67. Minute war kein Problem für den FCA-Torwart.

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Direkt danach wechselte Schalkes Trainer Jens Keller den gelb-rot gefährdeten Fuchs gegen Sead Kolasinac aus. Doch Sekunden später musste Schalke einmal ganz tief durchatmen, als ein Schuss von Mölders vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (69.). Und auch bei einem Freistoß von Callsen-Bracker in der 71. Minute hatten die Gäste jede Menge Glück, dass der Ball knapp am Torgiebel vorbei strich.

Von Schalke kam danach nicht mehr viel – es war wahrlich kein Spiel für Genießer. Und für Schalke waren es wieder zwei Punkte zu wenig.