Mönchengladbach. Pep Guardiola ist zwar erst seit wenigen Wochen im Amt als neuer Trainer des FC Bayern, doch er nahm bereits viele Änderungen in der Münchener Mannschaft vor. Seine Handschrift kann sich sehen lassen. Lob gibt es vor dem Supercup-Duell auch von Jürgen Klopp.
Zumindest modisch war das ein gewagter Kontrast beim FC Bayern München in der Mixed-Zone des Telekom-Cups in Mönchengladbach. Hier Co-Trainer Hermann Gerland, mit weitem Polohemd, Trainingshose und Plastiktüte in der linken Hand. Gleich dahinter Cheftrainer Pep Guardiola, der prominenteste Bundesliga-Neuzugang: feines weißes Hemd, Designer-Jeans und ledernes Moleskine-Notizbuch lässig in der Hosentasche. Viel aufzuschreiben hatte der neue Star des FC Bayern am Wochenende indes nicht.
Klopp: Bayern "können ihre Qualität nicht verleugnen“
Denn seine Mannschaft zeigte das, was sie schon in der Triple-Saison und der Vor-Guardiola-Zeit präsentiert hatte: richtig guten Fußball. „Das überrascht mich nicht. Sie können ihre Qualität nicht verleugnen“, sagte Trainerkollege Jürgen Klopp, dessen Dortmunder am kommenden Samstag im Supercup das zweifelhafte Vergnügen mit den Bayern haben.
4:0 putzten die Münchener im ersten Spiel des Telekom-Cups den Hamburger SV weg. Nach dem 5:1 im Finale am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach durfte Guardiola seinen ersten Titel mit dem FCB feiern. Weitere sollen folgen.
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Jürgen Klopp hatte beim ersten Sieg des Rekordmeisters eigens seinen Co-Trainer und Chef-Beobachter Peter Krawietz auf der Tribüne platziert. Und der dürfte seinem Chef wenig Erfreuliches berichtet haben.
Thiago rückt ins Rampenlicht
Denn die Bayern sind in beeindruckender Frühform. Erstmals kam in Mönchengladbach Neuzugang Thiago zum Einsatz. Und der 25-Millionen-Euro-Mann fügte sich im defensiven Mittelfeld nach nur drei Tagen Training perfekt ins Mannschaftsgefüge ein und erzielte im zweiten Spiel sogar gleich sein erstes Tor für die Bayern. „Man kann erkennen, was für großartige Fähigkeiten er hat“, sagte Bayern-Sportchef Matthias Sammer.
Trainer Pep Guardiola, der personell wie taktisch keinerlei Handlungsverbote kennt, hatte gegen den HSV auf ein 4-1-2-3-System gesetzt und die versammelten Beobachter überrascht. Der Spanier, der so gerne auf Stürmer verzichten soll, bot beim 4:0 zwei gelernte Angreifer auf: Claudio Pizarro und Mario Mandzukic. Am Sonntag, gegen Gladbach, saßen beide wieder auf der Bank. Dort, wo die Stars Javier Martinez, Dante und Manuel Neuer in beiden Spielen ihren Stammplatz hatten.
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„Dafür, dass es so früh in der Vorbereitung ist, war das in Gladbach schon gut“, fand Außenverteidiger Kapitän Philipp Lahm, der im Finale vor 44 500 Zuschauern probeweise im Mittelfeld ran durfte. Auch seinem Trainer gefiel der Auftritt: „Ich bin zufrieden“, sagte Pep Guardiola, der die Pressekonferenz in deutscher Sprache bestritt. Sein elegantes weißes Hemd zeigte, trotz der molligen 30 Grad, keinerlei Schweißspuren.