Dortmund. . Borussia Dortmund hat auch sein zweites Rückrundenspiel gewonnen. Der amtierende Doublesieger schlug den 1. FC Nürnberg hochverdient mit 3:0 (2:0). Jakub Blaszczykowski trifft zweimal. Und Nuri Sahin durfte zum ersten Mal nach seiner Rückkehr wieder mitwirken - unter warmem Applaus.
Kurz vor dem Anpfiff durch Schiedsrichter Michael Weiner zogen Rauchschwaden durch das Riesenstadionrechteck von Borussia Dortmund. Teile des Nürnberger Anhangs demonstrierten damit, dass sie Fußball noch immer falsch verstehen. Von der Mannschaft des 1. FC kann das nicht behauptet werden. Sie ließ sich bei eisiger Kälte von der in jeder Hinsicht überlegenen Auswahl des BVB nicht schockfrosten. Sie bemühte sich um Struktur im Spiel, hielt dagegen, am Ende lautete das Ergebnis aber dennoch 3:0 (2:0) für den deutschen Doublesieger.
"Wir haben gut gespielt. Es war wichtig, die drei Punkte mitzunehmen", resümierte Doppeltorschütze Blaszczykowski nüchtern. Etwas begeisterter gab sich da schon sein Teamkamerad Ilkay Gündogan, der gegen seinen Ex-Klub erneut eine starke Vorstellung lieferte: "Es macht im Moment einfach Spaß mit dieser Mannschaft Fußball zu spielen."
Erfolg tut BVB in mehrfacher Hinsicht gut
Welche Bedeutung dieser Sieg für die Schwarzgelben hat, macht auch ein Blick auf die Tabelle klar. Vorher war Bayern München ein Dutzend Punkte entfernt. Jetzt muss der Spitzenreiter am Sonntag gegen den VfB Stuttgart nachlegen, um diesen Abstand wieder herzustellen. Vorher waren im engen Feld aber auf Platz 15 auch die Nürnberger lediglich zwölf Punkte entfernt. Und so tut der Borussia der Erfolg gleich in mehrfacher Hinsicht gut. Nach oben, nach unten – und nach innen, da, wo jede gewonnene Partie ihre positive Wirkung entfaltet. Jürgen Klopp hatte es schon vor Tagen gesagt: Druck, wahrer Druck, könnte für den BVB erst dann aufkommen, wenn man ein Stück weit Richtung Tableau-Süden durchgereicht würde.
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Verändert hatte der Trainer sein Startensemble im Vergleich zum ebenfalls bereits anständig Druckaufbau vermeidenden 5:0-Rückrundenauftaktsieg bei Werder Bremen nur auf einer Position. Kevin Großkreutz durfte auf der Bank Schutz vor der Kälte suchen. Auf den Rasen hinaus schickte Klopp Jakub „Kuba“ Blaszczykowski, auf die rechte Offensivseite. Marco Reus orientierte sich nach links, Mario Götze übernahm die zentrale Schaltstelle hinter Solostürmer Robert Lewandowski, der nach fünf Minuten seiner Pflicht erstmals nachkam. Er sorgte nach doppeltem Doppelpass mit dem polnischen Nationalteamkollegen Kuba für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Sein Ball allerdings strich rechts am Tor vorbei.
Dortmund gönnt sich nur eine Unachtsamkeit
Souverän dominierte der BVB die Begegnung. Lediglich eine Minute lang ließ er Nürnberg die Freiheit, selbst den Versuch zum Tor zu unternehmen. Die aber nutzten diese Minute 15 sofort zu zwei Riesenchancen. Tomas Pekhart prüfte Dortmunds Tormann, danach drosch Markus Feulner den Ball Richtung Borussen-Kasten. Beide Male verhinderte Roman Weidenfeller in Weltklassemanier den möglichen Einschlag. "Überragend" und "sehr wichtig" waren die lobenden Worte von Ilkay Gündogan in Richtung seines Schlussmanns. Und zwei Minuten später verwandelte dann Blaszczykowski einen von Weiner nach Attacke von Timo Gebhart gegen Lukasz Piszczek verhängten Elfmeter. 1:0.
Dortmund erhöhte in der 21. Minute auch noch auf 2:0. Nach Flanke von Götze war es wieder Blaszczykowski, der den Ball über die Linie bugsierte. Es folgten in Runde eins weitere Möglichkeiten, und in Runde zwei schlichen sich zwar Fahrigkeiten hinein ins Borussenspiel, doch die Chancenhoheit blieb gewahrt. Götze. Lewandowski. Blaszczykowski. Reus. Alle hätten sie noch Tore erzielen können. Haben sie aber nicht. Deshalb wird dieser wichtige Sieg im Gegensatz zur Gala von der Weser als etwas unterkühlt in Erinnerung bleiben. Nur nicht bei Nuri Sahin. Ihn brachte Klopp in Minute 77. Der Rückkehrer wurde beim Heimdebüt von den Fans mit viel Wärme empfangen - und durfte sogar noch einmal jubeln. Über das fulminante 3:0 von Robert Lewandowski kurz vor dem Abpfiff.