Leipzig. BVB-Profi Julian Brandt war am Mittwochabend für die deutsche Nationalmannschaft gegen Tschechien im Einsatz. Überzeugen konnte er nicht.

Bundestrainer Joachim Löw bot am Mittwochabend im Stadion von RB Leipzig gegen Tschechien eine Mannschaft auf, die in dieser Konstellation wohl nicht ein zweites Mal auflaufen wird. Etablierte Kräfte wie Manuel Neuer, Serge Gnabry, Leon Goretzka, Leroy Sané (alle Bayern), Toni Kroos (Real Madrid) oder Timo Werner (Chelsea) fehlten und stoßen wie verabredet erst am Donnerstag zum DFB-Team. Der eine oder andere TV-Zuschauer dürfte sich während des Spiels gegen die Tschechen wohl schwergetan haben, alle DFB-Spieler zuzuordnen. Zu den wenigen bekannten Gesichtern in der Startelf gehörte Julian Brandt (24). Der Offensivspieler war einer von drei Spielern von Borussia Dortmund, die zum deutschen Aufgebot gehörten. Auch Mahmoud Dahoud und Nico Schulz kamen zum Einsatz.

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Brandt spielte durch, betrieb aber keine Werbung in eigener Sache - ganz im Gegenteil. Sein Auftritt beim 1:0 (1:0)-Testspielsieg gegen stark ersatzgeschwächte Tschechen bestätigte jene Skeptiker, die ihm den ganz großen Durchbruch trotz herausragender Fähigkeiten nicht zutrauen. Auch Bundestrainer Löw schien vom Dortmunder Offensivspieler mehr erwartet zu haben.

Löw und Ballack kritisieren BVB-Profi Julian Brandt

„Er war nicht immer glücklich in allen Aktionen“, sagte Löw: „Ich hoffe und erwarte den nächsten Schritt von ihm. Er hat sehr viel Können, ist aber ein bisschen schwankend in der Leistung.“ Bei RTL forderte Löw, dass Brandt „die nächste Hürde überspringt.“

Gegen Tschechien war Brandt zwar bemüht, doch viel Zählbares sprang dabei nicht heraus. Bei seiner Großchance in der 32. Minute nach einem fatalen Fehlpass des Tschechen Vaclav Jemelka drosch Brandt den Ball aus 13 Metern in den Leipziger Nachthimmel. Vorausgegangen war eine gruselige Ballannahme des Edeltechnikers.

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„So eine Chance muss er nutzen, um nachhaltig Ansprüche anmelden zu können“, sagte RTL-Experte Michael Ballack, der genau wie Löw monierte: „Er macht aus seinen Möglichkeiten viel zu wenig.“

Auch beim BVB konnte er sein zweifellos vorhandenes Potential in dieser Saison bisher nur andeuten. Seine Statistik ist sehr ernüchternd. In elf Pflichtspielen in der Bundesliga, der Champions League und im DFB-Pokal gelang ihm kein Scorerpunkt. Lediglich bei der 2:3-Niederlage im Supercup gegen Bayer Leverkusen traf der ehemalige Leverkusener. (fs)