Heidenheim. Borussia Dortmund erlebt in Heidenheim den ersten Rückschlag. Die drei Siege in Serie haben zuvor viele Schwächen kaschiert.
Es gab eine Szene, die sinnbildlich stand für Borussia Dortmunds Auftritt beim 1. FC Heidenheim. Nico Schlotterbeck, der Innenverteidiger, musste sich weit weg vom gegnerischen Tor den Ball schnappen und ein paar Meter zurücklegen. Er zog Richtung Strafraum, schoss aus der zweiten Reihe unplatziert.
Das hatte etwas von Verzweiflungstat.
+++ BVB-Noten: Zwei Fünfen und kaum Lichtblicke in Heidenheim +++
Sie zeigte, dass es dem BVB beim 0:0 in Heidenheim gerade in der Offensive an einer Menge fehlte. Nach einigen Ausfällen herrschte ein kreativer Aderlass, Dortmund schaffte es nicht, die Abwehr zu knacken, in gefährliche Zonen im letzten Spieldrittel vorzudringen. Und insgesamt fehlte es an der Struktur. Trainer Edin Terzic fasste all diese Faktoren in einem prägnanten Satz zusammen: „Uns hat die Wucht gefehlt.“
BVB: Die Abwehr ist stabiler geworden
Wie dieses Ergebnis nun zu bewerten ist? Terzic sprach von einem Schritt zur Seite, Sportdirektor Sebastian Kehl wollte sogar einen leichten nach vorne gesehen haben. Die Zahlen sprechen ja zu Jahresbeginn weiter für den BVB. Aus vier Partien hat der im vergangenen Dezember so böse gestrauchelte Klub nun zehn Punkte eingesammelt und steht wieder auf einem Champions-League-Platz. Und nach einer schwachen Hinrunde wichtig: Bisher hat sich die 2023 so wackelige Abwehr erst ein Gegentor gefangen, erzielt ausgerechnet durch den eigenen Mann, Schlotterbeck.
Die Art und Weise, die ist aber noch immer wenig überzeugend. Die ersten drei Partien hat man zwar deutlich und letztlich auch verdient gewonnen. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass diese Punkte durchaus zu erwarten gewesen sind, wenn die Gegner Darmstadt, Köln, Bochum und Heidenheim hießen.
BVB: Spielerisch liegt weiter einiges im Argen
Doch die in drei von vier Fällen hohen Ergebnisse täuschten darüber hinweg, dass gerade spielerisch noch einiges im Argen liegt, es an Mitteln fehlt, hartnäckige Mannschaften zu dominieren. Ein Phänomen, das sich nun schon über viele Monate zieht und für das Trainer Terzic noch kein Gegenmittel gefunden hat. Es ist inzwischen mehr Regel als Ausnahme.
Nico Schlotterbeck hatte nach dem Bochum-Sieg davor gewarnt, zu früh zu viel zu loben. Das Heidenheim-Spiel war ein Beleg dafür, dass der 24-Jährige richtig lag.
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